Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Leute, die schlugen und traten ihn mit Füßen, wenn er sie anbettelte, oder sie brüllten ihn an, er solle sich zur Hölle scheren.
    Die Nebelhexe kam näher, ohne daß Clubber es merkte.
    Der Narr widerte sie an. Ihr Blick triefte vor Verachtung. Ihr Fußtritt traf ihn so unerwartet, daß er mit einem heiseren Schrei hochfuhr und sich die schmerzende Brust hielt.
    »Se-si-ma…« stammelte er.
    »Steh auf!« befahl ihm die Nebelhexe. Er erhob sich zu langsam, deshalb half sie nach. Sie packte ihn mit ihren dürren Krallenfingern, in denen unglaublich viel Kraft steckte, und stieß ihn gegen die Tunnelwand.
    »Was… willst du… von Joe Clubber?« fragte der Penner verstört. »Er hat doch diesen besonderen Schutz!«
    »Normalerweise würde ich dich Kretin nicht anfassen«, fauchte ihm die Hexe mit fauligem Atem ins Gesicht. »Aber ich muß dir sagen, daß du dich auf deinen Schutz nicht zu sehr verlassen solltest. Ich könnte mich darüber hinwegsetzen, wenn du etwas tust, das mich ärgert.«
    »Joe Clubber würde nie etwas tun…«
    »Du hast mit diesen Männern gesprochen!« sagte Sesima anklagend.
    »Diese Männer haben mit Joe Clubber gesprochen.«
    »Ich habe euch beobachtet und belauscht. Du sollst Bannister und Ballard anrufen, wenn du mich siehst.«
    »Ja, sie haben Joe Clubber Münzen gegeben, damit er…«
    »Du wirst nicht anrufen!« herrschte die Nebelhexe den einfältigen Penner an. Sie setzte ihm ihre Krallen in den dünnen Hals. »Willst du sterben, wie die anderen?«
    Zitternd schüttelte der Mann den Kopf. »Joe Clubber hat Angst, bitte tu ihm nichts.«
    »Wenn du diese Männer anrufst, mußt du sterben.«
    »Joe Clubber wird… sie nicht…! Bitte…!«
    »Sie haben dir die Telefonnummer gegeben. Her damit!«
    Der Penner gab ihr den Zettel augenblicklich. Er war zwar nicht sehr helle, aber er wußte, was er tun mußte, um am Leben zu bleiben.
    Der Zettel fing in Sesimas hohler Hand Feuer und verbrannte.
    Sie ließ den Mann los. Er rutschte an der Wand nach unten und schlug die Hände vors Gesicht. »Hab Erbarmen mit Joe Clubber!« schluchzte er.
    Die Hexe erwiderte nichts.
    Als er nach einer Weile die Finger spreizte und einen Blick hindurch wagte, stellte er fest, daß die Nebelhexe verschwunden war.
    Er klemmte die Hände unter die Arme und wiegte sich wie ein Halm im Wind. Auf die Jutesäcke wagte er sich vorerst nicht wieder zu legen.
    ***
    Es klopfte.
    Noel Bannister begab sich zur Tür und öffnete sie. Ein CIA-Kurier übergab ihm ein Päckchen, in dem sich der Geisterdetektor befand. Noel quittierte den Empfang und schloß die Tür wieder.
    »Jetzt haben wir sie, unsere elektronische Wünschelrute«, sagte der Agent. »Bleibt zu hoffen, daß sie auch richtig funktioniert und sich nicht von Wiesengrillen und Feldmäusen ablenken läßt.«
    »Wurde das Gerät denn noch nicht getestet?«
    »Doch«, antwortete Noel Bannister. »Und zwar mit den unterschiedlichsten Erfolgen. Mal arbeitete es zufriedenstellend, dann spielte es wiederum aus unerfindlichen Gründen verrückt.«
    »Warst du bei diesen Tests dabei?« fragte ich.
    »Einmal.«
    »Und?«
    Noel hob die Schultern. »Darüber sollten wir lieber den Mantel des Vergessens breiten.«
    Ich wollte hören, wie der Test verlaufen war. Wenig begeistert sprach Noel Bannister darüber.
    »Wir hatten einen Ghoul gefangen. Er befand sich in einem an das Laboratorium angrenzenden Raum, doch das wußte die Testperson - das war ich -nicht. Der Detektor sollte mich zu dem Leichenfresser führen. Ich ging den Weg, den das Gerät mir wies - und landete in General Maynes Büro.«
    »Schmeiß das Ding aus dem Fenster«, riet ich meinem Freund.
    »Mittlerweile wurde es komplett umgebaut. Es wird Zeit, daß es sich in der Praxis bewährt.«
    Noel riß das Päckchen auf und zeigte mir das schwarze Gerät.
    »Sieht aus wie ein ganz normales Handfunkgerät«, stellte ich etwas enttäuscht fest.
    »Was hast du erwartet? Eine Ähnlichkeit mit einem kleinen grünen antennengespickten Männchen vom Mars?« Noel zog die Teleskopantenne heraus und schaltete den Detektor ein. Er ging auf Empfang, und wir hörten das Ticken eines Geigerzählers.
    »Wer von uns beiden ist radioaktiv?« fragte ich grinsend.
    Das Ticken wurde lauter und schneller, als Noel Bannister die Antenne auf mich richtete.
    »Was bin ich nun? Ein Geist oder ein Dämon?«
    »Die Unterscheidung von Schwarz und Weiß ist immer noch nicht möglich«, bemerkte Noel. »Der Detektor nimmt einfach nur Magie

Weitere Kostenlose Bücher