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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einrichtungen der LFT-Bodentruppen sind betroffen.
    Ferner ist die Todesart in allen Fällen dieselbe: Geplatzte Augen oder zerrissene Köpfe weisen auf eine identische Einwirkung hin.
    Wie schon oft in den vergangenen Jahren verschließt die Erste Terranerin ihre Augen vor den Indizien. Sie dementiert und versucht, der Bevölkerung etwas einzureden. Ihre Beschwichtigungen über die Harmlosigkeit der Vorfälle zeugen von einer Ignoranz und Dummheit, wie man sie von einer Regierungschefin eigentlich nicht erwartet.
    Die Bürgerinnen und Bürger wissen es längst besser.
    Vincent Garron ist zurückgekehrt. Der Todesmutant überzieht die Erde mit Vernichtung, und niemand unter den Verantwortlichen scheint gewillt, ihm den Garaus zu machen. Sie scheinen Garron als unausweichliches Schicksal zu betrachten, als Seuche, gegen die es keinen Impfstoff gibt. Dabei würden ein paar robotische Attentäter, an der richtigen Stelle plaziert, vollauf genügen.
    Statt dessen weisen die Regierenden trotz der auf zehntausend gestiegenen Zahl der Opfer jede Verantwortung von sich und leugnen, daß sich die Pest in Gestalt von Vincent Garron schleichend über den gesamten Planeten ausbreitet.
    Schlimmer noch. Paola Daschmagan, ihr Kommissar und alle wichtigen Männer und Frauen weichen der Gewalt, ohne ihr ernsthaft etwas entgegenzusetzen. Soeben erhalten wir die Meldung, daß sie sich alle nach Luna abgesetzt haben. Sie verschanzen sich im Areal von NATHAN, das sie zu einer einzigen Festung ausgebaut haben. Sie verschanzen sich hinter dem Paratronschirm, der den Erdmond umgibt und den vermutlich nicht einmal Garron durchdringen kann.
    Der Todesmutant aber hält reiche Ernte. So, wie es aussieht, setzt er sein Treiben jedoch ungehindert fort.
    Von der Ersten Terranerin sieht und hört man nichts mehr. Die LFT hat die Erde aufgegeben.
    In einer Situation wie dieser braucht man sich über Wahlen wirklich keine Gedanken mehr zu machen.
     
    7.
     
    ST. AMARINA
    13. August 1290 NGZ
     
    „Wir bekommen eine Ortung herein", verkündete Wendelin Kalmaron. „Wenn wir Pech haben, dauert es höchstens ein paar Minuten, bis die ersten Schiffe hier auftauchen."
    Vincent Garron stieß einen Wutschrei aus. „Dann verschwindet endlich von hier", tobte er und konzentrierte sich auf den Ortungschef.
    Dem schlanken Terraner mit dem schmalen Gesicht standen plötzlich die blonden Haare zu Berge. Er verdrehte die Augen.
    „Hör auf!" keuchte er. „Willst du mich umbringen? Mir wird heiß, Vince."
    „Tut, was ich sage!" Garron rutschte nervös in seinem viel zu großen Sessel hin und her. „Sonst verstärke ich den Psi-Block, bis ihr schreit."
    Jankinnen mischte sich ein.
    „Wo willst du hinfliegen?" erkundigte er sich leise. „Nenne uns ein Ziel. Es macht keinen Sinn, sinnlos durch das All zu rasen. Schon viel zu lange sind wir so ziellos unterwegs."
    „Egal. Weg von hier!"
    Endering Profest legte den Kurs nach eigenem Gutdünken fest. Zwei Minuten später baute sich in Flugrichtung erneut ein Black Hole auf. Wenig später wechselte die ST.
    AMARINA in den Hyperraum und nahm diesmal eine auf tausend Lichtjahre angelegte Etappe in Angriff.
    Joskar Jankinnen erhob sich und ging zum Ortungsterminal hinüber. Er beugte sich über Kalmaron und tätschelte seine Wangen.
    „Er ist bewußtlos", sagte er in Garrons Richtung. „Mußte das sein?"
    „Er soll froh sein, daß er noch lebt!" schrie der Mutant. „Eines Tages ..."
    Garron ließ den Satz offen und schwenkte den Sessel nach hinten.
    „Wie geht es dir, mein Liebling?" erkundigte er sich, als sei nichts gewesen.
    Tuyula Azyk wich seinem Blick aus.
    Vincent sprang plötzlich auf und packte sie an der Jacke. Er riß sie aus dem Sessel. Sie erschrak über die Kräfte, die er entwickelte. „Du willst nicht mit mir reden, ja?" Schrie er sie an. „Ich will dir etwas sagen. Es ist noch nicht lange her, da hast du gebettelt und gefleht, daß ich dich nicht mehr allein in eine Hypersenke stecke. Genau das werde ich jetzt tun. Es liegt dann allein an dir, wie lange die Senke existiert."
    Er lachte und warf die junge Blue in den Sessel zurück, als sei sie eine Puppe.
    Nicht reagieren, jagten sich Tuyulas Gedanken. Bloß keine Angst zeigen!
    Vincent betrachtete sie enttäuscht.
    „Gut, du willst es nicht anders. Dann werde ich dich auf andere Art dazu zwingen. Ich fange mit deinen Hinterkopfaugen an. Wenn du blind bist, kannst du mir nicht mehr entwischen und stehst mir dennoch zur Verfügung."
    „Sie

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