Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1897 - Schach den Dscherro

Titel: 1897 - Schach den Dscherro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wandte sich schwerfällig um und tappte in Richtung Tür.
     
    11.
     
    „Sie haben es gemerkt", meldete sich Salmon Seith. „Sie prüfen vorsichtig, ob es sich nicht um einen Trugschluß handelt."
    Auf den Bildschirmen war zu erkennen, daß sich die Footen bis auf vier Artgenossen von der Rückwand des Quartiers zurückzogen. Sie verharrten reglos in ihren längst über den gesamten Hallenboden verschmierten Pfützen.
    Die vier näherten sich von zwei Seiten dem Strukturriß. Dabei hielt sich jeweils einer hinter dem anderen.
    Inzwischen lagen erste Auswertungen der stundenlangen Beobachtungen vor. Sie paßten in das Bild, das sich das Trio bereits in der GOUSHARAN gemacht hatte. Die Footen waren um ein vielfaches intelligenter als die Dscherro und hätten sich ohne Probleme zu den Beherrschern der Burg aufschwingen können. Es sei denn ...
    Domino Ross schlug sich plötzlich gegen den Kopf.
    „Wir haben es völlig übersehen!" schimpfte er. „Zum Teufel, Rosa, Arno. Wozu habe ich euch eigentlich?"
    Die beiden taten nicht, als fühlten sie sich angesprochen. Gewöhnlich brachte so etwas Ross in Rage.
    Diesmal wich das Blut aus seinem Gesicht. Erklammerte sich an der Lehne des Sessels fest, hinter dem er Aufstellung genommen hatte. Rosa warf ihm einen kurzen Seitenblick zu.
    „Wovon redest du?"
    „Was ist, wenn es sich bei den Footen um die eigentlichen Beherrscher der Burg handelt? Es würde das lange Zaudern des Taka erklären."
    „Du vergißt, daß sich der Foote Seassor in der Burg aufhält. Na gut, vielleicht ist ein einziges dieser Wesen nicht in der Lage, eine endgültige Entscheidung zu treffen."
    Es widersprach dem, was das Trio in der GOUSHARAN in Erfahrung gebracht hatte. Aber das hieß nicht, daß es deshalb nicht stimmte. Die Verhältnisse in der Burg konnten durchaus ein großangelegtes Täuschungsmanöver sein.
    Wieder meldete sich Seith und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Vorgänge im Quartier Nummer vier.
    Die Footen begriffen endlich, daß es sich in der Tat um eine Strukturlücke handelte, und sie entdeckten zwei weitere. Eine halbe Minute später befanden sich bereits zwei Dutzend der Wesen außerhalb der Halle.
    Den Öffnungsmechanismus der Türen zu manipulieren stellte eine der leichtesten Übungen der InstinktTechniker dar.
    Die zurückgebliebenen Footen bildeten, so gut es ging, dichte Trauben vor den Rissen. Auf diese Weise hofften sie, die kleinen Terraner zu täuschen, die die Bilder der Beobachtungskameras auswerteten.
    Jetzt ging alles sehr schnell. Nach zwei Minuten hielten sich bereits sechzig Footen auf dem Korridor auf. Diesmal narrte sie keine Projektion. Der Korridor führte in eine Richtung, und dieser mußten sie folgen.
    „Alle technischen Einrichtungen auf den drei möglichen Fluchtwegen wurden entfernt", kommentierte Salmon Seith. „Egal welchen Weg sie benutzen, sie laufen uns direkt in die Arme."
    „Warten wir es ab", sagte Domino Ross skeptisch. „Das Risiko ist sehr hoch. Wir können alles verlieren, auch unser Leben. Mißtraut den Footen selbst dann, wenn sie sich nicht rühren!"
    „Natürlich", bekräftigte der Psychologe. „Auch daran habe ich gedacht. Es kann nichts schiefgehen. Die Footen sind, selbst wenn sie mit Gewalt einen anderen Weg einschlagen, nicht in der Lage, an eine technische Einrichtung heranzukommen. Die Kampfroboter haben Anweisung, beim geringsten Anzeichen von Gefahr mit Paralysestrahlen zu schießen."
    Ross zuckte mit den Achseln.
    „Nur ein toter Foote ist ein guter Foote", sagte er leise. „Wenn es schiefgeht, bleibt es an mir hängen. Ihr werdet mir nachsehen, wenn ich entsprechende Vorkehrungen ergreife."
    „Was hast du vor?"
    Der siganesische Riese zog eine winzige Scheibe aus der Tasche. Es handelte sich um den Kodegeber, der ihn berechtigte, alle Funktionen von CADO an sich zu ziehen und die Fabrik notfalls auch zu zerstören.
    „Wie ihr wißt, ist das meine und eure Lebensversicherung. Ich werde schonungslos davon Gebrauch machen."
    Inzwischen hatten alle hundert Footen das Quartier verlassen. Sie rückten zu einem dichten Pulk zusammen und zogen eine nasse, glänzende Spur durch den Korridor. Ihre Körpersprache wies darauf hin, daß sie sich über fehlende Kameras wunderten.
    Eine Erklärung lieferten ihnen die Siganesen an der ersten Abzweigung. Dort hingen gleich zwei, aber sie waren defekt. Die Footen verzichteten darauf, sie mitzunehmen und ihrem Fundus in der GOUSHARAN einzuverleiben.
    Der Rückzug der

Weitere Kostenlose Bücher