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188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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staunte sie.
    »Der Wagen gehört Ihnen? Sind Sie so reich?«
    Cruv schüttelte lächelnd den Kopf. »Der Rolls gehört dem Mann, für den ich arbeite. Ich darf ihn nur benützen.«
    »Für wen arbeiten Sie denn?«
    »Für Tucker Peckinpah.«
    Dyan nickte. Sie hatte den Namen schon mal gehört. Cruv schloß den teuren Wagen auf und ließ Dyan einsteigen. »Ist ein irres Gefühl, in so einer Karosse zu sitzen«, stellte das blonde Mädchen fest. Ihre Hände strichen über die Lederpolsterung, als würde sie einen guten Freund streicheln.
    »Fällt mir schon gar nicht mehr auf.«
    »Sie reden wie ein Snob.«
    »Entschuldigen Sie. Ich hoffe, ich bin in Ihren Augen keiner.« Cruv legte den Ebenholzstock auf die Rücksitze und stieg ebenfalls ein.
    »Ist der Stock Zierde, oder brauchen Sie ihn wirklich?« fragte das Mädchen.
    Cruv schmunzelte. »Es ist eine Waffe.«
    Wieder eine Wahrheit, die Dyan nicht glaubte. »Klar«, sagte sie, als ginge sie auf einen Scherz ein.
    Bevor Cruv losfuhr, fragte er Dyan nach ihrer Adresse. Sie verriet sie ihm.
    Während der Fahrt sagte der Gnom, sie solle 14 Tage krankfeiern. »In dieser Zeit hat sich der Kerl beruhigt«, meinte er. »Vielleicht lernt er bis dahin auch ein anderes Mädchen kennen. Ich glaube nicht, daß der Kater von nun an das Mausen sein läßt.«
    »Das kann ich mir auch nicht vorstellen«, sagte Dyan. »Sie sind ein sehr kluger Mann, Cruv. Und Sie haben bestimmt ein Herz aus Gold.«
    Er grinste. »Wenn ich ein paar Zentimeter größer wäre, könnte ich Ihr Traummann sein, nicht wahr?«
    »Es stört mich nicht, daß Sie kleiner sind als ich. Sie haben innere Größe, haben ein Format, das John nie erreichen wird.«
    »Freut mich, daß Sie mich so sehen, Dyan«, erwiderte der Gnom und bog in die Straße ein, in der das Mädchen wohnte. Trotz der Unterhaltung hatte er während der Fahrt ständig darauf geachtet, ob ihnen kein Wagen folgte. Er konnte sicher sein, daß dies nicht der Fall gewesen war.
    Dyan Blake besaß ein kleines Haus, in das Cruv unbedingt mitkommen mußte, denn sie wollte sich mit einem erfrischen Eistee für seine Hilfe bedanken.
    Sie bot ihm im Wohnzimmer Platz an und sagte, sie würde den Tee holen, aber das war gelogen - wie alles, was sie dem Gnom erzählt hatte. In Wirklichkeit holte sie den Mann, in dessen Auftrag sie Cruv in die Falle gelockt hatte: Morron Kull!
    ***
    Mr. Silver setzte die Ratte auf den Boden. Sie rührte sich nicht von der Stelle. Das hatte sich der Ex-Dämon anders vorgestellt. Er hatte damit gerechnet, daß die von ihm magisch geschockte Ratte in ihr Nest zurückkehren würde.
    Er stieß den Nager mit dem Fuß an. »Los! Lauf!«
    Die Ratte setzte sich schwerfällig in Bewegung. Äußerlich unterschied sie sich nicht von einer gewöhnlichen Kanalratte. In ihr befand sich jedoch das Böse. Es füllte sie restlos aus.
    Auf dem Parkplatz befanden sich schon so viele Menschen, daß man nicht mehr sehen konnte, was in ihrer Mitte passierte. Wir kümmerten uns nicht mehr um sie. Unser Interesse galt ausschließlich der Ratte, die sich träge auf die Klinik zuschleppte.
    »Das Rattennest in einem Krankenhaus?« Mr. Silver wiegte den Kopf. »Ich habe plötzlich eine Schreckensvision, Tony. Viele Patienten sind diesen schwarzen Nagern hilflos ausgeliefert. Kranke Menschen, frisch Operierte sind schwach. Wenn die Höllenratten sie angreifen, können sie sich kaum wehren!«
    »Vielleicht benützen die Ratten das Krankenhaus nur als Unterschlupf«, sagte ich mit belegter Stimme.
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ich hoffe es«, gab ich zurück.
    Die Ratte wurde schneller. Anscheinend erholte sie sich allmählich von dem Silberschock, doch noch hatten wir keine Mühe, ihr zu folgen.
    Sie kroch durch Büsche und erreichte eine Treppe, die nach unten führte. Der Kellerabgang war mit einem primitiven Geländer gesichert.
    Unten gab es eine Blechtür, die gerade so weit offenstand, daß der Nager hindurchschlüpfen konnte. Mr. Silver sprang die Stufen hinunter und riß die Tür auf.
    Vor uns lag ein breiter, leerer Gang.
    Die Ratte war verschwunden!
    Mr. Silver fluchte. Er stürmte vorwärts. »Das Biest hat uns getäuscht!« stieß er zornig hervor. »Es hatte sich vom Schock bereits erholt und flitzte los, sobald es drinnen war.«
    Wir suchten das Tier, schauten in allen Räumen nach, die beiderseits des Ganges lagen. Nichts.
    »Wahrscheinlich hat sie sich durch das Gitter des Lüftungsschachts, gleich links neben der Kellertür,

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