1910 - Gestrandet auf Thorrim
starrten sie auf die fremde Stadt und die ungewohnte Architektur.
„Das ist Alashan, ein Teil von Terrania, der Hauptstadt des Planeten Terra in der Galaxis Milchstraße. Alashan hat zweihunderttausend Einwohner. Zwei von ihnen befinden sich in der Gewalt von Wesen, die ihr als Dscherro bezeichnet. Wir möchten sie mit uns nehmen, sobald das Faktorelement an seinen ursprünglichen Platz zurückkehrt."
„Wir wollen die Burg aber gar nicht zurückhaben."
„Die Erfinder des Systems der Faktorelemente werden euch ebensowenig fragen, wie sie das bei uns getan haben. Begreift ihr nicht? Wir haben vielleicht nur noch ein paar .Stunden Zeit. Aber selbst dann können wir euch Schwierigkeiten machen, neben denen sich das Wirken der Dscherro als regelrechte Wohltat ausnimmt."
Der Statthalter spürte die Feuchtigkeit auf der unteren Hälfte seines Körpers.
„Was bleibt mir anderes übrig? Ihr habt zwei Nasenlöcher. Ich habe euch von Anfang an nicht getraut."
„Betrachte es als ein Geschäft zwischen zwei Partnern. Ihr findet die Dscherro, und wir befreien euch von ihnen und nehmen unsere beiden Artgenossen mit zurück hinter die Barriere."
„Einverstanden, einverstanden!" rief Rogg Mendelfromm. „Das ist ein faires Angebot."
Jar Makromeer äußerte sich nicht mehr dazu. Er floh zur Barriere und durchdrang sie. Draußen sank er erschöpft zu Boden.
„Ich brauche eine Einlage", ächzte er als der Fern-Seher auftauchte. „Und viel Wasser. Mir ist, als brenne in meinem Innern ein Feuer das mich auffrißt."
8.
Bortusch Die Schourcht kam unter einer Verladerampe zur Ruhe. Das Triebwerk lief aus, und Bortusch erhob sich. Unsanft packte er die beiden Bewußtlosen und schleppte sie nach hinten, einen links, einen rechts. Er warf sie auf den Boden, schob sie dann mit den Füßen zurecht.
Noch immer bluteten die beiden aus mehreren Wunden. Den Dscherro kümmerte es nicht. Rote Körperflüssigkeit erzeugte in ihm keinerlei Reaktion. Er empfand es, als liefe aus einer Maschine Öl oder eine andere Flüssigkeit aus.
Nacheinander versetzte er dem dunkelhaarigen Fremden Fußtritte und prügelte ihn auf diese Weise wach.
Zunächst flatterten nur die Augenlider des Kerls. Dann bewegten sich die Finger. Der ganze Körper spannte sich an. Sofort setzte Bortusch einen Fuß auf den Leib des Gefangenen und drückte mit der Hälfte seines Körpergewichts zu.
„Wenn du Dummheiten machst, zerquetsche ich dich wie eine Fliege, klar?"
„Ja", kam es matt über die Lippen. Das Blut an der Seite begann stärker zu sickern. Unter dem starken Druck platzte eine bereits verkrustete Wunde wieder auf.
Der Dscherro bückte sich, packte das Wesen unter den Armen und stellte es auf die Füße. Er spie ihm Speichel ins Gesicht und versetzte ihm mehrere schallende Ohrfeigen.
„Willkommen im Reich der Feiglinge!" schrie er ihn an. „Sprich es mir nach."
„Willkommen im Reich der Feiglinge!" verkündete der Translator vor der Brust des Fremden.
Der Fremde öffnete endgültig die Augen. Ein Blick voller Verachtung und Ekel traf Bortusch. Der Dscherro bleckte die Zähne und ließ seinen Kopf nach vorn schnellen.
„Ich zerfleische dein Gesicht, wenn du an Widerstand denkst", drohte er. „Und vergiß nicht, du bist nur eine von zwei Geiseln. Wenn du mich langweilst, töte ich dich."
„Was soll das werden? Ein Verhör?"
„Wer bist du, und woher kommst du?" ,„Ich heiße Alaska Saedelaere und bin Terraner. Die Stadt hinter der Faktordampf-Barriere heißt Alashan und gehört zum Planeten Terra."
„Terra? Der Name ist mir unbekannt. Ist es eine reiche Welt? Gehört sie zu DaGlausch oder einer anderen Galaxis?"
„Zur Galaxis Milchstraße. Wo liegt DaGlausch?"
„Halt den Mund! Ich stelle hier die Fragen. Was habt ihr mit der GOUSHARAN gemacht?"
„Ich kenne niemanden und nichts, was diesen Namen trägt."
„Es ist der Name unserer Burg. Und sie stand an dem Platz, wo jetzt die fremde Stadt aufragt."
„Das meinst du. Die beiden Faktorelemente sind ausgetauscht worden. Eure Burg befindet sich folglich jetzt auf meinem Heimatplaneten Terra."
„Wo ist das?"
„Woher soll ich das wissen? Mir ist keine Galaxis mit dem Namen DaGlausch bekannt. Über Entfernung und Lage im Verhältnis zu unserer Galaxis Milchstraße kann ich deshalb keine Aussage machen."
„Die Stadt hinter der Barriere, kann sie es feststellen?"
„Nicht, solange die Barriere existiert. Funkverkehr und Messungen nach draußen sind nicht
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