1938 - Die Farben des Bösen
welchem Preis ... Solder Brant in seinem Versteck drehte sich der Magen um, und es fiel ihm schwer, die Deckung nicht zu verlassen, zu J. J. zu rennen und ihm die Kehle zuzudrücken, während er ihm ins Gesicht schrie, was er von ihm hielt. Dieser Mann ging über Leichen, um sich in Solder Brants Vertrauen zu schleichen, und er ließ einen wahnsinnigen Massenmörder frei, der inzwischen über fast unbegrenzte Macht verfügte nur um Brant zum Ersten Terraner zu machen?
Solder Brant erbrach sich fast. In seinem ganzen Leben hatte er nicht soviel Haß und Zorn empfunden und das wilde Begehren, jemanden umzubringen.
„Und das ist alles?" fragte Vincent Garron erstaunt.
„Natürlich nicht!" Jankinnens Lächeln wurde kalt und grausam. „Ich möchte dich natürlich zu meinem Verbündeten gewinnen. Mit meinem Geld und meinen Verbindungen und deinen Fähigkeiten können wir die ganze Galaxis aus den Angeln heben. Solder Brant soll als unsere ahnungslose Marionette Erster Terraner werden. Damit haben wir in einem Streich die LFT genommen - und das ebnet uns den Weg zur restlichen Milchstraße. Bis sie alle begreifen, was geschehen ist, sind wir schon die absoluten Herrscher."
Solder Brant, der größte Idiot der neuen Geschichte. Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein? Ich stürze eine ganze Galaxis ins Verderben!
Vincent Garron schwieg eine Weile. Dann lachte er aus vollem Hals. „Du bist der skrupelloseste Mensch, dem ich je begegnet bin. Kannst du überhaupt noch in einen Spiegel blicken?"
„Ich weiß zumindest, was ich will", sagte J. J. gelassen. „Und ich kann dir helfen, deine Energien in eine positive Richtung zu lenken. Ich kann dir ein Ziel bieten, eine leuchtende Zukunft. Jedenfalls etwas sehr viel Besseres als das hier." Der Milliardär wies um sich. „Gib zu, das ist armselig!"
„Aber du solltest vorsichtig sein, mit wem du dich einläßt", meinte der Todesmutant. „Ich kann dir jederzeit deinen Willen nehmen."
„Wozu? Du weißt, daß du mir überlegen bist, deshalb kannst du mir trauen. Und unter deinem Willen bin ich nicht mehr in der Lage, so zu handeln, wie ich es müßte. Sei kein Narr, Garron! Du brauchst jemanden mit einem in dieser Hinsicht ausgebildeten Verstand, der sich in der Politik und vor allem dem Leben auskennt.
Ich kenne alle Tricks, ich verstehe mich auf Intrigen. Du hast keinen Bezug zur aktuellen Politik, du hast mehrere Jahre im Koma verbracht, und in der Zwischenzeit hat sich verdammt viel geändert. Wenn du die Macht willst, brauchst du mich, um dich orientieren zu können! So, wie ich dich brauche, um unangreifbar zu werden!"
Vincent Garron dachte offensichtlich wieder nach. Es war deutlich, daß er dem Milliardär mißtraute - zu Recht. Aber wie sollte er übervorteilt werden? Höchstens, indem J. J. eines Tages Anti-Esper-Schirme gegen ihn einsetzte, wenn er seine Aufgabe getan hatte.
Joskar Jankinnen war ohne Zweifel größenwahnsinnig. Man konnte sich auch ohne viel Phantasie ausmalen, was aus der Galaxis unter seiner Tyrannei werden würde.
So lange war es noch nicht her, daß die Terraner unter dem Joch eines anderen Diktators gelitten hatten. Das durfte nicht noch einmal geschehen, niemals. Alles, wofür Solder Brant sich eingesetzt hatte, war zur Lüge geworden. Er konnte nichts tun - außer, sofort an die Öffentlichkeit zu gehen, J. J. anzuklagen und vom Wahlkampf zurückzutreten.
Solder Brant bebte vor Wut und Verzweiflung. Alles war verloren. Doch er konnte nichts anderes tun. Er war der einzige Zeuge. Wenn ihm wirklich das Wohl seines Volkes am Herzen lag, mußte er diesen Weg gehen.
Der Kandidat hatte genug gehört. Er mußte zusehen, daß er unauffällig verschwinden konnte, um so schnell wie möglich zu handeln.
„Ohne Zweifel werde ich dich im Auge behalten", sagte Vincent Garron schließlich. „Auch wenn du mich für weltfern hältst, bin ich kein Trottel, den man gängeln kann, wie es einem paßt. Solltest du irgendwelche Pläne gegen mich schmieden, werde ich dich töten - sehr langsam, damit du genügend Zeit hast, deinen Verrat zu bedauern. Hast du verstanden?"
Jankinnens Teint wurde um eine Nuance heller. Das war keine leere Drohung; und für einen Moment war er vielleicht sogar im Schwanken, ob er nicht einen Fehler gemacht hatte. Jemand wie Garron war absolut uriberechenbar, hochexplosiver Sprengstoff. Trotzdem - auch er konnte geformt werden.
„Dein Machthunger rührt mich kaum", fuhr der Mutant fort. „Ich habe eine Mission zu
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