1925 - Fremde über Alashan
Walzenraumer zu sehen, wie er plötzlich abdrehte und Kurs nach Westen nahm - zum Stadtrand von Alashan und darüber hinaus, wo das Land langsam anstieg und die Gegend bergiger wurde. Atemlos verfolgten die Männer und Frauen seine Manöver.
Dann begannen seine Impulskanonen abermals Feuer zu speien. Die sonnenheißen Strahlen fuhren in die Kuppe eines Hügels und vernichteten sie. Es war, als hätte ein Vulkan seinen Schlund aufgetan und Feuer in den Himmel gespuckt. Der Himmel verfinsterte sich über der Stelle, Wälder brannten, flüssige Glut rann die Flanken des Hügels herab.
„Eine Demonstration", sagte Gia de Moleon. „Sie wollen uns ihre Macht demonstrieren. Die Botschaft ist klar: Wenn wir nicht aufgeben und den Paratronschirm abschalten, werden sie Alashan angreifen oder eben Zortengaam."
„Dann sind sie verrückt", entfuhr es Bull. „Sie zerstören das, weshalb sie hergekommen sind."
Er konnte nicht ahnen, daß ein anderer Mann an anderer Stelle vor wenigen Minuten die gleichen Worte gebraucht hatte. Aber sie stimmten, nach allen Gesetzen der Logik.
„Warum dieses Schauspiel?" fragte Navajo. „Warum funken sie uns nicht an und sagen, was sie wollen? Warum antworten sie nicht auf unsere Anrufe?"
„Vielleicht Überheblichkeit", sagte Rhodan. „Sie halten es für unter ihrer Würde."
„Dann müssen sie jetzt verdammt gut aufpassen, daß sie nicht von ihrem hohen Roß herunterfallen", kam es von Gia de Moleon. „In diesem Moment starten unsere Space-Jets, und in einer Minute folgt ihnen das Provisorium. Diese Attacke wird diesen Kampf entscheiden, so oder so. Funktioniert es nicht, dann sind wir auf Dauer verloren."
7.
ROPICA: Ungeziefer „Es hat keinen Sinn!" schrie Kommandant Braxen äußerst aufgeregt. „Diesen Schutzschirm können wir nicht durchschlagen. Aber wir werden ihnen zeigen, was wir mit ihrer Stadt tun können, wenn sie nicht kapitulieren!"
„Verzeih, großer Braxen", sagte Offhar, „aber du hast ihnen noch gar nicht die Gelegenheit dazu gegeben. Du hast sie nicht zur Kapitulation aufgefordert." Braxen schlug ihm ins Gesicht.
„Wir Hamaraden nehmen uns, was wir begehren. Wir sind keine Bittsteller. Die Thorrimer wissen ganz genau, was wir von ihnen oder ihren Verbündeten wollen. Also sollen sie es uns geben. Wir geben ihnen jetzt die Zeit dazu, ihren Schutzschirm abzuschalten, und gleichzeitig eine Demonstration unserer Macht. Wir zerstören einen jener Berge dort, auf unbewohntem Gebiet. Kapitulieren sie nicht, dann kehren wir um und vernichten einen Stadtteil nach dem anderen. Sie werden aufgeben."
„Verzeih, Kommandant", wagte Makknarn einzuwerfen, „aber Offhar hat recht. Du hast den Planetariern nicht die Chance gegeben, zu kapitulieren, obwohl sie uns dreimal angefunkt haben."
„Dann sollen sie es noch einmal tun", reagierte Braxen, der die Stimmung gegen sich umschwenken sah, und eine Rebellion aller Besatzungsmitglieder konnte er nicht überstehen.
„Dann werde ich antworten. Dies war ja von Anfang an meine Taktik. Ich antwortete nicht, weil ich keine Verhandlungen wollte, sondern die bedingungslose Unterwerfung. Und dafür sind sie jetzt gleich reif!"
„Verzeih, großer Braxen, daß wir an dir gezweifelt haben", versuchte sich Offhar wieder in die Gunst des Kommandanten zu schleimen. „Wir hätten wissen müssen, daß jede deiner Handlungen wohlüberlegt ist."
Braxen ignorierte ihn. Es ekelte ihn vor so viel Kriecherei.
„Dieser Hügel mit der steilen Spitze dort", sagte er zum Feuerleitoffizier. „Wir vernichten ihn.
Volle Feuerkraft darauf! Die Thorrimer und die Unbekannten müssen denken, daß ihre Welt untergeht."
Der Offizier bestätigte. Gleich darauf fuhren Strahlbahnen aus den Impulsgeschützen des Raumers und vereinten sich auf der Hügelkuppe. Fast eine halbe Minute lang blieben die Strahlbahnen in der Luft, erst dann war Braxen zufrieden.
Die Hügelkuppe war zerstrahlt. Glutflüssiges Material schoß in die Luft und ging in weitem Bogen nach allen Seiten nieder. Wälder brannten. Die Katastrophe für diesen Teil des Planeten war vollständig.
„Jetzt sind sie endlich weich", sagte Braxen grimmig. „Ihren nächsten Funkanruf nehme ich entgegen. Dann kann es sich nur um die Kapitulation handeln."
Aber der Kommandant wartete vergeblich.
„Na gut", sagte er. „Dann werden wir jetzt den ersten Stadtteil in Schutt und Asche legen. Sie wollen es ja nicht anders. Wir wählen ein ausgesprochenes Wohngebiet aus, damit wir
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