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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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klappte ihn nach vorn und hob den Kopf über den Sims.
    Die ebene Oberfläche des Plateaus war wie ein Oval geformt, etwa zehn Meter lang und vielleicht sechs breit. Der Soldat kauerte in der Mitte neben einem Erdhaufen, der mit Bruchstücken von gesprungenem Beton bedeckt war. Hinter dem Berg, zum Teil vom breiten Rücken des Soldaten verborgen, war eine einfache Holzkiste mit Metallbeschlägen, bemerkenswert gut erhalten.
    Da war keine Kassette. Da war nichts als Erde, die Betonfragmente und der Sarg. Aber keine Kassette.
    Mein Gott, dachte Adrian, wir haben unrecht, beide unrecht!
    Es war nicht möglich. Denn wenn es keine Kassette gab, würde der Killer vom Eye Corps wütend werden. Er kannte Andrew gut genug, um das zu wissen. Aber sein Bruder war nicht zornig. Er kauerte nachdenklich da, den Kopf nach unten hängend, und starrte das Grab an. Und Adrian begriff: die Kassette war darunter, immer noch in der Erde. Sie war unter dem Sarg begraben worden, und der Sarg bildete ihren letzten Schutz.
    Der Soldat richtete sich auf und ging auf den Rucksack zu, der an dem Sarg lehnte. Er beugte sich darüber, löste einen Riemen und holte eine kurze, zugespitzte Eisenstange heraus. Dann kehrte er an das Grab zurück, kniete daneben nieder und griff mit der Stange hinein. Sekunden später riß er die Stange hoch, ließ sie zu Boden fallen und zog eine Pistole aus dem Jackett. Schnell, aber vorsichtig, richtete er die Waffe in das leere Grab.
    Drei Explosionen folgten. Adrian duckte sich hinter den Rand des Plateaus. Er konnte den beißenden Pulvergeruch riechen. Die Rauchwölkchen im Wind sehen.
    Und dann kamen die Worte, und sein ganzer Körper erstarrte in einer Angst, von der er nie geglaubt hatte, daß er sie je empfinden würde. Es war der Schock, der mit dem Wissen kam, daß seine eigene Exekution unmittelbar bevorstand.
    »Nehmen Sie die Hände hoch, Lefrac«, kam mit leiser Stimme, so monoton wie Eis, das Kommando. »Auf die Weise geht es schneller. Sie werden nichts spüren. Nicht einmal einen Laut werden Sie hören.«
    Adrian erhob sich. Sein Bewußtsein war jetzt völlig leer, jenseits jeder Furcht. Er würde sterben, so einfach war das.
    Aber er war nicht das, was der Soldat über ihm erwartet hatte. Nicht der, den der Soldat erwartete. Der Killer vom Eye Corps war plötzlich ganz im Bann seines eigenen Schocks. Er war so vollkommen, daß seine Augen sich ungläubig weiteten, seine Hand zitterte und auch die Waffe, die er umfaßt hielt, zu schwanken begann. Er trat unwillkürlich einen Schritt zurück, den Mund aufgerissen, das Gesicht blutlos und weiß.
    »Du?«
    Wild, blindlings, ohne nachzudenken oder etwas zu empfinden, riß Adrian die schwere italienische Pistole hoch und feuerte auf die benommene Gestalt. Zweimal betätigte er den Abzug, dreimal. Dann versagte die Waffe. Der Rauch aus dem Lauf versengte ihm das Fleisch, brannte in seinen Augen. Aber er hatte den Soldaten getroffen. Der Killer vom Eye Corps taumelte zurück, hielt sich den Leib, und das linke Bein knickte unter ihm ein.
    Aber Andrew hielt immer noch die Pistole in der Hand. Die Explosion kam, etwas detonierte über Adrians Kopf. Er warf sich auf den hingefallenen Mann, schmetterte ihm die leere Pistole ins Gesicht. Seine rechte Hand schoß in die Höhe, packte den heißen Stahl von Andrews Waffe, schmetterte sie gegen den harten Boden des Plateaus. Seine eigene Pistole fand ihr Ziel. Plötzlich gähnte ein Loch zwischen den Augen des Soldaten - Blut floß ihm in die Augenhöhlen, raubte ihm die Sicht. Andrew entfiel die Pistole. Adrian sprang zurück.
    Er zielte mit seiner Waffe und drückte den Abzug mit aller Kraft nieder. Aber sie funktionierte nicht, feuerte nicht. Der Soldat richtete sich auf, kniete jetzt, rieb sich die Augen, stieß ein wütendes Grunzen aus. Adrians Fuß zuckte vor, traf den Killer vom Eye Corps an der Schläfe. Der Hals des Soldaten bog sich nach hinten, aber sein Bein schoß vor, schmetterte gegen Adrians Kniescheibe und ließ ihn zur Seite taumeln. Brennender Schmerz durchzuckte sein Knie.
    Adrian konnte nicht mehr stehen. Er rollte sich nach rechts, während der Major aufsprang und sich die Augen wischte. Andrew sprang hoch, die Hände ausgestreckt wie die Krallen eines Raubvogels, auf den Hals des Angreifers gerichtet. Adrian zog sich noch weiter zurück, stieß gegen den Sarg, der neben dem Grab stand. Der Sprung des Soldaten war unkontrolliert, seine wilde Wut ließ ihn das Gleichgewicht verlieren, und er

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