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188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zu seiner Frau machen will, könnte er gefährlich werden«, sagte der Ex-Dämon.
    »Ich denke, Cantacca hat das Interesse an Jubilee verloren«, meinte Roxane. »Er hat mit Sicherheit längst herausgefunden, wo sie lebt, aber nichts unternommen, um sie zurückzuholen.«
    »Vielleicht interessiert sie ihn nicht, solange kein anderer sie haben will«, sagte Mr. Silver. »Das kann sich aber schlagartig ändern, wenn so etwas wie ein Rivale auftaucht. Ich finde, wir sollten von nun an sicherheitshalber ein wachsames Auge auf Jubilee haben, damit wir keine unliebsame Überraschung erleben.«
    »Wachsamkeit kann nie schaden«, sagte ich. Damit war das Thema für diesmal abgehakt.
    Der Nachmittag ging in einen angenehmen, harmonischen Abend über, und nun lag ich neben Vicky im Bett, es war dunkel, und ich spürte Vickys Fingerspitzen sanft über meine Brust gleiten. Ich wandte mich ihr zu und sah trotz der Dunkelheit Vickys Augen verführerisch glänzen.
    »Ob Jubilee ihren Freund genausosehr liebt wie ich dich?« flüsterte Vicky.
    Ich küßte sie und wollte meinen Arm um sie legen, da klopfte jemand an unsere Tür.
    »Tony!« Es war Mr. Silver. »Tony, bist du noch wach?«
    »Wenn er keinen triftigen Grund für diese Störung hat, ziehe ich ihm mit dem Höllenschwert einen zweiten Scheitel«, raunte ich meiner Freundin zu, stand auf, zog meinen Schlafrock an und begab mich zur Tür.
    Ich öffnete.
    »Cruv ist unten«, informierte mich Mr. Silver. »Es ist was passiert, der Kleine ist völlig aus dem Häuschen. Kannst du sofort runterkommen?«
    »Klar.«
    Ich begleitete den Ex-Dämon ins Erdgeschoß. Im Salon erwartete uns der Gnom. Er tigerte fortwährend hin und her, denn zum Sitzen war er zu aufgeregt.
    »Was ist los, Cruv?« fragte ich, von seiner Nervosität angesteckt.
    »Jemand hat Tucker Peckinpah entführt«, antwortete der Gnom.
    ***
    Tucker Peckinpah konnte nicht verstehen, daß er in diese Klemme geraten war. Er hatte geglaubt, von Schwarzblütlern nichts mehr zu befürchten zu haben, seit er nicht mehr gegen sie, sondern für sie war.
    Er hatte Cruv absichtlich nicht geweckt, als er merkte, daß jemand in sein Haus eindrang. Vor einem gewöhnlichen Einbrecher hatte er sich noch nie gefürchtet, und vor einem Dämon brauchte er erst recht keine Angst zu haben - hatte er angenommen.
    Aber das hatte sich als Irrtum herausgestellt.
    Nalphegar, ein gehörntes Höllenwesen mit spitzen Ohren, wulstigen grünen Muskelbergen, gewaltigen Hauern, die aus dem Unterkiefer hochragten, und riesigen Fledermausflügeln, war voller Haß gegen ihn.
    Da niemand wissen sollte, daß Peckinpah sich der schwarzen Seite zugewandt hatte, warnte er den Gnom, um den Schein zu wahren, und Nalphegar hatte den Kleinen- mit einem einzigen Faustschlag niedergestreckt.
    Nalphegar hatte aus einer mutigen Wölfin und einer häßlichen Hexe ein neues Wesen geschaffen, dem er den Namen Moma gab. [2]
    Moma war bildschön gewesen und hatte den Mut der Wölfin und die Tücke der Hexe Lacona in sich vereint. Nalphegar hatte sich von ihrem Einsatz mehr erwartet. Als sie starb, kannte seine Wut keine Grenzen.
    Ihres unrühmlichen Endes wegen war Nalphegar in Tucker Peckinpahs Haus erschienen, und nun war der Industrielle sein Gefangener.
    Peckinpah befand sich in einem unsichtbaren Käfig. Nichts schien ihn zu umgeben, doch wenn er ein paar Schritte machte, stieß er gegen das Hindernis, das er nicht sah, und er bekam bei jedem Kontakt einen elektrischen Schlag.
    Da dies höchst unangenehm war, setzte er sich auf den Boden und wartete.
    Es dauerte ziemlich lange, bis Nalphegar erschien. Der Industrielle erhob sich, als er den Gehörnten mit weit ausgespannten Flügeln heransegeln sah.
    »Ich bin in der Hölle, nicht wahr?« sagte Peckinpah, als Nalphegar aufsetzte und mit stampfenden Schritten näher kam. Borstiges braunes Haar bedeckte an manchen Stellen den muskulösen Körper des Gehörnten.
    »Du befindest dich da, wo ich lebe«, antwortete Nalphegar.
    »Warum hast du mich hierhergeholt?« wollte Peckinpah wissen.
    Funken sprühten aus Nalphegars glühenden Augen. »Du weißt es!«
    »Ich habe keine Ahnung, bin mir keiner Schuld bewußt!« erwiderte Tucker Peckinpah entschieden.
    »Moma ist tot.«
    »Ich weiß, aber dafür kannst du mich nicht verantwortlich machen. Meine Aufgabe war es, sie mit Tony Ballard zusammenzubringen, das habe ich getan. Ich habe eigens zu diesem Zweck eine Party gegeben und Moma Tony Ballard vorgestellt. Was sich daraus

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