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Titel: 19 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Schlaufen seiner Jeans. »Es muss doch kein Staatsgeheimnis sein«, sagte er. »Du darfst... du weißt schon.«
    Alex warf ihm einen Blick zu. »Sex haben?«
    »So unverblümt wollte ich es nicht ausdrücken.«
    »Ich darf aber auch mein Privatleben privat halten«, stellte Alex klar.
    In dem Moment rief Josie von unten herauf: »Mom, ich hab Pfannkuchen gemacht.«
    »Na schön«, seufzte Patrick. »Du lenkst Josie ab, und ich schleich mich nach draußen.«
    Sie nickte. »Ich sorg dafür, dass sie in der Küche bleibt. Du ...« Sie sah ihn kurz an. »Beeil dich.« Sie wollte schon aus dem Zimmer gehen, doch Patrick hielt sie an der Hand fest.
    »Moment noch«, sagte er. »Auf Wiedersehen.« Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss.
    »Mom, Frühstück wird kalt!«
    »Bis später«, sagte Alex und schob ihn zurück.
    Sie eilte die Treppe hinunter in die Küche, wo Josie schon einen Blaubeerpfannkuchen aß. »Mhm, riecht das gut! Ich versteh gar nicht, wieso ich so lange geschlafen hab«, begann Alex und sah dann, dass für drei Personen gedeckt war.
    Josie verschränkte die Arme. »Also, wie trinkt er seinen Kaffee?«
    Alex sank ihr gegenüber auf einen Stuhl. »Du hast es längst mitgekriegt.«
    »Erstens bin ich schon ein großes Mädchen. Und zweitens hätte der schlaue Meisterdetektiv sein Auto dann nicht in der Einfahrt parken sollen.«
    Alex zupfte an einem losen Faden des Tischsets. »Schwarz, zwei Stücke Zucker.«
    »Gut«, sagte Josie. »Dann weiß ich beim nächsten Mal Bescheid.« »Wie ist das für dich?«, fragte Alex leise.
    Josie stocherte in dem Pfannkuchen auf ihrem Teller herum. »Ich hab da ja wohl kein Mitspracherecht.«
    »Doch«, sagte Alex. »Wenn du damit nicht klarkommst, Josie, dann trenn ich mich von ihm.«
    »Magst du ihn?«, fragte Josie und starrte auf ihren Teller.
    »Ja.«
    »Und er mag dich auch?«
    »Ich glaub schon.«
    Josie hob den Blick. »Dann sollte dir egal sein, was andere denken.«
    »Mir ist nicht egal, was du denkst«, sagte Alex. »Ich will nicht, dass du glaubst, du wärst mir weniger wichtig, wegen ihm.«
    »Sei bloß vorsichtig«, antwortete Josie und begann zu lächeln. »Bei jedem Geschlechtsverkehr kannst du schwanger werden oder nicht schwanger werden. Die Chancen stehen fifty-fifty.«
    Alex' Augenbrauen schnellten hoch. »Donnerwetter. Ich hab gedacht, du hättest gar nicht zugehört.«
    Josie tippte mit einem Finger auf einen Tropfen Ahornsirup auf dem Tisch. »Und? Ich meine ... liebst du ihn oder so?«
    Die Worte hörten sich wund an, schmerzempfindlich. »Nein«, sagte Alex rasch, denn wenn sie Josie überzeugen konnte, dann ganz bestimmt auch sich selbst, dass das, was sie für Patrick empfand, viel mit Lust zu tun hatte und nichts mit ... na ja ... damit. »Es geht doch erst seit ein paar Monaten.«
    »Ich glaube nicht, dass es da eine Gnadenfrist gibt«, sagte Josie.
    Alex entschied sich für den für sie und Josie sichersten Weg durch dieses Minenfeld, indem sie so tat, als wäre es nichts, ein kurzer Flirt, eine Laune. »Ich wüsste ja nicht mal, wie Liebe sich anfühlt, wenn sie mir auf den Kopf fallen würde«, sagte sie leichthin.
    »Das ist nicht wie im Film, dass auf einmal alles wunderbar ist.« Josies Stimme verkümmerte. »Es ist eher so, dass du in dem Moment, wo es passiert, auf einmal erkennst, was alles schiefgehen kann.«
    Alex sah sie betroffen an. »Ach, Josie.«
    »Egal.«
    »Ich wollte dich nicht -«
    »Reden wir von was anderem, ja?« Josie zwang sich zu einem Lächeln. »Er sieht gar nicht mal schlecht aus, weißt du, für sein Alter.« Sie reichte ihrer Mutter einen Teller mit fertigen Pfannkuchen. »Die werden kalt.«
    Alex nahm ihn. »Danke«, sagte sie, aber sie blickte Josie lange genug in die Augen, um ihr zu vermitteln, wofür sie sich im Grunde bedankte.
    Genau in diesem Moment kam Patrick die Treppe heruntergeschlichen. Unten angekommen, drehte er sich zu Alex um und hielt einen Daumen in die Luft. »Patrick«, rief sie. »Josie hat Frühstück für uns gemacht.«
    Josie erzählte ihrer Mutter, sie habe einen Job angenommen, sie würde während der Ferien an der Schule für Kinder aus den unteren Klassen Nachhilfe in Mathe geben. Sie erzählte von Angie, deren Eltern sich vor Kurzem getrennt hatten und die daraufhin um mehrere Noten schlechter geworden war. Oder von Joseph, der lange krank gewesen war und sich jetzt mit Bruchrechnung schwertat. Jeden Abend beim Essen hatte Josie für ihre Mutter eine neue Geschichte parat. Die

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