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1887 - Unsichtbare Siganesen

Titel: 1887 - Unsichtbare Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht."
    Ross schwebte langsam heran. „Ihr solltet euer halbes Gramm Gehirnmasse nutzen. Meine Taster zeigen eine unterschiedliche Oberflächenstruktur und einen geriffelten Rand ..."
    Rosa Borghan hatte inzwischen Teile der Kruste und der darunter befindlichen Patina abgebrochen. Sie begann verhalten zu lachen. „Eine Münze, ein uraltes Zehn-Solar-Stück ..." ‘ „Was die Terraner alles wegwerfen."
    Ross’ warnender Ausruf kam zu spät. Wosken wurde schon von einem mörderischen Aufprall nach vorne gestoßen und landete ebenfalls im Schlamm, nur schaffte er es noch, sich zur Seite zu wälzen.
    Andernfalls hätte ihn der mit allen Beinen zappelnde, flügelschlagende Käfer unter sich begraben.
    Ein aggressives Brummen hing in der Luft, der Käfer glitt in wildem Zickzackflug weiter, krachte gegen ein halbrundes Bruchstück aus Plastbeton, stieg von neuem höher und hielt zielstrebig auf die Lücke im Geröll zu, die Domino ebenfalls entdeckt hatte.
    Schimpfend kam Wosken auf die Beine und klopfte sich den Schlamm ab. „Eine Schnapsidee, auf die Schutzvorrichtungen des SERUNS zu verzichten. Wenn das so weitergeht ..."
    Keiner seiner Begleiter erfuhr je, was er meinte. Ein greller Lichtblitz zuckte auf, so intensiv, daß die Filterfunktion der Helmscheiben die Helligkeit gerade noch auf ein erträgliches Maß dämmen konnte.
    Mehrere Meter vor den Siganesen stürzte der verkohlte Kadaver der Käfers ab. Er war von einem Energiestrahl verbrannt worden, der seinen Ausgang eindeutig jenseits des Geröllhaufens gehabt hatte.
    „Verdammt!" sagte Domino Ross. Ohne den Zwischenfall mit Rosa wäre er jetzt da oben gewesen, wo gerade mal zwanzig Zentimeter Durchschlupf existierten.
    Eine Falle!
    Die Dscherro wußten nichts von Siganesen. Und normalgroße Terraner oder gar Kampfroboter mußten erst den Schutt beseitigen, um hier durchzukommen. Für sie war die Falle nicht gedacht, aber vielleicht für Spionsonden. Das bedeutete, daß es sehr wahrscheinlich weitere Sperren gab.
    „Und wir haben geglaubt, zumindest bis zur Barriere hätten wir einen leichten Marsch vor uns", schimpfte Arno Wosken.
    Paula flatterte in stetem Auf und Ab heran. Ihre Fühlersensoren waren auf Maximum gespreizt.
    „Paul und ich konnten eine Peilung vornehmen", sagte sie. Einen bunten Schmetterling mit menschlicher Stimme reden zu hören war selbst für die Siganesen nicht alltäglich. „Der Impulsprojektor ist zwei Meter hinter dem Durchschlupf montiert; Sensoren erfassen jede Bewegung im Bereich der Öffnung.
    -Und noch etwas: Der Einbruch des Kanalrohrs wurde gewaltsam herbeigeführt. Ich konnte Spuren von Plastiksprengstoff analysieren."
    „Kommen wir an den Projektor heran?" fragte Rosa. „Unsere Paratronschirme sollten dem Beschuß standhalten."
    Ross wehrte entschieden ab. „Falls die Dscherro eine zweite oder weitere Auslösungen registrieren, sind sie vielleicht schneller wieder hier, als uns lieb sein kann."
    „Soll das heißen, wir suchen nach einem neuen Weg?"
    „Das nicht. Aber wir spielen Maulwurf."
     
    *
     
    Vierzig Minuten benötigten sie, um sich mit Hilfe von Pauls Desintegrator durch Fels und Erdreich hindurchzubohren. Der Durchmesser des entstehenden Tunnels war mit fünf Zentimetern gerade groß genug.
    Mehrfach hielten sie inne und ließen die Ortungen spielen, doch es gab keine energetische Barriere innerhalb des herabgebrochenen Materials.
    Dann war Paul durch. Eineinhalb Meter unterhalb des Impulsprojektors und offensichtlich außerhalb des starr justierten Zielbereichs.
    Ross folgte dem Roboter dichtauf, nach ihm kam Wosken. Rosa blieb für alle Fälle auf der anderen Seite zurück.
    Aus der Nähe konnte Paul die Vektorierung ausmessen, er überspielte seine Daten an die SERUNS.
    Kurz erwog Domino Ross, den Impulsprojektor unter Beschuß zu nehmen und zu zerstören, entschied sich aber dagegen. Gemeinsam mit Wosken und dem Roboter machte er sich vielmehr daran, den Projektor wenigstens so weit zu demontieren, daß er keine Gefahr mehr bedeutete.
    Es war erstaunlich, zu welch feiner Präzisionsarbeit grobe Dscherrokrallen fähig sein konnten. Ross archivierte die gesamte Arbeit mit den optischen Systemen seines SERUNS. Möglicherweise handelte es sich bei der Waffe um ein Beuteaggregat. So, wie die Gehörnten auch begonnen hatten, terranische Technik zu plündern.
    Überraschend stieß Paul auf ein Sendemodul. Die Schaltung war so ausgelegt, daß eine Beschädigung des Projektors ausgereicht hätte, einen

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