Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leitete die Energien gleichmäßig nach allen Seiten ab.
    Wieder traf die Aufforderung ein, sich zu ergeben. Die Rawwen in den Kreuzschiffen ließen keinen Zweifel daran aufkommen, daß sie es ernst meinten. Gegen die Übermacht aus zwölf Schiffen konnte der Schutzschirm unmöglich standhalten.
    Pezzo-Orr hielt sie mit einer Dauerrede über ihren Gott und die wertvollen Tempel im Schiff eine Weile hin. Lange würden sie ihm nicht zuhören.
    TiffGucky und Icho verständigten sich mit einem kurzen Blick.
    Guu’Nevever, dachte Tiff intensiv. Dies ist deine Stunde.
    Ihr habt recht, erklang die Antwort in ihnen. Der Zeitpunkt ist da, daß ich mich meiner Schwester zu erkennen gebe.
    Julian Tifflor hielt unwillkürlich den Atem an. Was würde passieren? Konnte Guu’Nevever wirklich seine Schwester heilen und die Entwicklung zu Shabazzas Ungunsten beeinflussen?
    Tiffs Blick richtete sich auf Gucky. Allein der Ilt war in der Lage, etwas über das kommende Geschehen zu erkennen. Er funkelte den Terraner zornig an.
    „Ja, ja", machte er. „Ich sehe es dir an, daß du drängeln willst. Warte gefälligst, bis ich etwas in Erfahrung gebracht habe!"
     
    *
     
    Gucky war ein guter Telepath, und in erholtem Zustand vollbrachte er wahre Meisterleistungen auf dem Gebiet der freiwilligen oder unfreiwilligen Gedankenspionage. Um sich besser konzentrieren zu können, lehnte er sich an den Haluter, schloß die Augen und lauschte auf die wispernde Stimme in seinem Bewußtsein.
    Könntest du mich an deinen Gedanken teilnehmen lassen? wandte sich der Mausbiber auf telepathischem Weg an Guu’Nevever. Sonst könnte es sein, daß ich etwas verpasse.
    Der Träumer hatte nach seiner Befreiung aus dem Tronizator gleichmütig zur Kenntnis genommen, daß sich ein Wesen mit paranormalen Fähigkeiten in der Nähe befand. Kein einziges Wort darüber war zwischen ihnen gefallen, keine Erklärung, rein gar nichts.
    Für jemanden wie Guu’Nevever, der einen Teil seiner Existenz zusammen mit der träumenden Schwester verbracht hatte, stellte die Gabe des Gedankenlesens und Gedankensendens etwas Natürliches dar.
    Auch jetzt reagierte er nicht, aber die Intensität seiner Impulse nahm zu. Jetzt konnte der Ilt tatsächlich „mithören".
    Prima. Gut so, dachte er intensiv. Weitermachen.
    Guu’Nevever sandte tastende Impulse aus. Noch enthielten sie keine Botschaft. Sie stellten ein bestimmtes Spektrum im Bereich fünfdimensionaler Impulsübertragung dar. Es besaß bei jedem Wesen, das starke Geisteskräfte entwickelte, entsprechend seinen Gehirnwellenmustern einige Charakteristika, die es unverwechselbar machten. Wenn Jii’Nevever die Muster ihres Bruders empfing, wußte sie sofort, um wen es sich handelte.
    Der Ilt konzentrierte sich stärker. Guu schickte ein zusammenhängendes Muster an Impulsen aus, bündelte es dabei in Richtung des Planeten. Der Träumer schuf gleichzeitig einen Korridor, in dem die neutralisierende Wirkung der Impulse nachließ und die Gedanken der Jii’Nevever bis zu Gucky vordrangen.
    Sie waren von ungeheurer Strenge und ließen keinen Widerspruch zu. Jii dirigierte alle Lebewesen im Ra’CallSystem mit harter Hand und unerbittlichem Willen.
    Gucky erlebte das Zusammentreffen der unterschiedlich gelagerten Impulse geistig mit. Als das Muster Guus mit dem seiner Schwester zusammentraf, wichen Jiis Impulse für einen Augenblick zurück. Sie rechnete nicht damit, daß es in ihrem Machtbereich eine ähnliche Kraft wie die eigene gab, und reagierte erschrocken.
    Dann jedoch tastete sie energisch umher und versuchte, die Herkunft zu lokalisieren.
    Guu’Nevever verhielt sich zurückhaltend. Natürlich hätte er die Möglichkeit gehabt, sich sofort mit einer intensiven Gedankenbotschaft zu erkennen zu geben. Aber er handelte umsichtig und aus dem Wissen heraus, daß der Schock Jii’Nevever durchaus schaden konnte.
    Die beiden Geschwister wußten viel zuwenig voneinander, und die Trennung lag sehr lange zurück.
    Also wartete Guu ab.
    Der Ilt lauschte gespannt und interpretierte die zaghaften Versuche der Träumerin. Sie verhielt sich völlig anders, als er sie von Curayo her kannte. Dort war sie bestimmend aufgetreten. Widerspruch hatte sie nie gelten lassen. Jetzt benahm sie sich, als sei sie ein Kind beim ersten Ausprobieren der eigenen Fähigkeiten.
    Wie lange das Tasten und Prüfen dauerte, ließ sich nicht feststellen. Gucky hatte längst den Bezug zu seiner Umgebung und zum Zeitablauf verloren.
    Vermutlich waren es nur

Weitere Kostenlose Bücher