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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und tauchte zwei Lichtminuten vor Thorrim wieder auf.
    „Drückt Tars die Daumen!" sagte Gia de Moleon leise. „Ich fürchte, es hängt allein von ihm ab."
    Die 55 Dscherro-Schiffe reagierten auf die Ankunft der Hamaraden und führten - vom „Flaggschiff" aus ferngesteuert - mehrere sinnvoll erscheinende Manöver durch. Die Hamaraden nahmen davon Notiz und zogen ihren Pulk zu einer langen Reihe auseinander. Sie bremsten mit mittleren Werten ab und näherten sich Thorrim innerhalb von wenigen Minuten bis auf eine Million Kilometer. Die wenigen Trümmer des Heliotischen Bollwerks weiter draußen schienen sie nicht zu interessieren. Sie bestrichen die Oberfläche des Planeten mit Taststrahlen und suchten das vermißte Schiff.
    Zu den bizarren Kähnen der Dscherro hielten sie respektvollen Abstand.
    Die mutmaßliche Schlagkraft einer ganzen Horde stimmte sicherlich auch sie nachdenklich.
    „Jetzt ist der günstigste Augenblick", flüsterte die TLD-Chefin. „Er muß sich mit ihnen in Verbindung setzen, bevor sie das Fehlen der Burg bemerken. Wenn sie sich erst Gedanken darüber machen, daß hier etwas nicht stimmt, dann ist alles zu spät."
    MAndréko Tars droben im Orbit dachte ebenso. Übergangslos erklang eine donnernde Stimme.
    Augenblicke später sendete das „Flaggschiff" ein Bild. Es zeigte einen riesengroßen Dscherro, der seine groben häßlichen, Zähne entblößte. ‘ „Ihr Söhne von dreibeinigen Schweinen!" donnerte der Kerl in Glausching und verbog ein Metallrohr zwischen seinen Fingern. „Ihr wagt es, das Hoheitsgebiet meiner Horde zu betreten? Ich werde euch zwischen zwei Fingern zermalmen, zusammen mit euren. Blechkübeln, die ihr Raumschiffe nennt."
    Im Vergleich zu seinem ersten Auftritt benötigte der mittels der Hologramm-Technik „gemorphte" TLD-Spezialist diesmal keine Anlaufzeit, um sich in seine Rolle zu finden und eigenes Selbstbewußtsein zu entwickeln.
    Die Hamaraden blendeten sich in die Übertragung ein.
    „Weise uns nach, daß du ein Recht hast, in diesem Sonnensystem zu sein", verlangte einer von ihnen.
    Sein Froschgesicht blähte sich auf und schimmerte in allen Farben des sichtbaren Spektrums.
    „Ich war zuerst hier. Das allein zählt. Das Thorrtimer-System, seine beiden Planeten und das Volk von Thorrim gehören zu meinem Protektorat. Wage es, dies anzuzweifeln, und du wirst die Antwort des Taka MAndréko schmerzhaft am eigenen Körper erfahren."
    „Der Planet bietet Platz für uns beide", verkündete der Hamarade. „Dies sagt dir Gvarenbrolch, der Kriegsminister unseres berühmten Reiches."
    „Kriegsminister, Kriegsminister. Was ist das? Mit meinen eigenen Händen habe ich schon so viele Feiglinge ins Jenseits befördert, wie die Kanonen deines Schiffes in einem ganzen Leben nicht niedermähen können. Was also willst du hier?"
    „Wir suchen ein Schiff, dessen Notruf wir empfingen. Er kam aus diesem Sonnensystem."
    Taka MAndréko warf die kümmerlichen Reste des Metallrohrs von sich und brach in brüllendes Gelächter aus.
    „Natürlich kam der Notruf aus diesem Sonnensystem. Der blöde Kommandant Braxen war der Meinung, er müßte sich mit mir und meinen Brüdern anlegen, ja mir sogar meine Besitztümer auf Thorrim streitig machen. Ich habe ihn zerquetscht wie ein Insekt. Von dem Schiff namens ROPICA ist nichts übriggeblieben außer einem Hauch verwehenden Staubes."
    Der Dscherro trommelte sich vor Begeisterung mit den Fäusten gegen den Bauch. Es klang dumpf, und ab und zu war ein schmatzendes Geräusch dazwischen.
    Gia de Moleon erkannte, daß Tars zwischenzeitlich an dem Morphing-Programm gearbeitet und es erweitert hatte. Taka MAndréko wirkte natürlicher und vollkommener als bei seinem ersten Auftritt. Die TLD-Chefin begann sich Hoffnungen zu machen.
    „Niemand vernichtet ungestraft ein Schiff unseres Volkes", blubberte der Hamarade in seiner arttypischen und unnachahmlichen Weise.
    „Wir tun es trotzdem." Die Stimme des Pseudo-Dscherro troff vor Hohn.
    Die 55 Dscherro-Raumer bewegten sich erneut und deuteten mit minimalem Energieaufwand an, daß sie eine Klamrherbewegung gegen die 30 Hamaraden-Einheiten ausführen wollten. Diese zogen sich auf eine höhere Bahn über Thorrim zurück und verteilten sich noch weiter im All.
    „Ihr habt hier nichts zu suchen und nichts zu wollen!" Taka MAndréko brüllte das Abbild seines Gesprächspartners’ an und warf einen Gegenstand gegen die Aufnahmeoptik. Der Hamarade zuckte zurück und erstarrte. „Also verschwindet,

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