1911 - Die Flotte der Feiglinge
Abteilungsleiter übernahmen es, sie auf die verschiedenen Dscherro-Raumer zu verteilen und sie in ihre Aufgaben einzuweisen.
Viel Zeit blieb nun nicht mehr bis zum Eintreffen der zweiten Welle der Dscherro. Es galt, die verbleibenden Tage zu nutzen, um die Freiwilligen in ihre Aufgaben einzuweisen.
Es galt, so viele technische Funktionen wie nur eben möglich in Betrieb zu nehmen
8.
„Wenn Tapferkeit Furchtlosigkeit bedeutet, dann ist mir noch kein tapferer Mann begegnet. Jeder Mensch fürchtet sich - je intelligenter er ist, um so mehr. Tapfer ist, wer von seiner Furcht keine Notiz nimmt.“
„Wir haben nun eine Flotte der Feiglinge", stellte Alaska Saedelaere fest, als er sich einige Tage darauf an Bord eines der größten Dscherro-Raumer befand. „Ich kann es noch immer nicht fassen, daß die Thorrimer mitmachen."
Gia de Moleon, die sich mit Tim Routhioruke, Mandreko Tars und einigen anderen in der Hauptleitzentrale aufhielt, machte deutlich, daß sie nicht zuviel erwarten durften. Die Tatsache daß die Thorrimer sich an Bord der Raumer begeben hatten, bedeutet noch lange nicht, daß sie mit dem HighTech - Instrumentarium umgehen konnten. „Richtig", stimmte der Unsterblich zu. „Wenn es zu einer Raumschlacht kommen sollte, können wir einpacken."
„Genau", bestätigte Tim Routhioruke mit einem grimmigen Lächeln., „Die Dscherro pusten uns in einem solchen Fall einfach aus dem Feld."
Er blickte Mandreko Tars direkt an. „Wenn du noch ein bißchen leben willst, solltest du 'dich verziehen, Langfinger", empfahl er ihm. Dann, stutzte er und fuhr sich verwundert mit dem Handrücken über den, Mund. „Seltsam. Mir fällt auf, daß du dich hier schon den ganzen Tag über herum treibst.
Früher habe ich dich nie gesehen."
„Laß mich in Ruhe!" fuhr Tars ihn an. „Ich mache meine Arbeit und zeige den Thorrimern, was sie zu tun haben. Leider sind die meisten zu dämlich, die Waffen zu bedienen. „ Er zuckte zusammen, denn gerade in diesem Moment zeichnete sich auf den Monitoren ab, was er angesprochen hatte. Irgendwo über ihnen feuerte jemand eine Bordkanone ab.
Der Energiestrahl zuckte hautnah an einem anderen Raumer vorbei, der etwa drei Kilometer von ihnen entfernt war. „Hast du ihnen erlaubt, mit den Waffen zu spielen, Langfinger?" brüllte der Pilot. „Bist du denn wahnsinnig? Sie bringen sich gegenseitig um, wenn wir nicht aufpassen, und uns gleich mit dazu!" Überstürzt rannte Mandreko Tars aus der Zentrale, um die Thorrimer von weiteren Schüssen mit der Bordkanone abzuhalten.
Tim Routhioruke ließ sich stöhnend in einen Sessel sinken. Fragend blickte er Alaska Saedelaere an. „Willst du mit diesen Knilchen wirklich gegen die Dscherro antreten?" Er hob beschwörend die Hände. „Laß es lieber! Sie werden uns alle in den Abgrund reißen."
Der Aktivatorträger blieb ruhig. „Abwarten", erwiderte er. „Wir haben noch drei Tage Zeit bis zum Eintreffen der Gehörnten. Bis dahin kann noch einiges geschehen."" Sein Optimismus schien berechtigt zu sein, denn schon in den nächsten Stunden waren einige vorsichtige Manöver möglich, so daß die Dscherro-Raumer Positionswechsel vornehmen konnten. Auch einige Waffensysteme konnten kontrolliert ausgelöst werden.
Doch die anfänglichen Fortschritte setzten sich nicht fort. Die Bedienung der Dscherro-Maschinen erwies sich für die meisten Thorrimer als zu schwierig. Die Ausbildung war bis zu einem bestimmen Niveau möglich, scheiterte jedoch, sobald sie darüber hinausging.
Am Abend des 6. November 1289 NGZ war nicht nur Gia de Moleon und Alaska Saedelaere, sondern auch jedem TLD-Agenten klar, daß man die Hossos-Horde mit einem solchen Aufgebot niemals bezwingen konnte.
Tim Routhioruke empfahl in seiner drastischen Art, die ganze Aktion abzublasen. „Es bringt nichts, wenn wir uns den Dscherro entgegenstellen", sagte er bei der abschließenden Besprechung in der Zentrale des größten Raumschiffs. „Schon bei der ersten Attacke sind wir alle hinüber."
„Uns bleibt nichts anderes als ein Bluff", argumentierte Saedelaere, der nicht bereit war, die Schlacht verloren zu geben, bevor sie begonnen hatte. „Ich schlage vor, daß wir alles auf eine Karte setzen. Wenn wir es nicht tun, werden die Dscherro uns angreifen. Sie werden den Planeten stürmen und Alashan in Schutt und Asche legen."
Gia de Moleon traf als höchste Instanz die nötige Entscheidung. „Wir versuchen den Bluff", beschloß sie. „Eine andere Wahl haben
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