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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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- leider - uns. Dadurch konnten wir ihn nicht überraschen. Es sah völlig unsinnig aus, was Mr. Silver machte, aber ich konnte mich darauf verlassen, daß er das Richtige tat.
    Der Ex-Dämon wandte sich um und stürmte die Treppe hinunter, während ich auf Zombie-Charly zuging. Der Blasse flippte wegen dieses unerwarteten Wiedersehens nicht gerade aus.
    Er zog sich im Krebsgang zurück. Auf die Freispiele, die er noch gehabt hätte, verzichtete er.
    Sein Ziel war der Notausgang, und in Nöten befand er sich tatsächlich. Schnell riß er die Drahtglastür auf und verschwand dahinter. Ich sah seine Gestalt schemenhaft über die Scheibe wischen, und dann war er weg.
    Ich trachtete, den Ausgang so rasch wie möglich zu erreichen. Noch einmal sollte es Zombie-Charly nicht gelingen zu entkommen. Als ich die Tür öffnete, hallten mir seine Schritte entgegen.
    Ich lief ihm nach.
    Er stürmte in einen düsteren Hinterhof, und dort hatten wir ihn dann, denn es gab nur einen Weg auf die Straße, und dieses Tor füllte Mr. Silver mit seiner hünenhaften Gestalt aus.
    An dem Ex-Dämon vorbeizukommen war unmöglich.
    Ich schätzte Zombie-Charly so alt wie Harry Rafferty und erlaubte mir, ihn zu duzen. »Ganz friedlich, Charly, sonst müssen wir dir wehtun!«
    Er fuhr sich mit der Hand aufgeregt über die Augen, schaute einmal zu Mr. Silver, dann wieder zu mir.
    »Du steckst ziemlich in der Klemme, mein Freund!« ließ ich ihn wissen, aber damit erzählte ich ihm keine Neuigkeit, das hatte er selbst schon längst begriffen.
    »Wer seid ihr? Was wollt ihr von mir?« krächzte er.
    »Machst du Witze?« herrschte ihn Mr. Silver scharf an. »Du weißt, wer wir sind!«
    »Ich… ich habe keine Ahnung!«
    »Warum bist du ausgerückt, wenn du uns nicht kennst?« fragte ich, auf ihn zugehend.
    »Ihr… seht nicht gerade vertrauenerweckend aus…!«
    »Na warte, das bringt dir eine Maulschelle ein!« polterte der Ex-Dämon.
    »Als ihr auf mich zukamt, bekam ich plötzlich das große Hosenflattern und gab Fersengeld.« Er dachte wohl, uns eine glaubhafte Erklärung für seine Flucht geliefert zu haben. »Laßt mich gehen!« verlangte er und wich vor mir immer weiter zurück. Dadurch näherte er sich aber dem Hünen, der das Tor nicht freigab.
    Ich blieb stehen, er auch.
    »Warum hast du versucht, mich zu überfahren?« fragte ich schneidend.
    »Ich… ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Du bist ein ›Wegbereiter‹, richtig?«
    »Ein was soll ich sein?«
    »Ihr habt gestern nacht Harry Rafferty verloren.«
    »Ich kenne keinen Harry Rafferty.«
    »Bald wird er nicht einmal mehr wissen, daß er Charly Beck heißt!« knurrte Mr. Silver verdrossen.
    Ich setzte mich wieder in Bewegung, und Zombie-Charly versuchte sein Glück. Er wirbelte herum und wollte unter Mr. Silvers Arm durchflitzen, aber der Ex-Dämon hatte gut aufgepaßt und reagierte sofort.
    Blitzartig griff er zu, und Zombie-Charly zappelte zwischen seinen kräftig zudrückenden Händen.
    »Loslassen! Lassen Sie mich sofort los, oder ich schreie um Hilfe!«
    »Die wirst du brauchen, wenn du Calumorg wiedersiehst!« ließ Mr. Silver einen Versuchsballon steigen, und es geschah etwas, das unmöglich schien: Zombie-Charly wurde noch blasser.
    Jetzt sah er so aus wie sein Freund Harry Rafferty, nachdem er an die zwölf Stunden im Wasser gelegen hatte. Entgeistert sah er Mr. Silver und mich an. Er ahnte nicht, welchen Gefallen er uns mit seiner Reaktion machte, denn nun wußten wir definitiv, daß der Uralt-Vampir das blutige Treiben seines Sohnes fortsetzte.
    ***
    »Du solltest dir keine falschen Hoffnungen machen«, sagte Asmodis zu seinem Sohn. »Mehr als das, was ich dir zugestanden habe, als wir uns aussöhnten, wirst du nie erreichen. Du würdest vernünftig handeln, wenn du dich damit zufriedengibst. Niemand kann die Leiter der Höllenhierarchie noch höher erklimmen, du kommst gleich nach mir. Nach mir!« wiederholte der Höllenfürst mit erhobener Stimme. »So wird es immer sein, daran wird sich nie etwas ändern. Ich werde den Höllenthron nie verlassen.«
    »Mich gelüstet es nicht mehr nach der ganzen Macht«, erwiderte Loxagon. »Mit der Regelung, die du getroffen hast, bin ich zufrieden.«
    Asmodis musterte seinen Sohn argwöhnisch. Konnte er ihm trauen? Es gab in der ganzen Hölle niemanden -Loxagon eingeschlossen -, dem man arglos gegenübertreten konnte.
    Für den Teufelssohn stand fest, daß Asmodis abgebaut hatte und weiter abbauen würde. »Ich bin für den Fall,

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