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189 - Die Nebelhexe vom Central Park

189 - Die Nebelhexe vom Central Park

Titel: 189 - Die Nebelhexe vom Central Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einen dünnen Schrei, den der Wind an mein Ohr trug. Er kam von dort her, wohin sich der Betrunkene begeben hatte. Sollte er Sesimas nächstes Opfer sein?
    Ich informierte Noel kurz und stürmte los.
    ***
    Sesima zog sämtliche Register.
    Lee Diamond sah sie nicht, denn sie befand sich direkt über seinem Wagen. Er raste los, und die Nebelhexe flog mit. Sie kreischte Flüche und Verwünschungen. Aus dem Nebel schossen grüne Blitze. Sie hämmerten gegen das Wagendach, und die schwarze Elektrizität breitete sich über das ganze Auto aus.
    Knallend zerplatzten die Fenster, eines nach dem anderen, und Diamond flog ein glitzernder Splitterregen entgegen. Sesima beeinflußte die Technik. Diamond hätte nicht mehr Gas zu geben brauchen, die Nebelhexe tat es für ihn. Mit Vollgas schoß das Fahrzeug durch die Nacht, und Sesima visierte einen Baum an!
    Als Diamond das merkte, wollte er den Kurs korrigieren, doch die Lenkung funktionierte nicht mehr.
    Nur eine scharfe Bremsung schien die Katastrophe noch verhindern zu können. Diamond rammte den Fuß auf das Bremspedal, doch die Wirkung war gleich null!
    Und der Baum raste heran!
    Der Aufprall erfolgte mit mörderischer Wucht und deformierte den Wagen.
    Diamond wurde herausgeschleudert. So weit reichte der Schutz der Höllenhand noch, daß er am Leben blieb. Vielleicht hatte auch Sesima dafür gesorgt. Damit sie ihm persönlich den Rest geben konnte.
    Schwer benommen lag er auf dem Boden. Aber er war noch nicht völlig geschlagen. Sein Kopf hing nach unten, er hechelte und spürte - von der Höllenhand ausgehend - neue Kräfte in seinen malträtierten Körper fließen.
    Die Hand wollte ihn am Leben erhalten, sie brauchte ihn. Ohne ihn konnte sie nicht morden.
    Sesima stieg hinter dem Wrack wie ein grauenerregendes Nebelungeheuer hoch - die personifizierte Bosheit, die wahrgewordene Grausamkeit, die Verkörperung eines Schmerzes, der schlimmer war als das, was Diamond im Haus von Mitch Madigan ertragen mußte.
    Sie wirkte jetzt größer, der Nebel umwallte sie wie ein fetziger, zerschlissener Mantel, er hing auch über das Wrack und umkroch strähnenhaft den Mann, den sie töten wollte.
    »Steh auf!« befahl sie ihm.
    Diamond kam auf die Beine. »Wir stehen doch auf derselben Seite…« ächzte er.
    Sesima lachte verächtlich. »Ich habe mit dir nichts zu schaffen!«
    »Wir haben beide die Hölle hinter uns - und in uns!«
    »Du hast dich gegen mich gestellt, hast mich angegriffen. Den Hals wolltest du mir umdrehen, erinnerst du dich nicht mehr? Jetzt, wo du siehst, daß ich dir überlegen bin, versuchst du deine elende Haut zu retten, indem du so etwas wie schwarze Bündnistreue forderst, aber damit kommst du bei mir nicht durch.«
    Sie peinigte ihn mit einem Hexenblitz, der ihm schier den Brustkorb auseinanderriß, und im gleichen Augenblick stach sie mit knochenharten Fingern zu - und durchbohrte sein von Schwärze umgebenes Herz.
    Er brach schreiend zusammen.
    Seine rechte Hand fiel ab und löste sich auf.
    Und Lee Diamond tat keinen Atemzug mehr.
    ***
    Ich erreichte den Betrunkenen - er rührte sich nicht. Ich fühlte seinen Puls und erkannte, daß er nur ohnmächtig war. Mir kam sein Gesicht bekannt vor. Es mußte früher oft in Zeitungen und auf dem Bildschirm zu sehen gewesen sein. Klar, das war Raymond Howeli - nicht mehr so schlank wie in seiner aktiven Zeit, aber noch unschwer zu erkennen.
    Das Brüllen eines Automotors hatte mit einem dumpfen, satten Knall geendet. Ich kannte dieses Geräusch. Danach war jeder Wagen reif für die Schrottpresse.
    Noel Bannister meldete sich wieder.
    Ich informierte ihn kurz.
    »Tony, da sind tatsächlich zwei schwarze Wesen aneinandergeraten!« rief der CIA-Agent.
    »Siehst du die beiden?«
    »Ich bin nahe dran!« antwortete Noel. Er gab mir seine Position durch, und da ich für Howell im Moment ohnedies nichts tun konnte, eilte ich zu meinem amerikanischen Freund.
    Als Sesima ihren Gegner vernichtet hatte, griffen wir an.
    Noel Bannister ließ seine Luger Feuer speien. Die Nebelhexe riß die Arme hoch, und die geweihte Silberkugel durchbohrte ihre Handfläche.
    Sie kreischte schmerzerfüllt und wütend auf. Ich ließ meinen magischen Wurfstern auf sie zusausen. Sie wich in ihrem Nebel aus, und das geweihte Silber nagelte ihren weißen Nebelumhang an den blattlosen Baum.
    Sesima kam nicht weg!
    Sie zerrte wild an ihrem Nebelkleid, und ich schleuderte den zweiten Stern. Insgesamt drei Sterne besaß ich, und als auch der dritte den

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