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1902 - Bei den Setchenen

Titel: 1902 - Bei den Setchenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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funktionieren", behauptete Treul zuversichtlich.
    Das war eine kühne Behauptung angesichts der Tatsache, daß keine Verbindung zwischen den Pikosyns und dem Steuermodul hergestellt werden konnte. Doch wenigstens konnte man oberflächlich feststellen, daß Kreyns wilde Schießerei keine wichtigen Teile getroffen hatte, und es waren bisher keine Anlagenteile explodiert oder verschmort. Das Antriebssystem, das auf der Basis eines Lineartriebwerkes arbeitete, schien ebenso intakt zu sein.
    „Und du kannst dich an überhaupt nichts erinnern?" wiederholte Tautmo Aagenfelt seine Frage an den Ertruser.
    Poulton Kreyn war nach Erneuerung des Sauerstoffvorrats tatsächlich bald wieder zu sich gekommen - mit dem schlimmsten Kater seines Lebens, wie er behauptete.
    „Nein, alles nur Nebel", antwortete Kreyn. Er sah Mondra an. „Schätze, ich muß dir und den anderen wohl dankbar sein."
    Sie grinste kurz. „Sieht so aus. Ziemlich mies, wie?"
    „Ich bin mir keiner Schuld bewußt", brummte er. „Jeder an meiner Stelle hätte so gehandelt. Meine Situation ist nun einmal anders als eure."
    Mondra schüttelte den Kopf. „Inzwischen nicht mehr. Jetzt befinden wir uns alle in derselben Lage: Wir haben nur noch ein paar Tage, dann ist es vorbei."
    „Man kann es ja ein wenig hinauszögern." Kreyns Grinsen wirkte höhnisch. Er deutete auf den kleinen Norman, der sich inzwischen mit seinem Schicksal abgefunden zu haben schien. Er kauerte ganz ruhig neben seiner Herrin.
    „Wie es aussieht, muß er letztlich doch dran glauben."
    „Haltet den Mund, alle miteinander!" fuhr Perry Rhodan dazwischen. „Spart euren Sauerstoff und eure Energien! Wir haben schon genug verloren!"
    Beide schwiegen, Mondra eher eingeschüchtert, Poulton eher betreten.
    Reginald Bull rettete die Stimmung mit seiner Rückkehr. „Ich denke, ich bringe keine schlechten Nachrichten", verkündete er. „Die Containermodule sind zu neunzig Prozent gefüllt, es kann also nicht mehr lange dauern."
    „Das ist gut", freute sich Rhodan. „Damit erhöhen sich wieder die Chancen für ein glückliches Ende. Nur noch zwei Fragen bleiben übrig: Funktionieren alle Systeme noch, und werden wir auf direktem Wege rechtzeitig zu einem Sauerstoffplaneten transportiert?"
    Den anderen fiel es schwer, seinen Humor zu teilen. Allerdings besaßen sie nicht dieselbe Erfahrung und das damit verbundene Maß an Pragmatismus.
    Bull ließ sich neben ihm nieder. „Ja, es ist schade, daß wir vor der Vernich tung der KAURRANG keine Zeit mehr für umfassende Informationen hatten", meinte er. „Wir wissen nur, daß unser ursprüngliches Ziel noch ungefähr 40.000 Lichtjahre entfernt liegt.
    Immerhin haben wir es bis zur Whirlpool .Galaxis geschafft, zumindest zu einem Teil davon; das ist doch auch schon was. Und ich habe ein ziemlich gutes Gefühl bei der Sache, trotz allem."
    Er bemerkte Mondra Diamonds aufleuchtenden Blick und schmunzelte ihr zu. „Da sowohl Perry als auch ich noch leben, kann man sich ziemlich darauf verlassen", behauptete er.
    „Ich hoffe, du willst mich damit nicht trösten", konterte sie.
    „Das müssen wir abwarten", grinste er. „So oder so."
    Er hatte zumindest damit recht: Weiterhin blieb ihnen nur das Warten. Sich ruhig zu verhalten, am besten zu schlafen. Sauerstoff zu sparen, wo es nur ging. Norman, nur ein junges, „dummes" Tier, machte es ihnen allen vor, denn er kauerte nach wie vor friedlich neben seiner Herrin und döste.
    Die Zeit verging quälend langsam ...
     
    *
     
    Alle fuhren hoch, als plötzlich die Steuersysteme summend und blinkend zum Leben erwachten. Ein dumpfes Vibrieren drang von den Antriebssystemen bis zu ihnen durch.
    Sie mochten es kaum glauben, doch der Schürfraumer hatte seinen Auftrag programmgemäß erledigt. Alle Container waren voll mit Erzen beladen, das bedeutete den Start.
    Bull konnte sich vorstellen, wie nervös seine Gefährten sein mochten, abgesehen von seinem alten Freund Perry natürlich. Die erfahrenen Aktivatorträger warteten einfach ab, ohne daß der Pulsschlag sich auch nur um ein Hundertstel erhöht hätte.
    Immerhin rissen sich die Gefährten zusammen, keiner sprach ein Wort, nicht einmal Tautmo. Alle warteten atemlos ab, ob alles gutgehen würde.
    Das Schiff knisterte, ächzte und stöhnte - aber es hob ab. Es gab ein unangenehmes Rütteln und Vibrieren, die offenen Kabel wurden durcheinandergeschleudert, Befestigungen knirschten. Trotzdem stieg die Startgeschwindigkeit stetig an, und auf den Monitoren -

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