19 Minuten
schoss Zoe Patterson nieder. Danach streckte er im Flur Alyssa Carr nieder. Anschließend suchte er die Cafeteria auf und schoss dort auf Angela Phlug, Maddie Shaw - sein erstes Todesopfer -und Courtney Ignatio. Während die Schüler die Flucht ergriffen, trafen seine Schüsse Haley Weaver und Brady Pryce, Natalie Zlenko, Emma Alexis, Jada Knight und Richard Hicks. Und wissen Sie, was Peter Houghton dann tat, während die Angeschossenen rings um ihn herum vor Schmerzen schrien und starben? Er setzte sich an einen Tisch in der Cafeteria und aß eine Portion Rice Krispies.«
Diana ließ diese Information einen Moment wirken. »Als er aufgegessen hatte, nahm er seine Waffe und verließ die Cafeteria. Im Flur schoss er auf Jared Weiner, Whit Obermeyer und Grace Murtaugh sowie auf Lucia Ritolli, eine Französischlehrerin, die versuchte, ihre Schüler in Sicherheit zu bringen. Er betrat die
Jungentoilette und schoss auf Steven Babourias, Min Horuka und Topher McPhee, dann ging er auf die Mädchentoilette, wo er Kaitlyn Harvey erschoss. Danach ging er die Treppe hinauf und streckte den Mathematiklehrer Ed McCabe, John Eberhard und Trey MacKenzie nieder, ehe er die Turnhalle erreichte und auf Austin Prokiov, den Sportlehrer Dusty Spears, Noah James, Justin Friedman und Drew Girard feuerte. Schließlich tötete der Angeklagte im Umkleideraum Matthew Royston mit zwei Schüssen, einen in den Bauch und einen in den Kopf. Den Namen erwähnte ich bereits, Matt Royston war der Besitzer des Wagens, den Peter Houghton zu Beginn seines Amoklaufs in die Luft jagte.«
Diana sah die Geschworenen an. »Das Blutbad dauerte insgesamt neunzehn Minuten im Leben des Peter Houghton, doch unsere Beweisführung wird zeigen, dass die Folgen seiner Tat unabsehbar sind. Wir werden Ihnen eine Fülle von Beweisen vorlegen, Ladys und Gentlemen, und Sie werden zahlreiche Zeugen hören ... doch am Ende dieses Prozesses werden Sie der zweifelsfreien Überzeugung sein, dass Peter Houghton des vorsätzlichen Mordes an zehn Menschen und des versuchten Mordes an weiteren neunzehn Menschen schuldig ist.«
Sie ging auf Peter zu. »In neunzehn Minuten kann man den Rasen vor dem Haus mähen, sich die Haare färben, Brötchen backen, sich vom Zahnarzt eine Füllung machen lassen oder die Wäsche für eine fünfköpfige Familie zusammenlegen. Oder man kann, wie Peter Houghton weiß ... in neunzehn Minuten die Welt anhalten.«
Jordan ging, die Hände in den Taschen, auf die Geschworenen zu. »Ms. Leven hat Ihnen gesagt, dass Peter Houghton am Morgen des sechsten März 2007 mit einem Rucksack voller geladener Schusswaffen zur Sterling Highschool kam und auf Menschen schoss. Nun, das ist die Wahrheit. Die Beweise werden das bestätigen, und wir bestreiten es nicht. Wir wissen, dass es für die Getöteten und die Überlebenden eine Tragödie ist. Aber eines hat Ms. Leven Ihnen nicht gesagt: Als Peter an jenem Morgen zur
Sterling Highschool kam, hatte er nicht die Absicht zum Massenmörder zu werden. Er hatte die Absicht, sich gegen die Misshandlungen zur Wehr zu setzen, die er zwölf lange Jahre erdulden musste.
An Peters erstem Schultag«, fuhr Jordan fort, »gab ihm seine Mutter eine funkelnagelneue Superman-Lunchdose mit. Doch schon auf der Fahrt zur Schule wurde diese Lunchdose aus dem Fenster geworfen. Nun, wir alle haben Kindheitserinnerungen, wie wir von anderen Kindern geneckt oder auch gequält wurden, und die meisten von uns konnten diese Erlebnisse verarbeiten, doch im Leben von Peter Houghton geschah dergleichen nicht bloß dann und wann mal. Vom allerersten Schultag an erlebte Peter ein tägliches Martyrium von Verspottungen, Quälereien, Drohungen und Schikanen. Dieser Junge wurde in Spindschränke gesteckt und mit dem Kopf in die Toilette gedrückt. Man stellte ihm Beine, traktierte ihn mit Fausthieben und Tritten. Eine sehr persönliche E-Mail von ihm wurde an die gesamte Schule versandt. Man hat ihm mitten in der Cafeteria die Hose heruntergerissen. Peters Wirklichkeit war eine Welt, in der er stets und überall das Opfer war, ganz gleich, was er tat, ganz gleich, wie unauffällig er sich benahm. Und daher wandte er sich einer alternativen Welt zu, die er sich in der Sicherheit des HTML-Codes erschuf. Peter entwarf eine eigene Webseite, entwickelte Videospiele und füllte sie mit der Sorte von Menschen an, nach denen er sich sehnte.«
Jordan strich mit der Hand über das Geländer vor der Geschworenenbank. »Sie werden hier den
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