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194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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es zum tödlichen Paukenschlag kam.
    Jubilee entsicherte Tony Ballards Colt Diamondback, in dessen Trommel sich geweihte Silbermunition befand. Tanner der Polizei zu überlassen wäre ein großer Fehler gewesen.
    Man kann das Böse nicht einsperren. Es kann sich jederzeit wieder befreien. Niemand ist imstande, es aufzuhalten. Wer Tanner daran hindern wollte, weitere gräßliche Morde zu begehen, mußte es mit geweihtem Silber tun.
    »Fahren Sie noch näher ran!« verlangte Jubilee aufgeregt.
    »Dann werden die uns aber bemerken«, gab der Fahrer zurück.
    »Das macht nichts. Ich möchte sogar, daß Sie dieses Taxi überholen und zum Anhalten zwingen!«
    »Es ist Ihre Party«, sagte der Fahrer und gab Gas.
    Aber im nächsten Moment bremste er so scharf ab, daß Jubilee nach vorn gerissen wurde.
    »Sind Sie verrückt?« schrie das Mädchen. »Was soll das? Warum bleiben Sie stehen? Fahren Sie weiter!«
    »Keinen Meter.«
    »Warum nicht?«
    »Raus!« sagte der Taxifahrer rauh. Jubilee starrte ihn entgeistert an. »Wir verlieren das Taxi!«
    »Wer weiß, wozu das gut ist.«
    »Was ist denn auf einmal mit Ihnen los?« fragte Jubilee konsterniert.
    »Vorhin sagten Sie, es gehe um Leben und Tod. Das hielt ich für übertrieben, doch nun weiß ich, daß Sie wirklich so verrückt wären, sich ein Urteil darüber anzumaßen, wer leben darf und wer tot sein soll, und da mache ich nicht mit.« Jubilee begriff. Der Fahrer hatte den Revolver gesehen! Er dachte wohl, sie wäre blind vor Eifersucht und hätte die Absicht, entweder Linda oder Bill - oder beide - zu erschießen.
    »Mein Gott, Sie sehen das völlig falsch!« behauptete Jubilee.
    »Steigen Sie aus, und zwar schnell! Gehen Sie zu Fuß nach Hause, und nehmen Sie eine kalte Dusche, und danken Sie dem Schöpfer dafür, daß ich nicht tue, was Sie wollen!«
    Jubilee stieg nicht aus. Da verließ der Fahrer das Taxi, ging um das Fahrzeug herum, öffnete den Wagenschlag auf Jubilees Seite und war ihr beim Aussteigen »behilflich«.
    ***
    Tucker Peckinpah legte den Telefonhörer auf und sah Cruv und Morron Kull enttäuscht an. »Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann, um Ruben Christie ausfindig zu machen. Wie kann man nur so zurückgezogen leben?«
    »Er ist bestimmt ein sehr ängstlicher Mann«, sagte Morron Kull verächtlich.
    Der Industrielle zeigte auf das Telefon. »Jetzt gibt es kaum noch jemanden, der nicht weiß, daß ich Professor Christie suche.«
    »Aus irgendeiner Ecke wird der entscheidende Tip kommen«, sagte Cruv zuversichtlich.
    »Dann holen wir uns die Silberkralle, und anschließend gibst du seine Adresse an Tony Ballard weiter«, sagte Morron Kull grinsend. »Auf diese Weise kannst du zeigen, wie kooperativ du nach wie vor bist.«
    Cruv lachte. »Es ist erstaunlich, wie leicht sich Tony Ballard und seine Freunde an der Nase herumführen lassen.«
    Tucker Peckinpah machte eine dämpfende Handbewegung. »Es wäre ein Fehler, Tony zu unterschätzen. Irgendwann wird er hinter unser Geheimnis kommen.«
    Cruv zuckte die Schultern, »Dann wird aus dem kalten Krieg eben ein heißer. Ich habe keine Angst davor.«
    ***
    Ein Glück, daß sich Kenny Bates Sorgen um Jubilee machte, sonst wären wir wohl nicht auf ihren leichtsinnigen Alleingang aufmerksam geworden.
    Dieses Mädchen konnte sich in eine regelrechte Amazone verwandeln, wenn sie herausgefordert wurde. Tanner -oder die drei Teufel in ihm - hatten Personen getötet, die Jubilee nahegestanden hatten.
    Das war so eine Herausforderung.
    Jubilee hatte sie mit Sicherheit angenommen. Sie schreckte nicht davor zurück, allein gegen Tanner vorzugehen. Mit so viel Mut hatte so mancher Mann nicht aufzuwarten.
    Dennoch hielt ich es für unvernünftig, daß sich Jubilee zu einem so gefährlichen Schritt entschlossen hatte, ohne uns einzuweihen, aber ich konnte mir den Grund vorstellen.
    Ich versetzte mich in ihre Lage und war ziemlich sicher, daß sie sich ins Harlequin begeben hatte.
    Kenny wollte unbedingt mitkommen. Zu Hause könne er es vor Sorge um Jubilee nicht aushalten, sagte er. Ich versprach, ihn abzuholen. Mr. Silver begleitete mich.
    Als Kenny zu uns in den Rover stieg, waren seine Züge fahl und angespannt. Er nagte an der Unterlippe und hatte sichtlich Mühe, sich zu beherrschen.
    »Dieses Mädchen!« sagte er und schüttelte verständnislos den Kopf. »Wie kann sie mir nur so etwas antun?«
    »Bei Jubilee müssen Sie stets mit Überraschungen rechnen«, sagte ich und fuhr weiter.
    »Mit Jubilee wird

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