Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1945 - Krisenfall Robinson

Titel: 1945 - Krisenfall Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Alashan hatte zahlreiche Schiffe in die Schlacht geworfen - aber auf eine noch nicht zu definierende Weise stimmte etwas nicht mit ihnen. Der Dscherro fühlte sich nicht bedroht. Wahrscheinlich deshalb nicht, dachte er, weil die Fremden nicht das Feuer eröffneten. Wer nicht schoss, konnte auch nicht gewinnen. Einige seiner Boliden ergriffen bereits die Initiative, auch ohne Befehl von TUROFECS. Doch nicht ein einziger Schuss traf das Ziel.
    Die rechteckigen Objekte waren weder durch konzentriertes Thermofeuer noch von den überschweren Desintegratoren zu gefährden. Ihre Schutzschirme reagierten nicht. Es gab keine Explosionen und keinen auffälligen Funkverkehr. Die meisten Schiffe bewegten sich auf Kursen, die Hossos als völlig sinnlos betrachtete. Seine innere Sicherheit, gerade erst zurückgekehrt, schwand wieder. Hossos wollte eben zu seinen Kommandanten sprechen - als seine Ahnungen auf erschreckende Weise Realität wurden. Ein TUROFECS-Bolide verging in einer furchtbaren Explosion.
    Die Einheit wurde automatisch als HREPPER identifiziert. Hossos erinnerte sich an den Kommandanten, einen Alt-Serofen namens Gazaru; und er war froh, den Spinner los zu sein. Entscheidend war etwas anderes: Jemand hatte einen Dscherro-Boliden abgeschossen. Es war ein Vorgang ohne Beispiel.
    Egal was noch passierte, Hossos musste nun das gesamte Thorrtimer-System mit all seinen Reichtümern und allen Intelligenzwesen vernichten lassen.
    Die Kunde von dem Ereignis durfte nicht nach draußen dringen. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit Kennzeichen aller Dscherro-Horden, musste unter allen Umständen gewahrt bleiben. Woher das Wirkungsfeuer gekommen war, dem die HREPPER ihren Untergang verdankte, war noch unklar. Da passierte es zum zweiten Mal. Diesmal handelte es sich um ein modernes Schiff, eines der stärksten in der Bolidenflotte. „Was bei allen Götterhörnern ..." Hossos unterbrach sich - denn im selben Moment verlor er die Einheiten Nummer Drei und Vier. „Wer ist dafür verantwortlich?" brüllte er fassungslos. „Kann mir denn niemand sagen, wer da geschossen hat?" Hossos sprang wutentbrannt von seinem Thron. Er stellte sich neben die Ortungspulte, ignorierte ängstliche Blicke und Schweißgestank, während er versuchte, jedes Detail der Schlacht in sich aufzunehmen. Die Herkunft des Feuers war nicht erkennbar, noch immer nicht. Es sah aus, als explodierten schwere Bomben direkt an den Schutzschirmen der Boliden. Nur, wie kamen die Sprengkörper dorthin? Bei Gefechtsgeschwindigkeit gab es keinen Raketenbeschuss. „Ein Minengürtel, Taka!" rief Tschuular plötzlich aus. „Das können nur Raumminen sein!" Der Serofe für das Kriegshandwerk schien so aufgeregt, dass er nicht mehr fähig war, logische Gedanken zu fassen. Hossos erwiderte gereizt: „Unsinn, Tschuular! Ein komplettes Sonnensystem wirksam zu verminen, das ist eine Arbeit, die Jahrhunderte in Anspruch nimmt." Raumer Fünf. Ein Schlachtschiff. Es war ihm klar, dass die kleinen Einheiten der Alashaner über eine so furchtbare Waffe nicht verfügen konnten. Das war der zentrale Gedanke. Taka Hossos wurde von einer Sekunde zur nächsten völlig ruhig. Von nun an fiel es ihm leicht, den wahren Sachverhalt zu durchschauen.
    Unter den Dscherro-Horden galt die GOUSBARAN als märchenhaft ausgestattet. Den Alashanern musste es im letzten Augenblick geglückt sein, eine jener Superwaffen in Betrieb zu nehmen. Die GOUSHARAN-Boliden, bislang harmlos, mutierten mit einem Mal zur tödlichen Bedrohung.
    Hossos ließ eine Funkverbindung schalten, zeitgleich an sämtliche Einheiten: „TUROFECS spricht!" donnerte er. „Die Gefahr geht von den treibenden Boliden aus! Ihr Narren! Ignoriert die kleinen Schiffe, schießt lieber die großen Brocken ab!"
     
    5.
     
    Die Stunde der Helden
     
    Stendal Navajo dachte nicht daran, sich unter dem Paratronschirm am Tower in Sicherheit zu bringen. Er wollte nicht mit ansehen müssen, wie Alashan in Feuer und Trümmer versank. Er war immer noch der Bürgermeister. Die Menschen von Alashan hatten ihn gewählt. Für Stendal Navajo waren das keine leeren Worte, sondern ein Bekenntnis, das er vor sich selbst ablegte, und das für ihn den allerhöchsten Wert besaß. Als Bürgermeister konnte er nichts mehr daran ändern, ob die Schlacht geführt wurde oder nicht. Er konnte nicht verhandeln, weil de Moleon ihn mehr oder minder entmachtet hatte.
    Stendal Navajo machte sich klar, dass er aus der Isolation heraustreten musste. Er war der

Weitere Kostenlose Bücher