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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Tochter auf dem Flug von Chicago nach London kennengelernt.«
    »Aja. Sie sind das also. Afton hat mir viel über Sie erzählt. Sie scheinen ein sehr interessanter Mann mit einem außergewöhnlichen Beruf zu sein. Meine Tochter ist von Ihnen fasziniert, Professor. Es freut mich, daß Sie kommen konnten. Wir müssen uns nachher unterhalten. Nehmen Sie sich inzwischen einen Drink.«
    Lance schlenderte durch das große Haus, nachdem ihn ein Butler mit einem Bourbon on the rocks bedient hatte. Er sah viele bekannte Gesichter. Zumeist handelte es sich um Geschäftsleute, deren Namen immer wieder im Wirtschaftsteil der Zeitungen und auch schon mal in den Gesellschaftsspalten zu finden waren, und es wunderte den Parapsychologen, daß Tucker Peckinpah nicht hier war, aber vermutlich hatte Henry Gunn aus irgendeinem Grund nicht die Absicht, mit dem reichen Industriellen Geschäftsverbindungen aufzunehmen.
    Lance hielt nach Afton Gunn Ausschau, entdeckte sie jedoch nirgendwo. Eigentlich hätte sie neben ihrem Vater stehen und die Gäste begrüßen müssen.
    War ihr das unangenehm? Entband sie ihr Vater deshalb von dieser Verpflichtung?
    Es war erstaunlich, mit wie vielen Geschäftsleuten Henry Gunn bekannt war. Sie alle wußten, daß er auf zwei Schienen fuhr, aber das schien sie nicht zu stören.
    Sie sahen in erster Linie das Geld, das sie verdienen konnten. Skrupel und Moral kamen erst an zweiter Stelle. Sollte einmal eine zu schwere Last auf ihr Gewissen drücken, verschafften sie sich Erleichterung, indem sie einer gemeinnützigen Organisation einen größeren Geldbetrag zukommen ließen. Selbstverständlich so, daß jedermann davon erfuhr. Schließlich sollten die Leute wissen, wie edel und großzügig sie waren.
    »Professor Selby.«
    Lance drehte sich um.
    »Meine Tochter hat sich schrecklich auf diesen Abend gefreut.« Henry Gunn wirkte traurig. »Wahrscheinlich darf man sich auf nichts zu sehr freuen, denn dann kommt bestimmt irgendein Dämpfer, mit dem niemand gerechnet hat.«
    Lance hob fragend eine Augenbraue. Worauf wollte Gunn hinaus?
    »Nun liegt sie mit hohem Fieber im Bett«, fuhr Gunn fort. »Der Arzt war bei ihr und sagte, die Vorfreude hätte sie zu sehr aufgeregt. Bei sensiblen Naturen könne das auf diese Weise durchschlagen.«
    Lance ärgerte sich, denn er glaubte nicht, was der Mann sagte.
    »Okay, das ist die Version, die alle zu hören kriegen«, brummte er unwirsch. »Und wie klingt die Wahrheit?«
    »Wollen Sie die wirklich hören?« erwiderte Henry Gunn kühl.
    »Würde ich sonst fragen?«
    Gunn nickte. »Gut, dann kommen Sie mit.«
    ***
    Calarb blickte sich mißtrauisch um. Die feindlichen Signale, die er wahrgenommen hatte, hatten ihn alarmiert. Er war auf einen Angriff vorbereitet. Waren ihm - außer Lessir - etwa noch andere brennende Steine gefolgt, um den Tod ihres Anführers zu rächen? Selbst wenn die ganze Steinkolonie angerollt wäre, hätte Calarb sich um sein Leben nicht gesorgt.
    Er stelzte auf dürren Beinen durch die Schwefelschwaden, zog Kreise, und plötzlich gewahrte er den Feind: einen grünen Teufel!
    Satans Killer-Elite!
    Der kahlhäuptige Koloß sprang mit gezogenem Schwert hinter einem der schwarzen Bäume hervor, ein zweiter folgte seinem Beispiel.
    Calarb nahm nicht an, daß ihn die grünen Jäger zufällig hier entdeckt hatten. Er war davon überzeugt, daß Asmodis sie geschickt hatte.
    Haß und Mordlust verzerrten ihre grünen Fratzen. Mit erhobenen Schwertern näherten sie sich ihm. Er wich zurück, aber nicht aus Furcht, wie sie glaubten, sondern um Platz für die Auseinandersetzung zu haben.
    »Ihr habt euch viel vorgenommen«, höhnte Calarb.
    »Nicht soviel wie du«, erwiderte Cuvin. »Immerhin hast du die vermessene Idee, Asmodis zu stürzen.«
    »Das werde ich auch tun!«
    »Du wirst keine Stunde älter, Calarb!« knurrte Troggan.
    »Asmodis ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die schwarze Macht wird zerfallen, wenn nicht ein anderer, starker Teufel an ihre Spitze tritt.«
    »Noch regiert Asmodis dieses Reich.« Troggan blies seinen massigen Brustkorb auf.
    »Mehr schlecht als recht. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem er völlig entkräftet vom Höllenthron fällt, wenn ihr ihn nicht daran festbindet. Wollt ihr so einem Schwächling gehorchen? Wäre es nicht vernünftiger, beizeiten einen anderen an die Macht zu lassen?«
    »Dich?« Cuvin spuckte die Frage verächtlich aus.
    »Ihr habt euer Schwert gegen mich erhoben. Eigentlich sollte ich euch dafür mit

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