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189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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den Ast loslassen und zu Boden schweben wollte, vernahm sie das leise Schnurren eines Automotors. Unwillig ruckte ihr Kopf herum. Ein Wagen schlich hinter dem Betrunkenen her. Das paßte ihr nicht. Sie stieß ein zorniges Fauchen aus.
    Lee Diamond holte Raymond Howell mit dem Wagen ein. Der Ex-Tennisstar blieb ärgerlich stehen, und Wut funkelte in seinen Augen, als er diesen lästigen Kerl aus der Bar erkannte.
    Diamond kümmerte sich nicht darum. Er stieg aus und ging um die Motorhaube herum.
    »Du verdammte Filzlaus bist wohl scharf auf Prügel, wie?« herrschte der Betrunkene den Mann mit der Höllenhand an.
    Diamond lächelte eisig. »Aber Mr. Howell, ich verstehe nicht, warum Sie sich so aufregen.«
    Wenn sich Sesima zu einer Bluttat entschlossen hatte, wollte sie diese auch sofort ausführen. Sie sank vom Baum herunter, das weite, wallende Nebelgewand breitete sich um sie herum über das Gras.
    »Du lästige Wanze steigst jetzt sofort wieder in deine Rostschüssel und verschwindest!« blaffte Howell.
    »Oh, nein!« erwiderte Diamond rauh. »Die Sache läuft ganz anders, mein Freund! Du wirst verschwinden - aus diesem Park, aus dieser Stadt, aus diesem Leben! Du wirst sterben, Raymond Howell! Jetzt und hier!«
    Die Nebelhexe hörte das, und die Wut trieb sie auf die beiden Männer zu. Niemand durfte ihr ins Gehege kommen, und schon gar nicht durfte ihr jemand ein Opfer streitigmachen.
    Howell schlug mit der Faust zu. Er traf Diamonds Schulter, weil dieser sich blitzschnell drehte, und dann konterte der Mann mit der Höllenhand.
    Howell riß die Augen auf, krümmte sich und stöhnte. Mit einem zweiten Hieb streckte Diamond das Opfer nieder und raubte ihm die Besinnung. Nun wollte er sich auf den einstigen Tennisstar werfen, aber da sauste Sesima um den Wagen herum und versetzte Diamond einen kräftigen Schlag.
    Er schrie überrascht auf, rollte über den Rasen und starrte die Nebelhexe entgeistert an.
    »Dieser Mann gehört mir!« zischte sie gefährlich. »Verschwinde!« Sie spürte, daß sie in Diamond keinen gewöhnlichen Menschen vor sich hatte, wußte gleichzeitig aber auch, daß sie ihm überlegen war.
    Etwas Ähnliches glaubte auch Diamond. Er bildete sich ein, jederzeit mit dem dürren Weib fertig zu werden. Angriffslustig sprang er auf. »Ich werde diesen Mann töten, und du wirst mich nicht daran hindern!«
    Er ging auf die Nebelhexe zu und starrte ihr furchtlos in die Augen.
    »Mach, daß du wegkommst, alte Vettel!« schnauzte er sie an. »Sonst drehe ich dir deinen dürren Hals um!«
    »Versuch es!« verlangte Sesima höhnisch.
    Diamond stürzte sich auf sie, und der Nebel entlud sich, sobald er damit in Berührung kam. Aggressive Hexenkräfte wurden frei und durchbohrten ihn. Er schrie gequält auf. Er begriff, daß er die Nebelhexe unterschätzt hatte.
    Sesima griff ihn entfesselt an. Jetzt wollte sie zuerst seinen Tod, bevor sie sich des anderen Mannes annahm.
    Diamond erkannte, daß er der Hexe nicht gewachsen war. Ihr standen wesentlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung, ihn zu attackieren, während er nur seine Höllenhand in die Waagschale werfen konnte. Die Kraft der Hexe hob in diesem ungleichen Kampf seine Unverwundbarkeit auf. Sesima gelang es mühelos, ihn zu verletzen.
    Sie riß ihm mit ihren Krallen das Hemd auf und fügte ihm tiefe, schmerzhafte Wunden zu.
    Flucht war die einzige Alternative.
    Er zog sich zurück und sprang in den Wagen, doch er hatte Sesima erzürnt, und sie wollte ihn nicht entkommen lassen. Als er losraste, verfolgte sie ihn.
    ***
    »Tony, da ist noch etwas!« kam Noel Bannisters aufgeregte Stimme aus meinem Walkie-talkie.
    »Was heißt ›noch etwas‹?«
    »Kann ich nicht sagen. Der Detektor reagiert plötzlich anders.«
    »Du weißt doch, daß er noch nicht ausgereift ist.«
    »Das Ding dreht buchstäblich durch. Es hat den Anschein, als könnte es sich auf die schwarze Strahlung nicht richtig einstellen.«
    »Ist ein Mistkübel in deiner Nähe? Schmeiß den Detektor hinein.«
    »Das werde ich nicht tun«, erwiderte Noel Bannister. »Mir kommt das hier so vor wie bei ’ner Autofokus-Videokamera: Die Linse stellt sich von selbst auf das jeweilige Objekt ein - eine feine Sache -, aber wenn jemand durchs Bild latscht, anstatt hinter der Kamera vorbeizugehen, weiß die Automatik nicht mehr, was sie tun soll.«
    »Heißt das, dein Detektor versucht sich auf zwei schwarze Strahlungen einzustellen?«
    »Sieht fast so aus, Tony«, antwortete der Amerikaner.
    Ich hörte

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