1943 - Hetzjagd auf Century
nahm. „Das wundert mich zwar, aber es ist einfach so. Noch haben wir Glück. Noch drei, vier Minuten, und es ist geschafft."
„Was, Monkey?" fragte Perry halb außer Atem. „Was ist dann geschafft?"
„Frag nicht, wart’s einfach ab. Wenn alles klappt, wird selbst Mondra mich nicht mehr nur als Killer ansehen."
Rhodan sagte nichts. Er wehrte sich auch nicht, sondern ließ sich nur tragen. Draußen angelangt, legte er automatisch den Kopf in den Nacken und suchte den Himmel nach Korrago und ihren Gleitern ab.
Nichts.
Dann sah er, wohin Monkey ihn brachte: zu jenem Frachtzug, der vor dem Ausgang auf der Werkstraße stand. Die Waggons waren offen und halb mit dunkelrotbraunem Material beladen. Planen spannten sich über das Ladegut. Monkey hob eine von ihnen an und schob Perry Rhodan vorsichtig darunter. Mondra Diamond lag schon da.
Monkey stieg ebenfalls ein und zog die Plane wieder über sie.
„Aagenfelt, Karett und Kellind sind in einem der anderen Waggons", sagte der Oxtorner. „Wenn wir uns alle nicht rühren, können wir nicht entdeckt werden."
„Das ist ja das Letzte!" entfuhr es Mondra Diamond. „Das ist also dein großer Plan, deine Rettungstat?
Wie lange sollen wir denn hier unter den Planen und auf dem rotbraunen Dreck liegenbleiben? Unsere Kombis sind schon völlig versaut."
„Bis der Zug abfährt", sagte Monkey ungerührt. „Wenn wir viel Glück haben, bringt er uns in eines der gesicherten Bauwerke. Wenn wir weniger Glück haben, bringt er uns immerhin weg von hier und an einen Ort, wo die Korrago uns nicht vermuten können. Dann müssen wir dort weitersehen. Und wenn wir Pech haben ..."
„Das ist doch Wahnsinn!" ereiferte sich Mondra. „Die Chancen, daß dieser Zug ausgerechnet in einen der Terrassenberge hineinfährt, sind doch kleiner als ein Prozent. Außerdem kann es noch Tage dauern, bis er abfährt."
„Aber er ist voll beladen, auch wenn die Waggons nur halb voll sind. Sonst wären die Planen nicht darübergespannt. Wir müssen eben Geduld haben. Und was wollt ihr überhaupt? Denkt an euch und die Schwerkraft! Besser, ihr liegt hier ruhig, als eure Kräfte draußen zu vergeuden und am Ende zusammenzubrechen."
„Da hat. er sogar recht", mußte Rhodan zugeben.
„Daß du ihm neuerdings immer recht gibst, verwundert mich", sagte Mondra.
„Ein Kompromiß", schlug Rhodan vor. „Wir bleiben einen Tag in den Waggons. Wenn, sich bis dahin nichts getan hat, steigen wir wieder aus und versuchen unser Glück auf andere Weise."
„Es gibt aber keinen anderen Weg in die Terrassenberge hinein", behauptete Monkey stur.
Mondra schüttelte nur den Kopf und sagte nichts mehr.
Die Stunden verstrichen, und nichts geschah. Nachdem ein halber Tag vergangen war, wurde Perry Rhodan unruhig. Zweifel plagten ihn, und er bereute es, sich auf Monkeys Idee eingelassen zu haben. Sicher, auf diese Art schonten sie sich und waren vor Entdeckung sicher, aber sie kamen nicht weiter.
Da plötzlich ging ein Vibrieren durch den Waggon, und es gab einen leichten Ruck. Im nächsten Moment war zu spüren, wie der Zug anfuhr.
„Sagte ich es nicht?" fragte Monkey. „Nun betet nur noch dafür, daß wir das große Glück haben und durch einen der Schutzschirme gebracht werden."
Rhodan wußte, daß sich auch Monkey keine Illusionen machte. Aber er hatte einen möglichen Ausweg gesehen und ihn gewählt. Andernfalls hätten sich die sechs Menschen ziellos durch die Industrielandschaft geschleppt und von einer Deckung in die andere geschlichen.
„Drücken wir eben die Daumen", sagte Perry Er hob die Plane ein klein wenig an, so daß er nach draußen blicken konnte.
Der Zug fuhr mit großer Geschwindigkeit. Gebäude und Fertigungsanlagen zogen an ihnen vorbei. Aber wohin die Triebwerkseinheit die Waggons brachte, ließ sich noch nicht sagen.
Perry Rhodan erkannte es etwa eine halbe Stunde später, als er wieder nach draußen lugte. Der Terraner hatte den Kopf so nah an den Rand des Waggons gebracht, daß er ein Stück nach vorne sehen konnte. Und tatsächlich - der Zug näherte sich einem der Terrassenberge, und zwar einem ebenfalls relativ flachen, ähnlich dem von Shabazza.
Und dann passierte er den darübergespannten Energieschirm durch eine Strukturlücke.
„Wir sind drinnen!" rief Rhodan leise. „Wir haben es tatsächlich geschafft! Du bist ein Teufelskerl, Monkey."
„Danke, das wußte ich schon immer."
„Man kann auch alles übertreiben", gab Mondra ihren Kommentar dazu. „Fein, wir sind
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