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1872 - Vermächtnis der Veego

Titel: 1872 - Vermächtnis der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie die Raunach davon aus, daß die Ayindi irgend etwas hinterlassen haben. Ähnlich wie auf Trokan. Sag den Wesen aus Dor-Res’ Volk, daß sie behutsam vorgehen sollen."
    „So wie ihr. Gerade habt ihr ein halbes Gebirge weggesprengt, und aus dem Schiff wird gemeldet, daß ein paar Kanister Explosivflüssig fehlen."
    „Es hat nichts zu bedeuten", wich Philip aus. „Wir sind der Überzeugung, daß wir in der Tiefe suchen müssen. Die Oberfläche enthält keine Hinweise."
    „Dann tut es. Wir werden euch nicht belästigen -und erwarten dasselbe von euch."
    Vier Monate hielt das gegenseitige Stillhalteabkommen. Philip konnte seine Artgenossen kaum noch halten. Sie steigerten sich in immer wildere Hektik hinein. Die Übernervösen schickte er per Kurzen Weg nach Hause, damit sie sich erholten. Doch meist kehrten sie mit dem nächsten Beiboot aus dem Athuerisken zurück.
    Philip selbst suchte zweimal in dieser Zeit Heimat auf und beobachtete das Verhalten der Kreativen und der Jugendlichen. Er fand keine Hinweise, daß sie in naher Zukunft mit bösen Überraschungen rechnen mußten.
    Es beruhigte ihn ein wenig.
    Nach der Standard-Zeitrechnung der Androgynen brach das Jahr 1261 NGZ an. Imu-Raore Thean hatte auf Charon II ein Haus gebaut und empfing die Mitglieder seiner Besatzung zu regelmäßigen Gesprächen. Er hielt sozusagen hof, und er benutzte die Geselligkeit dazu, Appelle an die Ennox loszulassen. Sie sollten sich gefälligst beeilen. Der Thean wollte endlich nach Synkona zurückkehren, bevor Dor-Res die Mitglieder der Expedition ins Buch der Verschollenen aufnahm.
    Die Ennox gerieten in Rage. Sie rotteten sich an verschiedenen Stellen des Planeten zusammen und hielten Kriegsrat. Philip raste in seinem SERUN von einem Treff zum anderen und wiegelte ab.
    „Es ist ein Fehler, was ihr tut", hielt er ihnen vor. „Die Androgynen besetzen alle jene Gebiete, die ihr gerade verlassen habt. So kommen wir nie ans Ziel.."
    Er hatte recht, und vermutlich wäre ihre Suche über Jahre hinaus ohne Erfolg geblieben, wenn die Androgynen sich nicht durchgesetzt hätten. Sie erklärten bestimmte Teile der Oberfläche zu Sperrzonen und suchten mit schwerem Gerät aus dem Thean-Schiff.
    Der Erfolg stellte sich am Beginn des siebten Monats ein. In einem abgelegenen Tal auf der „Südseite" des Planeten entdeckten die Orter in fünf Kilometern Tiefe einen Gegenstand. Sofort machten sich zweihunderttausend Ennox auf den Weg dorthin. Sie fanden eine Energiesperre der Androgynen vor. Ein paar tausend Ennox wollten in ihrem Zorn den Kurzen Weg durch die Sperre gehen und wurden nach Mystery zurückgeschleudert.
    A-12-98 ließ lediglich zwei Ennox durch die Sperreh Philip und Wilbur. Als der Tunnel in die Tiefe fertiggestellt war, bestiegen sie ein schmales Fahrzeug von Zigarrenform und fuhren hinab ins Innere des Planeten.
    Die Androgynen hatten einen Hohlraum von hundert Metern Durchmesser geschaffen. In seiner Mitte ruhte am Boden ein pyramidenförmiges Bauwerk von dreißig Metern Höhe. Je nach Lichteinfall leuchtete es dunkelgrau bis bronzefarben.
    „Ein Artefakt", stießen einige Ennox hervor. „Die Pyramidenform ist nicht typisch für die Ayindi, aber das spielt eine untergeordnete Rolle. Vor Millionen Jahren haben sie anderen Formen bevorzugt als heute. Wir wissen es durch die Kenntnis der Berichte über Avanatas Armada!"
    Und Philip fügte hinzu: „Kein Zweifel, es handelt sich um ein Archiv aus dem Arresum. Wo ist der Eingang?"
    A-12-98 rotierte mit der obersten Kugel. „Tut mir leid, das Bauwerk besitzt keinen Eingang. Und es ist mit den technischen Mitteln der Raunach und unseren eigenen nicht zu durchdringen. Wir können nicht sagen, ob es innen hohl ist oder nicht. Die Altersbestimmung des Materials gibt euren Vermutungen allerdings recht.
    Die Pyramide ist zwei Millionen Jahre alt."
    „Zwei Millionen ..."
    Philip konzentrierte sich und wirkte für ein paar Augenblicke entrückt.
    „Ich wage nicht hineinzublicken", murmelte er. „Aber ich glaube, daß es hohl ist. Eine Archiv-Pyramide hat hohl zu sein. Basta!"
    „Wir bringen sie an Bord des Thean-Schiffes", verkündete der Androgyne. „Ist euch das denn recht?
    Habt ihr vielleicht die paar Stunden Geduld?"
    „Wir. schon. Es müßte nur ... Wartet! Laßt uns machen."
    Die beiden Ennox kehrten an die Oberfläche zurück und redeten mit ihren Artgenossen. Es dauerte, bis Philips und Wilburs Worte vollständig die Runde gemacht hatten. Dann aber verschwanden die

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