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189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wußte, daß er sie leicht auf seine Seite bringen konnte. Sie waren die ersten, die von Candons Tod erfuhren. Er sagte, nun wäre eine Konferenz nötig. Man müsse die neue Lage besprechen und sich Gedanken über eine Zukunft ohne Jack Candon machen. Er beraumte eine Besprechung gleich für den nächsten Tag an. 15 Uhr, im Extrazimmer eines Lokals, das in solchen Fällen schon mehrmals als Rahmen gedient hatte.
    Bis dahin würde er die Spreu vom Weizen getrennt haben.
    Wer nicht für ihn war, war gegen ihn…
    Nach diesen Telefonaten machte ihn die Höllenhand unruhig.
    Sie wollte schon wieder Leben vernichten!
    Rasch verließ er Candons Haus. Er sah aus wie ein Drogenabhängiger, dem starke Entzugserscheinungen zu schaffen machen. Mit vibrierenden Nerven stieg er in seinen Wagen und fuhr los. Ziellos irrte er durch die Stadt, auf der Suche nach einem Opfer für die Höllenhand.
    Ihm war, als hätte er Fieber. Sein Gesicht war stark gerötet, Schweiß glänzte auf seiner Stirn, und seine Augen waren glasig. Wie in Trance fuhr er kreuz und quer durch die Stadt. Dreimal überquerte er den East River - immer auf einer anderen Brücke.
    Er brauchte ein Opfer, um zur Ruhe zu kommen.
    Es grenzte an ein Wunder, daß er keinen Unfall verschuldete.
    Irgendwann fragte ihn eine dicke Frau mit schriller Stimme: »Also was ist nun? Wollen Sie den Film sehen oder nicht?«
    Ihm fiel auf, daß er mit dem Wagen in der Einfahrt eines Autokinos in Brooklyn stand. »Wäre ich sonst hier?« gab er zurück.
    »Dann sollten Sie endlich Ihr Ticket bezahlen.«
    Er reichte der Frau einen Hunderter.
    »Haben Sie’s nicht kleiner?« fragte sie.
    »Nein.« Er bekam Ticket und Wechselgeld und fuhr weiter. Der Film, eine alte Weltraum-Oper, lief schon, und in den Fahrzeugen ringsherum wurde geknutscht und geschmust, daß die Scheiben besch lugen.
    Im Fond des Thunderbirds links neben Diamond waren eine aufgedonnerte, vollbusige Blondine und ein grüner Junge heftig miteinander beschäftigt.
    Das war ein ziemlich leidenschaftlicher Ringkampf, den die Blondine von A bis Z dominierte. Als sie merkte, daß Lee Diamond fortwährend zu ihnen hinüberschaute, verlor sie das Interesse an ihrem jungen Freund. Der reife Jahrgang wäre ihr lieber gewesen. Sie kühlte rasch ab, und der Junge begriff nicht, wieso er auf einmal keine Chancen mehr bei ihr hatte. Er wollte wissen, was er falsch gemacht habe. Sie schickte ihn um eine Cola. Er stieg rasch aus und verschwand in der Dunkelheit.
    Die Blonde brachte ihren großen Busen gekonnt zur Geltung, indem sie ihr Kreuz wölbte und den Brustkorb aufblies. Sie blickte dabei scheinbar interessiert auf die Leinwand. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie jedoch mit großer Genugtuung, daß Diamond seinen Wagen verließ und sich zum offenen Fenster hereinbeugte.
    Als er sie ansprach, tat sie so, als hätte er sie erschreckt, und griff sich ans üppige Herz.
    Er öffnete die Tür und setzte sich neben sie. »Mann, das können Sie nicht machen«, stieß das Mädchen verblüfft hervor. »Brad holt mir nur ’ne Cola…«
    »Brad gibt dir doch überhaupt nichts. Du bist scharf auf einen richtigen Mann«, behauptete Diamond kehlig.
    »Brad hat immerhin die Tickets bezahlt. Ich will keinen Ärger mit ihm«, sagte das Mädchen nervös. »Ich bin morgen abend in Libbys Bar. Wenn du willst, kannst du ja mal vorbeischauen. Ich fände das steil.«
    »Ich werde kommen«, versprach Diamond. »Gibst du mir einen Kuß, damit ich weiß, daß es dir ernst ist?«
    »Aber Brad…«
    »Ungeküßt steige ich nicht aus«, sagte Diamond grinsend.
    Sie rutschte näher und bot ihm ihre sinnlichen Lippen. Er küßte sie, und während dieses Kusses erwürgte die grausame Höllenhand das Mädchen.
    Diamond lehnte die Blonde gegen die Tür. Sie sah aus, als würde sie schlafen. Er kehrte in seinen Wagen zurück, ohne daß jemand Notiz von ihm nahm, und rollte gleich darauf langsam los.
    Er hatte das Autokino bereits verlassen, als Brad die Cola brachte. »Hey, Tina. Tina! Das darf nicht wahr sein, jetzt pennt sie. Du wolltest ’ne Cola. Hier ist sie.« Er drückte ihr die eiskalte Dose grinsend an den Hals. Tina hätte hochschrecken müssen. Da sie das nicht tat, verlor sich das Grinsen aus Brads Gesicht. Besorgt legte er die Dose beiseite und schüttelte das Mädchen sanft. »Tina, was ist mit dir, was hast du? Ist alles okay, Tina?«
    Sie rutschte schlaff gegen ihn, und er glaubte plötzlich zu wissen, daß sie tot war.
    ***
    Matt Hensley

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