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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flaggschiffes. Du wirst mich vertreten, während ich die Schiffe inspiziere, die startklar für den Flug in die Milchstraße sind."
    Der Bildschirm wurde dunkel, und Vorgen-Atta versank für kurze Zeit ins Grübeln.
    Manchmal war ihm das Wesen namens Rhodan unheimlich. Auch jetzt schrieb er dessen prognostische Fähigkeiten der Tatsache zu, daß es sich bei dem Statthalter um ein Wesen aus einer arideren Galaxis handelte.
    Angeblich war diese sechzehn Millionen Lichtjahre entfernt.
    Nähere Informationen besaß der Rawwe nicht darüber. Nur eines wußte er zusätzlich, daß nämlich die drei unterschiedlichen Wesen namens Gucky, Icho Tolot und Julian Tifflor aus derselben Galaxis stammten und früher zu den engsten Freunden des Statthalters gehört hatten.
    Jetzt waren sie seine Feinde, Verräter an der guten Sache also. Vorgen-Atta hätte viel darum gegeben, wenn er sie in seine Hände bekommen hätte. Galaxisweit lief die Suche nach ihnen, aber sie schienen spurlos verschwunden.
    Nicht mehr lange, dachte der Rawwe. Irgendwann holt Jii’Nevever euch mit ihren Träumen ein. Dann könnt ihr euren Aufenthalt nicht mehr verheimlichen.
    Er gab dem treuen Pul-Bork Anweisung, das Beiboot zum Flaggschiff zu lenken. Dreihundert Kilometer über der Oberfläche traf es mit der GAAFENOO zusammen und dockte an. Augenblicke später befand sich Vorgen-Atta auf dem Weg zu Michael Rhodan.
     
    *
     
    Das Schrillen des Alarms riß Vorgen-Atta aus der Arbeit am Programm, das er für den nächsten Pulk Kreuzschiffe erstellte.
    „Die VER-TÖFF verläßt ihren Standort", lautete die lapidare Meldung der Positronik. „Das Schiff nähert sich dem Planeten."
    Der Rawwe fuhr hoch und schlug mit der linken Hand auf ein Sensorfeld. Die graphischen Darstellungen auf dem Schirm verschwanden und machten einem Bild des Weltraums über Na’Call Platz.
    Die VER-TÖFF gehörte zu einer Gruppe von Kreuzschiffen, die in einem 200-Kilometer-Orbit über dem Planeten hingen und auf das Signal zum Start in die Milchstraße warteten. Der Statthalter befand sich seit mehreren Stunden auf einer Inspektion dieser Gruppe.
    Das Schlimme daran war in den Augen des Stellvertreters, daß die Besatzung ausschließlich aus Rawwen bestand. Vorgen-Atta konnte es drehen und wenden, wie er wollte: Es handelte sich um Mitglieder seines eigenen Volkes, und das erfüllte ihn gleichzeitig mit Zorn und Scham.
    „Wo genau steckt Michael Rhodan?" keuchte er.
    „Einen Augenblick. Ich bringe es in Erfahrung", antwortete der Automat.
    Der Rawwe wartete das Ergebnis erst gar nicht ab.
    „Alarmstart!" ordnete er an. „Wir verlassen den Orbit und nehmen den kürzesten Weg zur VER-TOFF" In den Alarm mischte sich das Brüllen der riesigen Triebwerksanlagen. Die Hauptpositronik fuhr die Feldtriebwerke hoch.
    Die GAAFENOO drehte sich um die eigene Achse und richtete die wuchtigen Schubdüsen hinaus in den Weltraum. Riesige Energiemengen beschleunigten das Kreuzschiff und drückten es mit Wucht Richtung Planetenoberfläche. Dabei überschritt es die Fluchtgeschwindigkeit und hätte eigentlich von Na’Call wegfliegen müssen. Aber die Kraft der Motoren war so groß, die Schubgewalt so heftig, daß sich die physikalischen Gesetzmäßigkeiten umkehrten.
    Vorgen-Atta kannte die Problematik eines solchen Fluges. Ein einziger Fehler in der Dosierung der Triebwerke, und die auf das Schiff wirkenden Kräfte ließen es auseinanderbrechen. Der Rawwe überließ das Manöver daher wohlweislich der Automatik.
    Tausend Kilometer katapultierten die Triebwerke das Schiff in Richtung der VER-TOFF. Dann ging es vorsichtig auf Gegenschub. Die Andrucksanzeigen sanken langsam von hundertachtzig Prozent zurück in den weißen Bereich. Vorgen-Atta stieß ein Schnauben der Erleichterung aus.
    „Der Statthalter hält sich in keinem der anderen Schiffe auf", meldete die Positronik. „Folglich befindet er sich an Bord der VER-TOFF."
    „Was sagt er?"
    „Es kommt kein Funkkontakt zustande."
    „Weg abschneiden und längsseits gehen!" entschied der Rawwe. „Achtung, Enterkommando bereithalten zum Ausschleusen."
    Eine knappe halbe Stunde würde vergehen, bis sie an einem Punkt in den obersten Schichten der Atmosphäre mit der VER-TÖFF zusammentrafen. Dann mußten sie schnell handeln.
    Vorgen-Atta rannte aus der Zentrale hinüber in das Magazin mit den flugfähigen Schutzanzügen. Er kletterte umständlich in das Hartschalen-Modell hinein, prüfte die Ausrüstung und machte sich auf den Weg zur Schleuse.

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