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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte er leise.
    »Warten wir hier, bis er sich zeigt«, entschied Cuvin.
    ***
    Mort Carrington starrte Bob Broughton entgeistert an. »Du hast Sheree… umgebracht?«
    »Was erschüttert dich sö sehr?« fragte der Zollbeamte verständnislos. »Du hast doch von Berufs wegen tagtäglich mit Mord und Totschlag zu tun.«
    »Richtig, aber da sind die Täter nicht meine Freunde«, sagte der Inspektor heiser.
    »Ich bin auch nicht mehr dein Freund.«
    Carrington wischte sich mit der Hand über die schweißglänzende Stirn. »Wo ist Sheree?«
    »Im Schlafzimmer.«
    »Du hast neben der Toten geschlafen?« fragte Carrington schaudernd.
    »Sie hat mich nicht gestört. Tote verhalten sich ganz ruhig.«
    Inspektor Carrington hatte schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht. Die Kaltschnäuzigkeit seines Freundes ging ihm entsetzlich unter die Haut. Man würde Bob in ein Sanatorium stecken, und es war fraglich, ob er da jemals wieder herauskam. Zu schlimm war sein geistiger Defekt.
    Mort Carrington begab sich ins Schlafzimmer.
    Die Tür war nur angelehnt. Er schob sie zur Seite, und dann erblickte er Sheree. Ihr Gesicht war grauenvoll verzerrt und blau angelaufen. Sie mußte erstickt sein, aber Würgemale hatte sie keine am Hals.
    Erschüttert trat der Inspektor näher. Das Ansehen von Leichen war für ihn zur Routine geworden. Aber das hier ging ihm an die Nieren, denn Sheree hatte er gut gekannt. Wie auch immer sie zu Bob gestanden hatte und wie sie zu ihm gewesen war…, ein solches Ende hatte sie nicht verdient.
    Es mußte ein qualvoller Tod gewesen sein.
    Wütend auf seinen verrückten Freund, der dieses grauenvolle Verbrechen begangen hatte, drehte sich Inspektor Mort Carrington um - und erblickte ein Skelett, das eine schwarze Kutte trug!
    ***
    Calarb fühlte sich hervorragend. Es hatte ihm gutgetan, sich auch Lessirs Feuerkraft einzuverleiben. Die Energien von Vater und Sohn ergänzten sich in Calarb. Wer sich jetzt mit ihm anlegte, war des Todes. Davon war Calarb jedenfalls überzeugt.
    Der, mit dem er sich an diesem einsamen Höllenort treffen wollte, mußte bald kommen.
    Auf dem Weg hierher hatte sich Calarb genau überlegt, was er sagen wollte, doch nun - kräftiger geworden - überdachte er einige Dinge neu.
    Er brauchte sich nicht zu bescheiden, konnte seine Forderung hochschrauben. Die Kräfte der flammenden Steine ermöglichten es ihm.
    Es zuckte plötzlich in seinem grauen, mumifizierten Gesicht, denn er spürte jemandes Nähe, und er wußte im selben Moment, daß es sich um einen Feind handelte.
    Vielleicht sogar um mehrere!
    ***
    Mort Carringtons Herzschlag setzte für einen Augenblick aus, als er das Horror-Wesen sah. Wo kam es her? Hatte Bob es vor ihm versteckt?
    Der Inspektor war ein nüchterner Rechner und Denker. Diese irreale Erscheinung brachte ihn geistig ins Schleudern. Er konnte den Knochenmann nirgendwo einordnen. Handelte es sich um einen verkleideten Menschen? Hatte sich Bob Broughton einem okkulten Kreis angeschlossen?
    Wo war Bob?
    »Bob!« rief Carrington aufgewühlt. In 15 Dienstjahren hatte er noch nie die Beherrschung verloren. Jedermann bewunderte und beneidete ihn ob seiner starken Nerven, aber das hier war selbst für ihn zuviel. »Bob! Wo bist du?«
    Das Skelett lachte scharrend. »Du hast Bob vor dir!«
    Eine Zorneswelle überflutete Mort Carrington. »Verdammt, Bob, nimm sofort diese idiotische Maske ab - und zieh die blöde Kutte aus! Wofür hältst du dich?«
    »Für Rufus«, antwortete das Skelett. »Und wer soll das sein?«
    »Man nennt mich den Dämon mit den vielen Gesichtern. Ich kann jede Gestalt annehmen.«
    »Jetzt reicht’s!« herrschte der Inspektor seinen »Freund« an. Entschlossen ging er auf ihn zu, doch das Gerippe trat keinen Schritt zur Seite. »Laß mich durch!« verlangte Carrington scharf.
    »Wozu?« fragte Rufus, nun nicht mehr mit Broughtons Stimme. Damit irritierte er den Inspektor aufs neue.
    »Ich muß telefonieren. Man muß Sheree abholen.«
    »Das lasse ich nicht zu.«
    »Sie ist tot, begreifst du das nicht?«
    »Selbstverständlich begreife ich das. Ich habe sie ja schließlich selbst getötet.«
    »Sheree muß beerdigt werden, Bob!« sagte der Inspektor eindringlich. »Mein Gott, ich…«
    »Sheree bleibt, wo sie ist!« entschied der Knochenmann. »Und du wirst ihr Gesellschaft leisten!«
    Mort Carrington wollte das Gerippe zur Seite stoßen, da spürte er plötzlich, wie etwas in seinen Körper drang. Ein Messer? Er wich entsetzt zurück und sah

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