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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch nicht, daß er instinktiv versuchte, den Tessma wieder abzuschütteln. Erst die Fernsteuerung schaffte das. Zurück blieb ein ausgezacktes; daumennagelgroßes Loch in der Kombination und in der Unterkleidung. „Mistvieh! So geht das nicht. Das sollte dir klar sein."
    Wenigstens hatte der Käfer die Haut und die seit Plantagoo ohnehin geschrumpfte Speckschicht nicht angefressen, von wichtigeren Körperteilen ganz zu schweigen. Nicht auszudenken, wenn an Stelle eines Reginald Bull am kommenden Morgen einige tausend gleichgestaltete Syntronchips im Pilotensessel gelegen hätten. „Ich sollte dir am besten den Garaus machen, du kleines Biest. Weißt du, daß du verdammtes Glück hast, daß ich so ,tierlieb bin?"
    ... und neugierig, fügte er in Gedanken hinzu.
    Der zweite Chip war im Entstehen begriffen, als Reginald Bull spürte, wie sich etwas Fremdes in seine Überlegungen einschlich. Überrascht blickte er um sich.
    Irgend jemand oder irgend etwas zwängte sich in seine Gedanken. Trotz seiner Mentalstabilisierung. Das war deutlicher zu spüren als der Versuch eines Telepathen, Kontakt aufzunehmen.
    Irritiert kniff Bully die Brauen zusammen. „Bist du das?" Mit dem Zeigefinger wollte er den Tessma von dem Plastikstreifen wegschieben, doch der Käfer ließ nicht locker. Er schien förmlich mit dem Material verwachsen zu sein.
    In seinen Gedanken drängte sich das Abbild eines Syntronchips in den Vordergrund. Bully stieß eine Verwünschung aus. „Ich warne dich", herrschte er den Tessma an, der ihn natürlich nicht verstand, „treib mich nicht zur Raserei!"
    Mehr als ein Drittel des Plastikstreifens hatte der Käfer bereits umgewandelt, doch jäh erstarrte er. Exakt in dem Moment, in dem Reginald Bull den Chip in seinen Gedanken zu verändern begann.
    Ein Halbmond wurde daraus .,. dann eine Pyramide ...
    Das Bild vor seinem inneren Auge ließ sich so leicht verformen wie weiches Wachs in den Händen. In seiner Vorstellung zog Bull die Pyramide in die Länge, formte einen Kreis, dann eine Acht, und immer noch kauerte der Tessma wie erstarrt über dem halbfertigen Produkt. „Da staunst du, was, du kleiner Chipscheißer, ich habe Kontakt zu deiner Fernsteuerung, und sie funktioniert auf telepathischer Basis, und das nicht einmal schlecht."
    Der Begriff telepathisch war wie ein Stichwort. Die Erinnerung an Mausbiber Gucky zwängte sich in Bulls Überlegungen.
    He, altes Haus, Dicker, da staunst du, was? Gucky grinste breit und ließ seinen Nagezahn blitzen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, stützte sich mit dem Biberschwanz ab und funkelte Reginald herausfordernd an.
    Das war ein Bild, das aus Bulls tiefstem Inneren emporstieg. Er fragte sich, wo Gucky wohl sein mochte. Der Mausbiber war während der Tolkanderkrise mit Icho Tolot aufgebrochen.
    Perry Rhodan hatte es ihm erzählt, denn Bull hatte die Milchstraße nicht mehr gesehen, seit er durch den Pilzdom auf Trokan gegangen war.
    Das letzte Lebenszeichen von den beiden, das hatte er erfahren, war ein Funkspruch, den die terranische Flotte in Fornax empfangen hatte: „HALUTA II in Raumnot. Unerklärliche hyperphysikalische Strukturerschütterungen ..."
    Reginald Bull vermißte Gucky und ihre gelegentlichen Reibereien, die beinahe schon zum guten Ton gehört hatten.
    Immer noch sah er den Mausbiber vor sich... ... und der Tessma hatte sich von dem halb vollendeten Syntronchip abgewandt und produzierte etwas Neues, das mehr Ähnlichkeit mit einer Figur hatte, mit ... „Du lieber Himmel", entfuhr es Bully ungewollt. Entgeistert blickte er auf den Käfer, der gierig über den Plastikstreifen herfiel und ihn mit Hilfe von Enzymen umformte.
    Die Figur, die da entstand, schien eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Mausbiber zu haben. Drei Minuten lang schaute Reginald Bull fasziniert zu, dann hob er das fertige Produkt hoch und begutachtete es von allen Seiten.
    Kein Zweifel, das war Gucky, sein genaues Ebenbild. Nur einen Zentimeter groß, aber im Detail genau. Und der Tessma begann bereits, einen zweiten Mausbiber herzustellen, obwohl das Rohmaterial dafür nicht mehr ausreichen würde. „Bevor du mir den nächsten Gucky aus dem Leib schneidest, machen wir lieber Schluß!"
    Eine knappe Berührung der Fernsteuerung ließ den Tessma erstarren. Als Bully den Käfer in das Kästchen zurücklegte und den Deckel schloß, war das Insekt so steif wie zuvor.
    Reginald Bull wußte nun, wie Tautanbyrk die Worte gemeint hatte, die Fernbedienung sei leicht

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