Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Erfolg.«
    »Ich will es genau wissen«, sagte der Boß, »und wenn noch ein Fünkchen Leben in D.C. ist, bringst du es zum Erlöschen.«
    »Alles klar, Boß«, erklärte der Gangster und hängte ein.
    ***
    Wir hörten die Explosion nicht nur, wir sahen sie auch, denn wir suchten -diesmal ohne Cruv - rings um das Krankenhaus nach einer schwarzmagischen Spur. Mr. Silver war der Auffassung, daß die verletzte Ratte die Klinik erreichen wollte, es aber nicht geschafft hatte. Er setzte deshalb seine übernatürlichen Sensoren ein und tastete damit einen Quadratmeter nach dem anderen ab.
    Mein Rover stand ebenfalls auf dem Parkplatz, nicht sehr weit von jenem Fahrzeug entfernt, das sich mit donnerndem Getöse in einen roten Glutball verwandelte.
    Kurz zuvor hatten wir einen Mann einsteigen sehen. Das Krachen traf meinen Brustkorb wie ein Hammerschlag und brachte ihn zum Dröhnen.
    Wir hatten bereits drei Seiten gründlich abgesucht, der Parkplatz war die vierte Seite, und anschließend wollte sich mein Freund direkt im Krankenhaus umsehen.
    Der Donnerschlag lähmte mich für einen Sekundenbruchteil. Ich sah, wie eine unvorstellbare Kraft das Fahrzeug zerlegte. Die Türen wurden aufgedrückt, Front- und Heckscheibe zerplatzten, das Dach beulte sich aus - und nach dem Knall brannte alles.
    Ich holte den Feuerlöscher aus meinem Wagen und erstickte die Flammen. Mr. Silver hob den Mann, den seine eigene Mutter nicht mehr wiedererkannt hätte, heraus und legte ihn neben dem Auto auf den Boden, und aus dem Krankenhaus kamen sechs oder sieben weißgekleidete Personen.
    Wie immer bei solchen Gelegenheiten, fanden sich sofort zahlreiche Schaulustige ein. Wir machten Platz für sie, und ich hörte, wie Mr. Silver plötzlich scharf die Luft einzog.
    »Tony!« zischte er. Er war selten aufgeregt, aber in diesem Moment war er es. »Eine Ratte!«
    Ich fuhr herum und blickte in dieselbe Richtung wie er. Da war tatsächlich ein großer, fetter Nager mit erdbraunem Fell. Vielleicht hatte ihn die Detonation angelockt.
    »Los, Tony, wir müssen das Biest kriegen!« flüsterte der Ex-Dämon und setzte sich langsam in Bewegung.
    Die Ratte beachtete uns nicht. Noch nicht.
    »Ich brauche sie lebend!« raunte mir Mr. Silver zu.
    Haben Sie schon mal versucht, eine Ratte zu fangen? Es ist nicht einfach!
    Wir trennten uns, wollten den Nager in die Zange nehmen. Er hockte unter einem alten weißen Peugeot 504 TI. So einen Wagen hatte ich besessen, bevor ich mir den Rover kaufte.
    Die Ratte hob die spitze Schnauze und witterte mich. Sie huschte sofort unter das benachbarte Fahrzeug, einen silbergrauen Bentley.
    Ich bemühte mich nicht um Unauffälligkeit. Das Tier sollte sich durch mich irritiert fühlen und sich auf mich konzentrieren, denn dadurch wurde es von Mr. Silver abgelenkt.
    Je weiter sich der Nager von mir entfernte, desto näher kam er meinem Freund.
    Der Ex-Dämon legte sich auf die Lauer. Ich bückte mich und sah seine Füße. Wenn wir Glück hatten, lief ihm die Ratte direkt in die Hände.
    Ich versuchte sie auf den Hünen zuzutreiben. Als sie seine Beine bemerkte, schlug sie blitzschnell einen Haken und wollte nach rechts ausrücken, doch der Ex-Dämon war schneller als der Nager, griff mit beiden Händen zu - und hatte ihn!
    Das Tier wehrte sich, biß zu, doch die Schutzmagie des Ex-Dämons ließ keine Verletzung zu. Ich eilte zu meinem Freund. Wir entfernten uns, weil wir keine Zuschauer gebrauchen konnten.
    »Ist sie ein schwarzes Wesen oder nur eine gewöhnliche Ratte?« wollte ich wissen.
    Der Hüne antwortete nicht. Statt dessen versetzte er dem Tier einen magischen Schock. Ein silbernes Flirren geisterte über seine Hände und übertrug sich auf den Nager, der die Schnauze weit aufriß und wie ein Mensch stöhnte ! Nein, das war keine normale Ratte.
    ***
    Die Türen des Pubs standen einladend offen, und Cruv hatte Durst. Er war bei Tucker Peckinpahs Anwalt Dean McLaglen gewesen, um ihn von der Entführung des Industriellen zu informieren. Schon einmal hatte die Hölle sich Peckinpah geholt, und ihm war erst nach einem Jahr die Flucht geglückt. In dieser Zeit hatte McLaglen die Geschäfte in Peckinpahs Sinn weitergeführt und die Interessen seines Klienten in allen Bereichen wahrgenommen.
    »Sir?« fragte der Wirt den häßlichen Gnom.
    »Ein großes Guiness«, verlangte Cruv. Er nahm die Melone nicht vom Kopf ab, um ein wenig größer zu wirken.
    »Ist schon in Arbeit«, sagte der Wirt und griff nach dem klobigen Zapfhebel.

Weitere Kostenlose Bücher