1944 - Haß gegen Alashan
anders kann ich es nicht ausdrücken."
„Dann würdest du ihm also die Forderung nach unserer GOOD HOPE und den tausend Agenten erfüllen?"
„Ich halte das für sehr wichtig, ja. Je schneller, desto besser."
„Gibt es da einen Fakt, der mir nicht bekannt ist?" wollte Gia mißtrauisch wissen. Sie wunderte sich über Monkeys Überzeugung.
Monkey schüttelte den kahlen Kopf. „Die Tatsachen sprechen für sich. Es muß schnell gehandelt werden."
Gias braune Augen wurden schmal. „Monkey, ich habe den Eindruck, daß du dich von Perry Rhodan um den Finger hast wickeln lassen."
„Nein", widersprach Monkey ruhig. Sein Tonfall änderte sich selten.
Seine Beweggründe waren unergründlich. Niemand konnte wissen, ob irgend etwas für Monkey von Bedeutung war. Er ließ es sich nie anmerken.
„Ich bin mir da nicht sicher", beharrte die TLD-Chefin. „Perry Rhodan besitzt ein gewaltiges Charisma.
Es ist schwer, sich ihm zu entziehen."
„Er ist ein bedeutender Mann", gab Monkey zu. „Natürlich kann ich mich diesem Einfluß nicht vollständig entziehen. Ich habe ihn in sehr gefährlichen Situationen erlebt. Er besitzt eine enorme Ausstrahlung und einen starken Willen, dem man sich nicht so leicht widersetzen kann. Er ist eine lebende Legende - und erfüllt diesen hohen Anspruch voll."
„Das ausgerechnet von dir zu hören erstaunt mich mehr als alles andere." Gias Tonfall brachte deutlich ihr Mißfallen zum Ausdruck. Sie hatte extra den gefühlskältesten Mann, den sie kannte, als Aufpasser entsandt - und nun war er bekehrt! „Er fasziniert dich also?"
„Ich erkenne lediglich seinen Status an", wich Monkey aus. „Ich achte Perry Rhodan. Mehr habe ich mir nicht vorzuwerfen."
„Solange du deine Prioritäten nicht aus dem Auge verloren hast ...", kritisierte die TLD-Chefin.
„Ich habe die mir aufgetragene Pflicht zu jeder Zeit erfüllt und stets nur Alashans Interessen im Auge gehabt", versicherte der Oxtorner. „Mein Bericht dürfte dich in dieser Hinsicht überzeugt haben."
„Trotzdem stimmst du seinem Vorhaben zu?"
„Ja. Aber das ist nur meine private Meinung. Ich werde deshalb keine Argumente bringen. Ich kann es nicht ändern, wenn du Perry Rhodan lieber in einem negativen Licht gesehen hättest. Ich halte mich ausschließlich an Tatsachen."
Gia preßte die Lippen zusammen. „Deshalb habe ich dich für diese Mission ausgesucht. Ich denke, jetzt habe ich alles."
Monkey sah sich damit entlassen. Er erhob sich und verließ das Büro.
Gia de Moleon blieb mit einer Menge Zweifel zurück. Aber sie war weiterhin nicht bereit, von ihrem Standpunkt abzurücken.
*
Benjameen erinnerte sich noch genau an seinen Traum. Nachdem er das erste Mal erwacht war, hatte er sich dazu gezwungen, ruhig zu bleiben und sich wieder hinzulegen. Er mußte noch einmal träumen, um mehr von dem Mädchen zu erfahren - und von dem, was es suchte.
Kurz bevor er erneut eingeschlafen war, meldete der Wohnungssyntron einen Anruf aus dem Schlaflabor ‘im TLDTower.
Benjameenüberlegte kurz, ob er sich verleugnen lassen sollte, entschied sich dann aber zu antworten.
Sonst wurde er womöglich den Rest der Nacht mit Anrufen bombardiert.
„Was ist denn?" fragte er ungehalten.
Maras Gesicht erschien auf dem Schirm. „Das möchte ich dich fragen, Benjameen." An diesem Tag war sie keineswegs so zuvorkommend und fröhlich wie sonst. Sie wirkte ausgesprochen ärgerlich, und auf ihrer Stirn zeigte sich eine strenge Furche.
„Wieso?" Eine ziemlich patzige Antwort, die eher zu einem Vierzehnjährigen gepaßt hätte.
„Dein Dienst hat längst begonnen. Was ist los? Weshalb bist du noch zu Hause?"
„Ich - ich komme heute nicht", stammelte Benjameen. „Ich fühle mich nicht wohl."
Mara musterte ihn prüfend, und er hatte das Gefühl, bei lebendigem Leib seziert zu werden. „Hängt das mit gestern zusammen?" wollte sie wissen.
„Ja ... nein ... ich weiß nicht." Benjameen war nicht darin geübt, zu lügen oder Ausreden zu erfinden.
„Hör zu, Mara, ich habe einfach keine Lust. Ich brauche eine Pause. Ich kann so nicht mehr weitermachen.
Ich ... ich habe das Gefühl, ausgesaugt zu werden! Ich fühle mich total ausgelaugt. Tagsüber bin ich zu überhaupt nichts zu gebrauchen."
„Hmmm." Wenn sie nur endlich den Kontakt abgebrochen hätte! Sie glaubte ihm kein Wort. Und dann dieses kritische „Hmmm".
Benjameen wand sich wie ein Aal. Er war zu jung, der dreißig Jahre älteren Wissenschaftlerin nicht
Weitere Kostenlose Bücher