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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Rütteln an, und die empfindlichen Geräte des SERUNS registrierten eine Kursabweichung von zwei Bogenminuten.
    „Das ist es", sagte Lyjda Meyer. „Wir befinden uns beinahe in einem Winkel von vierzig Grad zu der Linie PlanetSonne. Dennoch nimmt unsere Geschwindigkeit weiter ab. Der Gasriese fängt uns ein."
    Das Rütteln blieb über eine Viertelstunde, ehe es verschwand. Dann entließ das Schicksal sie aus dem Zweikampf zwischen den unterschiedlichen Gravitationskräften und übergab sie der Anziehung des jupitergroßen Himmelskörpers.
    „Elf Stunden", fuhr Lyjda fort. „Mehr nicht. Wenn bis dahin nicht ..."
    „Sei still! Ich will es nicht hören."
    „Das solltest du aber. Mit deinen Sprüchen machst du es auch nicht besser."
    Ein paar Augenblicke funkelten sich die beiden Frauen durch die Helmscheibe hindurch an.
    Dann hob die Kommandantin die Hand. „Friede."
    „Friede. Wie weit seid ihr mit dem Hypertrop?"
    „Fast fertig. Er wäre dann einsatzbereit."
    Daß sie nicht wußte, wie sie ihn einsetzen sollte, verschwieg Fee in diesem Augenblick. Was hätte es noch für einen Sinn gehabt, falsche Hoffnungen zu wecken? Wütend starrte sie in das grelle Licht des weißblauen Hyperstrahlers und dann auf den dunklen Gasball, der ihnen den Tod brachte.
    Vielleicht war es doch sinnvoll, wenn sie ... In diesen Augenblicken gebar sie eine Idee.
    Fee regelte den Normalfunk auf minimale Reichweite herunter und flüsterte: „Wenn alle Stricke reißen, verlassen wir das Schiff und bringen uns in den SERUNS in Sicherheit. Ich möchte, daß du eine Aufstellung über alle noch vorhandenen Energievorräte machst. Auch die Reste in beschädigten Speichern. Im Notfall sind wir auf jede Kilowattstunde angewiesen."
    Lyjda Meyer sah sie aus großen Augen an und nickte hinter der Helmscheibe.
    „Wird erledigt. Wenn du meinst, daß es was bringt ..."
    Ors Tecken traf ein. „Ich warte hinter der Schleuse im Korridor", teilte er Fee mit. „Es ist soweit."
    Sie fuhr herum und hätte beinahe den Kontakt zum Haltegriff verloren. „Tuck?"
    „Ja. Er wird demnächst aus der Narkose erwachen."
     
    7.
     
    Es dauerte keine zehn Minuten, bis sich der Krisenstab vollständig versammelt hatte. Die gerafften Signale der Ortungsbojen wiederholten sich programmgemäß nicht. Ihre Erstmeldung ließ jedoch keinen Zweifel, daß es sich um dreißig Schlachtschiffe der Hamaraden vom Typ der abgeschossenen ROPICA handelte.
    „Da haben wir den Salat", stellte Gia de Moleon fest. „Wir dürfen keine Zeit verlieren. MAndréko, hörst du mich?"
    „Natürlich höre ich dich. Gib endlich das Signal!"
    Die TLD-Chefin tat es. Über einen gut abgeschirmten Kleintransmitter wechselte der Dscherro-Experte in das „Flaggschiff" der Poulones-Horde droben im Orbit. Die Verbindung existierte nicht einmal drei Sekunden, dann schalteten sich Sender und Empfänger wieder ab.
    MAndréko Tars, der eigentlich gegen seinen Willen vom „Langfinger" zum Dscherro-Experten geworden war, blieb jetzt völlig auf sich allein gestellt und trug lediglich den Projektor bei sich. Auf die paar Wissenschaftler und Techniker, die auf der Suche nach neuen Erkenntnissen noch immer durch die leeren Dscherro-Raumer streiften, konnte er nicht rechnen. Sie wußten jedoch Bescheid, daß sich die Schiffe bald wie von Geisterhand bewegen würden.
    „Die Hamaraden haben den Notruf der ROPICA erhalten und sind gekommen, um nach ihrem Verbleib zu sehen", stellte Stendal Navajo fest. „Wie weit sind die Spezialisten draußen vor der Stadt?"
    „Seit fünf Tagen haben sie ihre Arbeit abgeschlossen."
    Das Wrack war in verschieden große Teile zersägt worden. Diese Teile lagen jetzt in verschiedenen Gebieten Thorrims unter riesigen Tarnfolien, die auch einfache Tastimpulse ablenken sollten, bedeckt mit Erde und Pflanzen.
    Auf diese Weise konnte es aus dem All nicht geortet werden.
    In diesen Minuten hielt ganz Alashan die Luft an. Die zweihunderttausend Einwohner machten sich auf den Weg in die Schutzkeller und richteten sich auf einen möglichst schnellen Wechsel in den TLD-Tower ein, der sie immerhin mit seinem Paratronschirm schützen konnte.
    Daß sich Alashan nicht gegen dreißig dieser Boliden wehren konnte, wußten sie alle. Den Menschen aus Terrania blieb nur die Hoffnung, daß die Hamaraden nichts fanden und wieder abzogen. Die dreibeinigen und äußerst kriegerischen Bewohner von DaGlausch ließen es jedoch nicht bei der Fernortung bewenden. Der Pulk verschwand von der Ortung

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