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188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gezwängt«, sagte ich.
    Der Hüne kehrte um und unterzog das Gitter einer kurzen Prüfung. »Du hast recht, Tony, hier ist sie hineingekrochen. Ich spüre einen geringfügigen Rest meiner Magie. Verdammt, wenn sie in den Lüftungsschächten leben, können sie überall im Haus auftauchen!«
    Ich nickte ernst.
    Und ich hatte eine Idee.
    ***
    Es stellte sich heraus, daß Dyan Blake ein käufliches Mädchen war. Ihr engelhaftes Aussehen verhalf ihr zu einträglichen Einnahmen. Da ihre Geldgier aber keine Grenzen kannte und sie sich mit 30 irgendwo in der Südsee zur Ruhe setzen wollte, war sie für alles zu haben, was etwas einbrachte.
    Morron Kull hatte ihr einen großen Betrag in Aussicht gestellt, wenn sie ihm Cruv brachte. Die erste Hälfte hatte er ihr sofort gegeben, und Dyan hatte sich gekonnt an den Kleinen herangemacht. Was Kull mit dem Gnom anstellte, interessierte sie nicht.
    Morron Kull warf ihr ihren gebündelten Judaslohn zu und schickte sie fort. Das Haus gehörte tatsächlich ihr, deshalb wollte sie wissen, wann sie darüber wieder verfügen könne. Die meisten ihrer ›Freunde‹ schätzten den privaten, intimen Rahmen, zogen ihn einem nüchternen Hotelzimmer vor.
    Kull ließ sie wissen, daß er mit dem Kleinen im Handumdrehen fertig sein würde.
    Was immer er damit meinte, Dyan zuckte gleichmütig mit den Achseln.
    »Tut mir leid, Winzling, dich enttäuscht zu haben«, sagte Dyan ohne echtes Bedauern. »Aber so ist die Welt nun mal: falsch, hinterhältig und verdorben. Wer sich nicht anpaßt, geht unter. Wenn du groß bist, wirst du das verstehen.«
    Sie winkte mit dem Banknotenbündel. »Viel Spaß mit dem Kleinen!« rief sie noch und ging.
    »O ja, ich werde viel Spaß mit dir haben!« grinste der Dämon.
    Cruv kniff die Augen zusammen. »Steckst du hinter Tucker Peckinpahs Entführung? Wo hast du ihn hingebracht?«
    »Ich habe ihn mir nicht geholt, aber ich werde davon profitieren«, antwortete Morron Kull.
    »Glaubst du, zu Ruhm und Ehre zu kommen, wenn du mich tötest? Wer hat Peckinpah fortgeholt?«
    »Nalphegar.«
    »Wem gehorchen die schwarzen Ratten?«
    »Dem Ratten-Dämon Rat-Tar. Nalphegar macht sich den Aufenthalt des Rattenherrschers in dieser Stadt zunutze. Rat-Tar stellte ihm einige seiner Tiere zur Verfügung. Eine überflüssige Sicherheitsmaßnahme; ein Schwächling wie du hätte nicht Tucker Peckinpahs Leibwächter werden sollen. Du kannst dich ja nicht einmal selbst vor Feinden schützen.«
    Cruv drehte den Silberknauf des Stockes. Er hatte eine Chance, wenn er Morron Kull den Dreizack in die Brust stieß, aber würde ihn der Dämon so nahe heranlassen?
    Er mußte es versuchen. Blitzschnell richtete er die Metallspitzen gegen den Feind und stürmte vorwärts. Kull bewegte sich nicht.
    Wie ein Matador, der den Stier erwartet, stand er mitten im Zimmer. Erst im allerletzten Augenblick, als ein Ausweichen schon unmöglich schien, drehte er sich zur Seite.
    Der Dreizack verfehlte ihn um Haaresbreite. Seine rechte Hand schien plötzlich in Flammen zu stehen. Ein violettes Feuer loderte aus seinen Fingern. Er schlug nach Cruvs Nacken, der Gnom stolperte, stürzte und blieb besinnungslos liegen.
    Morron Kull spuckte auf ihn. »Und so einer wagt es, mich zu geringschätzen«, stieß er verächtlich hervor.
    ***
    Eine Operation löste die andere ab, und Dr. Hodac wurde immer unruhiger. Denn nichts war ihm wichtiger, als Rat-Tars Befehl auszuführen. Nach wie vor kreisten seine Gedanken ständig darum, Mike Totter den Eintritt ins Jenseits zu ermöglichen.
    Zwischen zwei Operationen - Mandeln und Nierensteine - rauchte Philip Hodac eine Zigarette.
    Daß sie Dexter Conrad umsonst operiert hatten, wußte er von Kollegen. Wenn Don mich nicht zu dieser sinnlosen Operation geholt hätte, würde Totter jetzt nicht mehr leben, dachte Dr. Hodac grimmig.
    Die Operationsschwester meldete ihm, daß der Patient für die Operation vorbereitet sei.
    Hodac nickte. »Ich komme.«
    Als er wenig später am Operationstisch stand, meldete sich Rat-Tar. »Wie alt ist der Mann, der vor dir liegt?« wollte der Ratten-Dämon wissen.
    »27«, antwortete Dr. Hodac im Geist. Keine der umstehenden Personen bekam es mit.
    »Ein gutes Alter zum Sterben«, meinte Rat-Tar.
    »Ich dachte, ich soll Mike Totter…«
    »Von dieser Verpflichtung entbinde ich dich«, ließ ihn der Ratten-Dämon wissen. »Ich kümmere mich selbst um Totter - und du nimmst dich dieses Mannes an.«
    »Ganz wie du befiehlst«, gab der Chirurg ergeben

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