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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls Merkmale von Ermüdung. Er büßte zunehmend Konzentrationsfähigkeit ein, seine Weisungen verloren an Präzision.
    Soweit der Wächter verstanden hatte, verfügte der Terraner über ein Gerät, einen „Zellaktivatorchip", der ihm zusätzliche Kräfte verlieh. Mit diesen Kräften schien er jedoch am Ende zu sein.
    „Wir müssen fliehen", versuchte Foremon ihm einzuflüstern. „Es hat keinen Sinn mehr. Wenn Rhodan jetzt nicht am Ziel ist, schafft er es nie."
    „Nein!" stieß Bull hervor. „Wir vergessen unsere Aufgabe nicht!"
    „Du mußt schlafen, Reginald Bull ... schlafen ..."
    „Und du... du solltest froh sein, wenn ich dich für diese Vorschläge nicht zur Rechenschaft ziehe."
    Dem Terraner sackte das Kinn zur Brust. Einen Moment lang schien er ohne Besinnung zu sein, dann ruckte sein Kopf wieder hoch.
    „Ich sehe es ein", flüsterte er. „Wir suchen uns ein Versteck, Foremon. Dort mache ich zwei Stunden die Augen zu."
    Wieder so ein Ausdruck, den Foremon nicht eindeutig verstehen konnte: „Die Augen zumachen", hieß das, er wollte schafen oder sterben? Oder sich selbst verstümmeln - was im Bereich der Aggressionsstrahlung durchaus denkbar war?
    Der Wächter programmierte bereits das Manöver, das die THOREGON ZWEI aus der Wolke hinausführen sollte, da sagte Reginald Bull: „Innerhalb der Wolke, Foremon! Wir werden dieses Gebiet nicht verlassen! Wenn wir das tun, kommen wir vielleicht nie mehr zurück."
    Der Tonfall, in dem Reginald Bull sprach, erfüllte ihn mit hilflosem Zorn.
    „Wohin soll ich fliegen?"
    „An einen sicheren Ort."
    Foremon gab ein abgehacktes, böses Geräusch von sich, das Gegenstück zu einem menschlichen Lachen. Wäre er nur kräftiger gewesen, er hätte sich den Befehlston niemals gefallen lassen.
    „Ich weiß einen Ort", sagte Reginald Bull plötzlich.
    „Welcher ist das?"
    Der Terraner fokussierte ihre Ortung auf ein mehrere hundert Kilometer langes Gebilde, das in einer Entfernung von zwei Lichtsekunden vorüberzog. Es handelte sich um ein Rohstoff-Floß. Foremon erinnerte sich, daß die Galornen mit Hilfe solcher Flöße die Heliotischen Bollwerke erbaut hatten.
    „In dem Floß stecken viele unterschiedliche Materialien. Siehst du den verwaschenen Reflex, Foremon?
    Das ist pures Howalgonium. Wir werden an diesem Howalgoniumblock andocken. Wenn wir Glück haben, verlieren sie eine Weile unsere Spur."
    „Das klappt nicht."
    Bull warf ihm einen Blick zu, den Foremon als drohend interpretierte.
    Er duckte sich innerlich. Bevor es Schwierigkeiten gab, befolgte er die Anweisungen des Terraners.
    Reginald Bull dirigierte ihn auf einen Kurs, der in Richtung Doppelsonne führte. Sie brachten die THOREGON ZWEI mit einer kurzen Überlichtetappe bis in die Korona, gefolgt von einem dichten Schwarm schwarzer Galornenschiffe. Im Ortungsschutz der Sonne änderten sie ihre Flugrichtung. Sie drehten um hundertachtzig Grad, dann endete ein zweites Manöver in unmittelbarer Nähe des Rohstoff-Floßes.
    Foremon steuerte die THOREGON ZWEI vorsichtig an den komprimierten, irrlichternden Block aus Howalgonium heran. Das Material besaß eine starke fünfdimensionale Ausstrahlung.
    Eine Weile schauten sie auf die Orterholos - dicht neben dem Howalgonium eine wenig präzise Angelegenheit - ,und nahmen schließlich als gegeben an, daß man ihre Spur verloren hatte.
    Kaif Chiriatha und die Galornen dachten vielleicht, sie hätten die Flucht angetreten, hinaus aus der Wolke ins freie Weltall.
    Foremon hätte das auch für klüger gehalten. Er verstand nicht, was Reginald Bull so sehr an diesen Ort fesselte.
    Die Systeme der THOREGON ZWEI wurden auf automatische Steuerung geschaltet. Erfühlte die Spannung aus seinen Gliedern weichen.
    „Ich werde jetzt schlafen", verkündete der Terraner. „Zwei Stunden, keine Minute länger" Es klang wie ein Versprechen. Foremon hegte keinen Zweifel daran, daß Bull seine Ankündigung wahr machen würde.
     
    *
     
    A-Caliform und seine Leute erreichten den Grund des Schachtes. Die Lichtintensität wurde so hoch, daß für zentrifaalische Blickleisten keine klare Sicht mehr möglich war.
    Der Schacht von Helter Baaken unterschied sich nicht von seinem Gegenstück in der Stadt Gaalo, auf dem fernen Galorn. Alle technischen Anlagen, die er ausfindig machen konnte, waren zerstört. Schemenhaft erkannte er zwei galornische 38-Meter-Boote, in einem Drachenschacht offenbar Standardausstattung.
    A-Caliform nahm an, daß die Boote für Installationsarbeiten

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