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1966 - Der Schattenbruder

Titel: 1966 - Der Schattenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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arbeiten wieder völlig zufriedenstellend", erklärte der Chefarzt der MERLIN. „Die Werte liegen auf einem stabilen Bereich im oberen Niveau. Wäre mir die Vorgeschichte nicht bekannt, würde ich sagen, er ist kerngesund. Offenbar hat er die reine Wahrheit gesprochen, als er sagte, dass sein Leben von regelmäßiger Elcoxol-Zufuhr abhängt. Ohne diese Substanz wird er früher oder später sterben."
    „Wie lange wird die Auffrischung anhalten?" fragte Atlan. „Wann wird sein Zustand sich wieder verschlechtern?" Dr. Mangana zuckte mit den Achseln. „Sämtliche Xenobiologen und -mediziner und ein Großteil des Übrigen medizinischen Personals arbeiten mit Hochdruck daran, genau das herauszufinden. Wir analysieren abgestorbene Hautpartikel des Tazolen, sezieren die Kadaver der Myrden und versuchen mehr Über ihre Stoffwechselfunktionen herauszufinden. Sobald die ersten Ergebnisse vorliegen, werde ich euch informieren. Bis dahin bin ich nur auf Vermutungen angewiesen."
    Tekener runzelte die Stirn. „Also?"
    „Er wurde nur von wenigen Myrden behandelt. Daher schätze ich, dass nach spätestens einer Woche wieder eine Verschlechterung seines Zustands eintreten wird. Nach vierzehn Tagen wird sein Leben in akuter Gefahr sein. Eine Behandlung mit einer ausreichenden Anzahl Myrden oder gar reinem Elcoxol würde wohl vierzehn Tage vorhalten. Ich kann mich wirklich nicht festlegen. Wir müssen erst die Wirkung von Elcoxol erforschen. Sie könnte gewissermaßen süchtig machen." Der Arkonide schob das Kinn vor. „Je öfter man die Substanz aufnimmt, desto öfter benötigt man sie auch?"
    „So ungefähr."
    „Na gut", sagte Atlan. „Arbeite weiter daran! Und jetzt wollen wir mal", fuhr er fort und betrat als erster der drei die Sicherheitszelle des Scoctoren.
    Hinter ihnen schloss sich die Strukturlücke des Energieschirms wieder. Unbeeindruckt von ihrer Anwesenheit, hielten fünf TARA-Kampfroboter weiterhin Wache vor der Kabine. Vil an Desch trug wieder seinen Hosenanzug aus Kunstfaser, mit dem er bei seiner Gefangennahme bekleidet gewesen war. Das Angebot der Galaktiker, ihm andere Kleidung zur Verfügung zu stellen, hatte er bislang abgewiesen.
    Gleichmütig betrachtete er die drei Besucher aus dem Sessel aus Formenergie, in dem er die letzte Stunde meditiert oder gebetet hatte. „Wie freundlich, dass ihr mich wieder einmal beehrt."
    „Wir müssen über dein Angebot sprechen, zwischen uns und den Algiotischen Wanderern zu vermitteln", kam Atlan direkt zur Sache.
    Der Scoctore betrachtete den Arkoniden amüsiert. „Dieses Angebot habe ich Mhogena gemacht. Er hat versprochen, mir Elcoxol zu besorgen. Das ist bislang nicht geschehen, und der Gharrer scheint nicht mehr mit mir sprechen zu dürfen. Ich wiederhole mich nur ungern, aber ihr scheint es einfach nicht zu begreifen: Bis meine langfristige Versorgung mit Elcoxol sichergestellt ist, könnt ihr nicht auf mich zählen."
    „Du hast dein Elcoxol bekommen. Dir geht es wieder wesentlich besser." Vil an Desch lachte leise auf. „Ein paar Myrden habt ihr mir besorgt. Das lässt sich nicht mit einem entspannenden Elcoxol-Bad vergleichen. Außerdem werden die Myrden gestorben sein. Wie viele stehen euch noch zur Verfügung?"
    „Und woher sollen wir das Elcoxol nehmen?" überging Tek seine Frage. „Sollen wir Schiffe der Tazolen entern, um es zu besorgen?"
    „Es gäbe da noch eine andere Möglichkeit." Vil an Desch dachte kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein. Das ist euer Problem. Beschafft mir Elcoxol, dann können wir über alles andere sprechen. Und jetzt verlasst mich bitte!" Er wandte den Kopf ab. „Eure Anwesenheit beleidigt meine feinen Sinne.
    Tazolen und Galaktiker sind nicht dafür geschaffen, längere Zeit in ein und demselben Raum zu verweilen."
    „Vil an Desch ...", begann Atlan. Der Scoctore reagierte nicht. Er hielt den Kopf stur auf die gegenüberliegende Wand gerichtet und zählte bedächtig die Edelsteine seines Liandos ab.
    „Uns bleibt wohl keine andere Wahl." Nacheinander schaute Atlan in die Gesichter von Myles Kantor, Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay. „Wir müssen wohl oder übel einen Risikoeinsatz fliegen und dem Tazolen sein vermaledeites Elcoxol besorgen, sonst können wir unsere Propagandatour vergessen."
    „Der Ansicht bin ich nicht." Tek lächelte verkniffen. „Wir können schon morgen aufbrechen, auch ohne Vil an Deschs Hilfe. Merlin, spiel Halo-Simulation eins ab!" Vor den vier Galaktikern nahm der Tazole Gestalt an.

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