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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fügte hinzu: „Die Thorrimer wissen bestimmt, wo das ist. Aber es hat keinen Sinn, sie zu fragen. Sie würden es doch nicht verraten, weil sie ihren König schützen wollen."
    Alaska Saedelaere erhob sich. Er schnippte mit den Fingern. Er hatte eine Idee, und er begann sogleich damit, sie in die Tat umzusetzen. „Ich bin gleich wieder da", versprach er und eilte aus dem Raum.
     
    *
     
    Mandreko Tars war schon lange nicht mehr so guter Laune gewesen wie an diesem Tag, als er vom Hangar des TLD-Towers zu seiner Wohnung zurückkehrte. Während des Fluges von der Flotte der Dscherro-Raumer nach Thorrim hatte er befürchtet, daß Tim Routhioruke sich meldete, doch nichts war geschehen.
    Endlich konnte er sich seiner Beute widmen und sie in ein sicheres Versteck bringen. Und nicht nur das! Er war in Alashan. Falls es jetzt plötzlich wieder zur Erde zurückgehen sollte, war er auf jeden Fall dabei. Er würde den Rest seines Lebens nicht in einer ihm fremden Galaxis verbringen müssen.
    Auf dem Weg zu seiner Wohnung begegnete er einigen anderen TLD-Mitarbeitern, doch wie üblich beachtete ihn niemand. Wieder einmal verstand er es, sich buchstäblich unsichtbar zu machen. Im Expreßlift fuhr ein verliebtes Pärchen mit ihm nach oben, und obwohl er unmittelbar neben ihm stand, fiel er ihnen nicht auf. Der Mann und die Frau umarmten und küßten sich stürmisch, ohne ihn zu registrieren.
    Als sich die Tür seiner Wohnung hinter ihm schloß, schien eine Zentnerlast von seinen Schultern zu fallen. Er eilte zum Versteck, um das Gold und die Edelsteine daraus hervorzuholen und sie sich anzusehen.
    Doch dann schreckte er plötzlich zurück, denn die Syntronik meldete ihm einen Besucher. Unmittelbar darauf trat Alaska Saedelaere ein. „Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich", teilte er ihm mit und legte eine von einer Syntronik gefertigte Zeichnung auf den Tisch. „Du wirst in eine Bibliothek von Zortengaam gehen und herausfinden, was das darstellt.
    König Corn Mark& hält sich an diesem Ort auf, und wir müssen wissen, wo das ist."
    Mandreko Tars schluckte. Er hatte das Gefühl, von einem Hieb in den Magen getroffen worden zu sein. „Befehle kann ich nur von meinem direkten Vorgesetzten entgegennehmen", brachte er hervor. „Das reichen wir nach", versprach ihm der Aktivatorträger. „Die Zeit eilt. Deshalb wirst du jetzt sofort aufbrechen."
    „Aber die Thorrimer bringen mich um, wenn sie merken, daß ich ihrem König nachspioniere", gab er zu bedenken.
    Alaska Saedelaere blickte ihn nur schweigend an, bis Tars die Zeichnung resignierend an sich nahm und die Wohnung verließ. Er folgte ihm bis auf den Gang davor. „Melde dich bei mir, sobald du zurück bist!" befahl der Träger der Haut. „Ich würde ja mit dir gehen, aber ich fürchte, ich würde allzusehr auffallen, während auf dich seltsamerweise so gut wie niemand achtet."
    Er lächelte fein. „Das ist zumindest mir aufgefallen: Niemand bemerkt dich."
    Nur du! hätte Mandreko Tars ihm am liebsten geantwortet, doch er wagte nicht, gegen Alaska aufzubegehren. Er fühlte sich ihm nicht gewachsen, und er fürchtete darüber hinaus, daß der Unsterbliche ihm auf die Schliche kommen könnte. Ein einziges falsches Wort konnte ihn schon verraten. „Du kannst dich auf mich verlassen", versprach er statt dessen und eilte da von.
    Schon zwei Stunden später war er mit einem Stadtplan von Zortengaam zurück. Darauf war der Zugang zu einem Tunnel- und Höhlensystem verzeichnet, das sich unter dem Palast des Königs befand. Ein dickes Kreuz markierte die Stelle, an der sich Corn Mark6e aller Wahrscheinlichkeit nach aufhielt
     
    7.
     
    „Faßt die Flügel des Vogels in Gold, und er wird sich nie wieder in die Lüfte schwingen.“
     
    In den Straßen von Zortengaam herrschte wie immer ein lebhaftes Treiben. Die Thorrimer schienen die Enge zu lieben. Sie drängten sich durch die Gassen, redeten laut miteinander, wo bei einer den anderen zu übertönen versuchte, und sie schwitzten in der Hitze, daß ihnen das Wasser in Bächen über die hohlwangigen Gesichter und die hageren Körper lief. Es war so heiß an diesem Tag, daß viele von ihnen auf Kleidung, gänzlich verzichtet hatten und nackt auf die Straße gingen. Das empfand jedoch niemand als anrüchig oder gar unmoralisch.
    Alaska Saedelaere und Benjameen von Jacinta erregten schon bei ihren ersten Schritten in der Stadt Aufsehen. Sie überragten alle Thorrimer deutlich. Der Träger der Haut war zwei Meter groß,

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