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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bruchteile von Sekunden, bis ein energetischer Blitz die Suggestivimpulse der Jii’Nevever durchlief. Die Muster verloren viel von ihrer bestimmenden Deutlichkeit. Teilweise verblaßten sie sogar wie ein Rest von Feuer, der im unregelmäßigen Wind mal aufflackerte, mal erlosch. Im nächsten Augenblick kehrten sie vehement und mit schmerzender Eindringlichkeit zurück.
    Jii’Nevever ahnte etwas. Sie verstand die Muster, die sie empfing. Ihre Unruhe verstärkte sich und verwandelte sich in ein hektisches Wogen. Ein Seufzer begleitete es.
    Es erinnert an Guu! Sie äußerte den ersten konkreten Gedanken.
    Und Guu’Nevever antwortete. Jii, meine Schwester!
    Die Suggestivimpulse im Ra’Call-System verschwanden übergangslos und kehrten erst nach und nach zurück. Ein mentaler Schrei folgte, der wie ein Messer in Guckys Bewußtsein stach und ihn gequält aufstöhnen ließ.
    Der Ilt öffnete die Augen und berichtete hastig und in knappen Worten, was sich im Augenblick ereignete. Nur am Rande nahm er wahr, daß Icho Tolot ihn auf die Handlungsarme genommen hatte. Aus luftiger Höhe schaute er auf Tiff und die Priester hinab. Seine Arme zuckten, weil Jii’Nevever in diesem Augenblick zum Angriff überging.
    Du bist nicht mein Bruder. Jemand versucht, mich zu täuschen.
    Die Impulse über dem Planeten und im Leerraum erhielten ein Ausmaß und eine Intensität, die erschreckend war. Aus den Funkgeräten im KommandoTempel ertönte das Schmerzgeschrei der Besatzungen der Geleitschiffe. Jemand löste eine der Bordwaffen aus, aber der Strahl ging weit an der INTURA-TAR vorbei.
    Erkenne mich, meine Schwester!
    Ein hysterischer Anfall folgte. Anders vermochte Gucky die wirren und sich überschlagenden Gedankenimpulse nicht zu interpretieren.
    Guu ist tot. Es gibt ihn nicht mehr. Die Impulse sind gefälscht. Die Feinde sind stärker, als ich glauben wollte. Michael Rhodan hat unrecht. Ich werde euch vernichten.
    Guu’Nevever verstärkte seine Impulse. Und er schickte Jii ein Gedankenbild. Es zeigte ihn selbst, die zweite Hälfte des Gesamtkörpers. Sie paßte nahtlos an ihren Körper.
    Nein, ich glaube es nicht. Jemand versucht, ein böses Spiel mit mir und meiner Macht zu treiben.
    Als Antwort zog Guu sich zurück und stellte die Gedankenbotschaften ein.
    Der Ilt verzichtete jetzt darauf, die Gefährten und die Priester zu informieren. Er wußte, daß sich in den nächsten Augenblicken Entscheidendes abspielen würde.
    Guu, mein Bruder! schrie die Träumerin. Du bist in der INTURA-TAR. Du lebst!
    Ja, meine Schwester. Ich lebe. Damals, als sie das Heckteil des Schiffes wegsprengten, fand ich nicht den Tod. Die Varmiren setzten mich auf einen Planeten im Zentrum Puydors gefangen. Jahrtausendelang habe ich in einem Tronizator vor mich hin vergetiert auch wenn ich die meiste Zeit in einem Schlaf verbracht habe, war es dennoch eine gräßliche Zeit. Erst jetzt gelang es mir, mich zu befreien und zu dir zurückzukehren.
    Die Gedankenimpulse der Jii’Nevever veränderten sich stetig. Die bösartigen, alle Lebewesen versklavenden Suggestivbefehle wichen freundlicheren Tönen. Die Träumerin von Puydor gebärdete sich in ihrer Freude so ungestüm wie ein kleines Kind.
    „Die Kreuzschiffe ziehen sich ein Stück zurück", vernahm Gucky Tiffs Stimme von weit her. „Sie lassen uns vorerst in Ruhe."
    „Was heißt vorerst?" fragte der Ilt. ?’He, wieso antwortest du nicht?"
    Zu spät merkte er, daß er nur den Mund bewegt, aber nicht laut gesprochen hatte. Erneut brandeten die Gedanken der beiden Entitäten über ihn herein. Jii, Schöpfergeist, Forscherdrang und Phantasie der Nevever und Guu, Verstand, Sachlichkeit und Ratio. Beide ergänzten sich auf eindringliche Weise.
    Der Ilt richtete sich in Icho Tolots Armen auf und öffnete die Augen.
    „Wenn es uns gelänge, die beiden Wesen zu dezentralisieren und ihre konzentrierten Eigenschaften wieder auf das Volk der Nevever zurückzuübertragen, wäre das was?" fragte er.
    Julian Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Es ist nicht machbar. Sag uns lieber, was los ist!"
    Gucky tat es und berichtete ausführlich.
    „Jii’Nevever findet sich damit ab, daß ihr Bruder heimgekehrt ist", sagte er. „Im Augenblick kann ich Entwarnung geben. Aber bleibt um Puydors willen wachsam! Noch ist nichts entschieden."
    Guu’Nevevers Gedanken nahmen erneut an Intensität zu. Er knüpfte an jene Stunden an, in denen er und seine Schwester sich ihrer selbst bewußt geworden waren.
    Von diesem Zeitpunkt der

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