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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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werden wir nichts ändern.«
    »Wir könnten ein paar Exempel statuieren, Sir. In der Öffentlichkeit.«
    »Um Himmels willen! Wir haben schon genügend Probleme in den Staaten! Publicity von dieser Art käme den Militärgegnern gerade recht. Hören Sie, Sie haben eine erstklassige Dienstakte, die sollten Sie nicht in Gefahr bringen.«
    Damals hatte es angefangen, damals war das Eye Corps ins Leben gerufen worden. Der Name selbst sagte es: eine Gruppe von Männern beobachtete und registrierte. Und dann weiteten sie sich im Laufe der Monate von vier auf fünf und dann sieben aus. Vor kurzem hatten sie den achten Mann aufgenommen. Captain Martin Greene im Pentagon.
    Ihr treibendes Motiv war der Ekel. Die Army wurde von Huren mit weichen Knien geführt - Weibern, die Angst hatten, irgend jemandem zu nahe zu treten. Was für eine Einstellung war das für die militärischen Anführer der mächtigsten Nation der ganzen Erde?
    Und noch etwas geschah. Je umfangreicher die Aufzeichnungen wurden und je klarer die Schuld vieler an den Tag kam, desto deutlicher wurde es für die Männer des Eye Corps: sie waren die Erben! Sie waren die Unbestechlichen; sie waren die Elite.
    Da die üblichen Kanäle nicht funktionierten, würden sie es auf ihre Art anpacken. Würden Akten anlegen und darin alles aufzeichnen, jeden, der vom Weg abwich, jeden, der irgendwie mit Korruption zu tun hatte, groß oder klein. Die Kraft lag bei denen, die jene Verbrecher mit ihren Taten konfrontieren und auf die Knie zwingen konnten. Sie dazu zwingen konnten, genau das zu tun, was starke, unbestechliche Männer von ihnen verlangten.
    Das Eye Corps hatte sein Ziel beinahe erreicht. Fast drei Jahre der Schande in ihren Akten. Südostasien war genau die richtige Stelle, um das zu finden. Bald würde ihre Stunde gekommen sein, sie würden das Pentagon übernehmen. Männer wie sie waren es, die über die Fähigkeiten, die Ausbildung und auch die nötige Loyalität verfügten, um all das Komplizierte zu überblicken, das die bewaffnete Macht des Landes darstellte. Das war keine Selbsttäuschung; sie waren die Elite.
    Auch für ihn war es so logisch. Sein Vater würde das verstehen, wenn er je dazu Gelegenheit fand, mit ihm darüber zu sprechen. Und eines Tages würde er das vielleicht. Solange er sich erinnern konnte, spürte er die Präsenz von Einfluß, Stolz, Wichtigkeit. Und Macht... ja, Macht. Das war kein Schimpfwort! Sie gehörte denjenigen, die damit umzugehen wußten; das war ein Teil seines persönlichen Erbes, seines Geburtsrechts.
    Und das wollte Adrian in den Schmutz treten! Nun, er würde es nicht schaffen. Er würde das Eye Corps nicht in Stücke reißen.
    ...Arrangements können ausgehandelt werden - aber nicht die Art von Arrangements wie Adrian und seine besorgten Bürger sie im Sinn hatten. Vorher würde eine ganze Menge geschehen.
    Fünf Tage. Adrian hatte nicht die Ausbildung, um all die Optionen zu überdenken, die sich jetzt boten. Praktische, physische Alternativen, nicht Worte und Abstraktionen und »Positionen«. Es würde richtig Spaß machen, der Army dabei zuzusehen, wie sie ihn in fünf Tagen zu erreichen versuc hten, wenn er 10.000 Meilen von hier in einer Kampfzone war, in irgendeine Operation verwickelt, die unter Geheimhaltung stand. Dafür reichte sein Einfluß aus; dafür würde er sorgen können.
    In Saigon gab es einen Weichling, der sie verraten hatte. Der den Rest des Eye Corps verraten hatte. Er mußte in Erfahrung bringen, wer er war - und er war einer von sechs -, das war schon Grund genug, nach Saigon zu gehen. Ihn finden, war das Gebot der Stunde - und dann eine Entscheidung treffen.
    Sobald man ihn gefunden und die Entscheidung getroffen hatte, war der Rest einfach. Er würde die verbleibenden Männer des Eye Corps informieren. Man würde die Darstellung der einzelnen integrieren, synchronisieren.
    Selbst die Army brauchte Beweise. Und es gab wirklich keine Möglichkeit, diese Beweise zu beschaffen.
    Hier in Washington konnte das achte Mitglied des Eye Corps sich um sich selbst kümmern. Captain Martin Greene war ganz Stahl und Leder, und er war clever. Er konnte auf eigenen Füßen stehen, gleich welche Kaliber man auf ihn richtete. Seine Eltern waren Mitglieder der Irgun gewesen, den härtesten Kämpfern in der Geschichte der Juden. Wenn Washington ihm Schwierigkeiten machte, würde er nach Israel zurückgehen, und die Streitkräfte der Juden würden einen guten Mann hinzugewonnen haben.
    Andrew sah auf die Uhr.

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