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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Spur der Flüchtenden entdeckt hatten.
    Augenblicke später brachen drei mächtige Schatten durch das Dickicht. Die Piloten ließen die Gleiter einfach nach unten fallen und bremsten dicht über dem Boden ab. Aus den Öffnungen regneten Kämpfer des Traal auf die vier Mönche herab. Erste Schüsse peitschten.
    Garifaal reagierte. Er riß die Waffe hoch, zielte auf den Bontereigg-Doppelgänger und jagte ihm zwei Projektile in den Kopf. Blitzartig fuhr er herum und tötete seine beiden Begleiter. Zuletzt richtete er die Waffe gegen sich selbst und setzte seinem Leben ein Ende. In das wütende Geschrei der Angreifer hinein stürzte er auf die drei Toten.
    Die Traal-Gegenkultler brüllten wild durcheinander. Sie rissen die Toten vom Boden empor und versuchten, sie durch Tritte und Schläge ins Leben zurückzuholen. Schließlich warfen sie die Körper in einen der Gleiter, der sofort durchstartete und mit jaulenden Triebwerken in den Himmel raste. Die anderen beiden Fahrzeuge folgten, nachdem die Insassen die Umgebung oberflächlich abgesucht hatten.
    Bontereigg übergab sich erneut und sank unweit der Steinplatte auf den feuchten Boden. Seine Gedanken rebellierten. Garifaal und seine Begleiter hatten von Anfang an gewußt, wie alles enden würde. Sie hatten ihr Leben geopfert, damit er sein Wissen weitergeben konnte.
    Der Außenwächter streifte seine Schärpen ab, die ihn als einfachen Mönch männlichen Geschlechts kennzeichneten. Alles in ihm schrie nach Erlösung. Er wollte kein Außenwächter mehr sein und kein Mann. Er sehnte sich nach dem geruhsamen Leben, das er einst als Frau auf einer Dozz-Farm verbracht hatte. Doch das Schicksal war unerbittlich und ließ ihn die ganze Grausamkeit des Universums spüren.
    Zum ersten Mal in seinem Leben zweifelte er an allem, woran er bisher geglaubt hatte. Noch nie war es nach seinem Wissen vorgekommen, daß ein vom Shaogen-Sternlicht Beglückter sich selbst entleibt hatte.
    Schlimm genug, wenn die Traal-Gegenkultler mordeten und Außenwächter aus Notwehr töteten ...
    Bontereigg wollte in diesen Augenblicken sterben. Als er den Schock endlich überwunden hatte und wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, ging über diesem Teil Tomends bereits wieder die Sonne auf.
    Der Außenwächter hockte sich nahe an die winzige Öffnung und atmete tief durch. Irgendwann begann er leise zu lachen. „Was nützt es mir, wenn ich es weiß?" kicherte er. „Ich kann es niemandem mitteilen.
    Bestimmt haben sie alle Außenwächter und Anhänger des Shaogen-Sternlichts auf Tomend getötet. Wo soll ich hin? Wem soll ich mich anvertrauen?"
    Je länger er darüber nachdachte, desto stärker wurde ihm die Tragik seiner Situation bewußt.. Über Toun braute sich Unheil zusammen. Die Einheiten des Traal warteten auf den günstigsten Zeitpunkt.
    Dann würden sie mit aller Entschlossenheit zuschlagen.
    Bontereigg wußte auch, warum die Traal-Gegenkultler so siegesgewiß waren. Er hatte es den Wortfetzen des belauschten Gesprächs entnommen. Mehrere Schiffe des Traal waren mit den legendären Sonnenfeuer-Geschützen ausgerüstet. Huobervynn hatte sie mit Hilfe der Wirtschaftskraft des Planeten Tomend erworben. Eigentlich war das unmöglich, aber anscheinend hatte der Traal mittlerweile so gute Kontakte, daß er sogar so etwas geschafft hatte.
    Der Außenwächter brauchte nicht viel Phantasie, um die Absicht zu erkennen, die dahintersteckte.
    „Sie wollen die Seelenhirten treffen und auf diese Weise unsere Galaxis ins Elend stürzen", erkannte Bontereigg. „Wenn es ihnen gelingt, wird es am besten für mich sein, bis ans Ende meines Lebens in dieser Höhle zu bleiben."
    Daß unter den gegenwärtigen Umständen der von Garifaal angekündigte neue Agentenführer nach Tomend kam, war so gut wie ausgeschlossen. Der Planet gehörte jetzt dem Traal. Und Bontereigg fühlte sich wie das einsamste Lebewesen auf seiner Oberfläche.
    Er kauerte sich tief in den hinteren Teil der Höhle, wo kein Licht hingelangte, und lauschte in sich hinein.
    Aber das Shaogen-Sternlicht kehrte auch diesmal nicht zurück. Der unwiderlegbare Gottesbeweis blieb aus, und in Bontereigg meldeten sich erste nagende Zweifel.
     
    5.
     
    Achtzehn Schiffe erwarteten die TAUWAN. Wie alle Modelle der Außenwächter basierten sie auf der DrittelmondGrundform. An jeder Sichelspitze trugen sie zwei zwanzig Meter hohe Türme mit schweren Waffensystemen. Außerdem verfügten die Außenwächter-Einheiten über einen würfelförmigen

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