1943 - Hetzjagd auf Century
erreichen - zu spät für die Solaner, noch einmal zu fliehen. Das ist ihr Ende, mein Freund. Komm zu den Schirmen! Wir wollen uns das Schauspiel nicht entgehen lassen."
*
Elli Kreen und Nes Hyalili hockten Arm in Arm zusammen auf dem Boden, den Rücken an eine Wand gelehnt. Sie hatten Hunger, aber an Nahrungsbeutezüge war im Moment nicht zu denken. Die SOL befand sich in Aufruhr. Daß Elli, Nes und ihre sechzehn Freunde noch lebten, war nur dem Umstand zu verdanken, daß dieser vergessene Sektor der SZ-1 in puncto Lufterneuerung vom restlichen Schiff isoliert war. Die Gegner konnten alle Luft aus der SOL-Zelle-1 herauspumpen, sie konnten alle Schotte öffnen, aber nicht das zu diesem Raum.
Aber was war aus den Gefährten geworden? Aus den fünf jungen Rebellen und den fünf Männern und Frauen unter Saul Hernander, die ihnen gefolgt waren?
Elli Kreen befürchtete für sie das Schlimmste. Nes Hyalili versuchte, sie zu trösten, aber er erreichte nicht viel damit - vielleicht weil er selbst nicht an ein Überleben der Freunde glaubte: Da plötzlich, nach Stunden der quälenden Ungewißheit, klopfte es von außen ans Schott. Die Solaner fuhren zusammen. Es klopfte noch dreimal, und zwar in den Intervallen, die nur sie kennen konnten. Dann endlich nahm Nes seinen ganzen Mut zusammen und öffnete.
Herein trat Hargon. Er schwitzte und brach mitten im Lagerraum zusammen. Zuerst konnte er nur lallen.
Dann endlich wurde seine Stimme klarer.
„... haben den Tod gefunden", war von ihm zu hören. „Nur ich konnte mich retten, nachdem ich rechtzeitig einen Raumanzug fand und anlegte. Alle anderen ... tot! Wir sind jetzt nur noch neunzehn ..."
„Das Schott!" rief Nes Hyalili, der es eigenhändig wieder hinter Hargon geschlossen hatte.
Es begann dunkelrot zu glühen, dann heller, schließlich weiß. Die Solaner schrien durcheinander und zogen sich bis zur gegenüberliegenden Wand zurück. Einige warfen sich schnell in Verstecke.
Dann platzte das Schott regelrecht in den Raum herein, und ein Roboter nach dem anderen schwebte herein. Sie eröffneten sofort das Feuer und trafen mit jedem Schuß. Ein Solaner nach dem anderen sank tot zu Boden. Diejenigen, die sich versteckt hatten, kamen in Panik und mit erhobenen Händen zum Vorschein oder wurden aufgespürt.
Als das Massaker vorbei war, lebte kein einziger Solaner mehr an Bord der SOL. Auch der „Verräter" Hargon war erschossen worden.
*
Mein Name ist 1-Korrago. Fünf Tage sind vergangen, und SOLHIRN ist wieder vollauf funktionsfähig.
Die Zustände an Bord haben sich normalisiert. Es gibt keine Solaner mehr.
Ich bin der Stammvater der Roboterrasse, die meinen Herrn Shabazza im Zielgebiet unterstützen soll.
Das ist meine große Aufgabe. Davon abgesehen aber, legt Shabazza zunehmend Wert auf meine Anwesenheit.
Dies muß an meinem Emotio-Simulator liegen, der mich zu etwas Besonderem macht, wie Cairol der Zweite sagte. Ich bin anders als die rein robotischen Korrago. Ich habe die optionale Seele und kann Gefühle empfinden.
Manchmal beachtet Shabazza mich tagelang nicht, dann spricht er stundenlang mit mir über alle möglichen Themen und gibt sogar einen Teil seiner Geheimnisse preis. So hat er mir erklärt, daß er die Aufgabe übernommen habe, das Entstehen einer Organisation namens Koalition Thoregon zu verhindern. Er wurde dazu mit wertvollen Informationen ausgestattet. Unter anderem will er erfahren haben, daß Thoregon auf eine noch unbekannte Art und Weise mit dem Schnittpunkt der Galaxien DaGlausch und Salmenghest zusammenhinge und daß es seine dringlichste Aufgabe sei, etwas darüber herauszufinden.
Weiterhin deutete mein Herr an, daß er ein „Insider der Koalition" sei, also ein Eingeweihter - was aber nicht viel hieße, weil bei Thoregon keines der einzelnen Mitglieder über die Gesamtheit Bescheid wisse, sondern immer nur über wenige Aspekte.
Wer oder was ist dieses Thoregon? Und welches Interesse hat Torr Samaho daran? Ist Torr Samaho Shabazzas Herr?
Diese und viele andere Fragen gehen mir durch den Kopf, während die SOL wieder mit hohem Überlichtfaktor durch den Hyperraum rast.
Es ist besser, den Einfluß durch die emotionale Schnittstelle wieder auf Null zu fahren.
6.
Gegenwart
„Wir sind ausgesperrt!" rief Perry Rhodan in den Fahrtwind. Böen rissen am Gleiter. „Und von allen Seiten her kommen die Korrago! Wenn wir nicht schnell ein Versteck finden, haben sie uns!"
Karett hatte, die Situation
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