Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
weiter entwickelte, ging mich nichts mehr an.«
    »Ich sehe das anders«, knurrte Nalphegar hart. »Du hättest dich um sie kümmern müssen. Sie stand unter deiner Obhut. Wo warst du, als sie Schutz brauchte?« Seine Stimme wurde anklagend. »Sie könnte noch leben, wenn du dich ihrer angenommen hättest.«
    »Niemand weiß, daß ich auf eurer Seite stehe. Ich muß vorsichtig sein. Cruv könnte Verdacht schöpfen. Solange ich die Fäden heimlich ziehe, kann ich der Wegbereiter für so manches Komplott sein. Wenn ich auffliege, stellen mich Tony Ballard und seine Freunde kalt, und ich kann nichts mehr für euch tun.«
    »Du hast versagt!« grollte Nalphegar. Tucker Peckinpah wußte, daß es lebensgefährlich war, von der Hölle als Versager abgestempelt zu werden. Wenn ihn die schwarze Macht fallenließ, war das mit seinem Ende gleichzusetzen.
    »Ich will, daß du sühnst!« spuckte Nalphegar ihm seinen Haß ins Gesicht.
    Das Herz des Industriellen krampfte sich unwillkürlich zusammen. Womit sollte er sühnen? Mit seinem Leben?
    ***
    Tucker Peckinpah entführt!
    Das versetzte mich in Aufruhr. Seit vielen Jahren waren wir Partner und Freunde - unzertrennlich. Der Industrielle hatte schon so viel für meine Freunde und mich getan, daß ich es unmöglich aufzählen konnte.
    Wer Peckinpah gekidnappt hatte, konnte uns der Gnom nicht sagen. Bevor er den Missetäter sehen konnte, hatte dieser ihn mit einem gewaltigen Hieb niedergestreckt.
    »Ich zieh’ mich rasch an, und dann fahren wir zu Peckinpahs Haus«, entschied ich.
    Als wir das Haus des Industriellen erreichten, fiel mir nichts Beunruhigendes auf. Alles schien wie immer zu sein, und doch mußte das Anwesen vom Bösen heimgesucht worden sein.
    Ich dachte an die Party von neulich und an Moma, die ich hier kennengelernt hatte. Ihre Schönheit hatte mich fasziniert und geblendet. Daß sie eine gefährliche Wolfshexe war, hätte niemand für möglich gehalten.
    Sie lebte nicht mehr. Boram hatte ihr den Garaus gemacht, aber Nalphegar, den Schwarzblütler hinter ihr, gab es noch.
    Wir hatten seine Komplizin erledigt. War nun damit zu rechnen, daß er auf den Plan trat?
    Wir stiegen aus zwei Autos - Cruv aus Tucker Peckinpahs silbernem Rolls Royce, Mr. Silver und ich aus meinem schwarzen Rover.
    Als wir das Haus betraten, erinnerte ich mich daran, daß mich vor Tagen die Bißwunde an meinem linken Unterarm auf irgend etwas hatte aufmerksam machen und darauf zuführen wollen.
    Ein weiblicher Zombie namens Claire Davis hatte seine Zähne in mein Fleisch gegraben. Die Verletzung war zwar geheilt, aber sie machte sich ab und zu auf eigenartige Weise bemerkbar. Irgend etwas stimmte damit nicht.
    Jetzt reagierte sie nicht.
    Cruv führte uns in den Raum, in dem er niedergeschlagen worden war. »Tucker Peckinpah stand dort«, sagte er und zeigte auf die Stelle. »Er war blaß und zitterte. Als ich zur Tür hereinkam, rief er mir eine Warnung zu…«
    Der Gnom spielte uns die Szene vor. Er wirbelte mit dem Dreizack herum und deutete die Wirkung des Treffers an.
    »Es scheint ein großer Gegner gewesen zu sein«, stellte ich fest.
    »Jeder, der größer ist als ein Speisetisch, ist für Cruv ein großer Gegner «, sagte Mr. Silver.
    Der Kleine ging nicht darauf ein. Seine Augen wurden schmal. »Ich hatte irgendwie das Gefühl, daß das ganze Haus besetzt war. Das wird mir aber jetzt erst bewußt. Der Feind befand sich nicht nur hier, sondern überall… denke ich.«
    »Du vermutest, es mit einem Gegner zu tun gehabt zu haben, der an mehreren Orten gleichzeitig sein konnte?« fragte der Ex-Dämon.
    »Entweder das, oder es gab mehrere«, erwiderte Cruv. »Während der eine sich Tucker Peckinpah schnappte, sicherten die anderen die Aktion überall im Haus.«
    »Wärst du in diesem Fall nicht schon früher ausgeschaltet worden?« fragte Mr. Silver. »Warum haben sie dich bis hierher Vordringen lassen?«
    »Damit ich sehe, was mit Mr. Peckinpah passiert«, antwortete Cruv mit hochgehobenen Schultern. »Möglicherweise. Es ist nur eine Vermutung. Vielleicht wollten sie mir auch beweisen, daß ich als Leibwächter nichts tauge.« Seine Miene verdüsterte sich, und er senkte den Blick, als würde er sich schämen.
    Mr. Silver hob plötzlich den Kopf, als würde ihn etwas irritieren. Das Böse schien sich aus Tucker Peckinpahs Haus noch nicht völlig zurückgezogen zu haben.
    »Irgend etwas ist hier noch faul«, stellte der Ex-Dämon argwöhnisch fest. »Ich kann nicht genau sagen, was,

Weitere Kostenlose Bücher