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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Männer ihn durchlassen.«
    Der Korse spuckte auf den Pier.
    Der Corporal rannte, so schnell er konnte, zurück. Fontini-Cristi sah die zwei Engländer an.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Es hat genug Tote gegeben.«
    »Sie sind ein verdammter Narr«, erwiderte Apfel.
    »Schnell jetzt«, sagte der Anführer der Korsen. »Ich möchte losfahren. Die See hinter den Felsen ist ziemlich rauh, und Sie sind ohnehin alle verrückt!«
    Sie gingen ans Ende des langen Piers. Einer sprang nach dem anderen über den niedrigen Dollbord auf das Deck des Trawlers. Zwei Korsen blieben auf dem Dock bei den Pollern stehen. Sie lösten die dicken, schmierigen Taue, während der mürrische Kapitän die Maschinen anließ.
    Es passierte ohne jede Warnung.
    Eine Salve von Schüssen hinter ihnen am Steg. Dann schoß der blendende Lichtkegel eines Scheinwerfers aus der Finsternis auf sie zu. Soldaten schrien irgend etwas. Die Stimme des Corporals war zu hören.
    »Dort draußen! Am Ende des Docks! Der Fischtrawler! Gebt Alarm!«
    Einer der Korsen war getroffen. Er ließ sich zu Boden fallen und löste in letzter Sekunde das Tau vom Poller.
    »Das Licht! Schießt das Licht aus!« schrie der Korse im offenen Ruderhäuschen. Er jagte die Maschinen hoch und nahm Kurs auf das offene Meer.
    Apfel und Birne schraubten ihre Schalldämpfer ab, um größere Treffsicherheit zu erzielen. Apfel war der erste, der sich über die schützende Schiffswand hinausbeugte. Er drückte einige Male hintereinander ab und stützte dabei die Hand an der hölzernen Reling auf. In der Ferne explodierte der Scheinwerfer. Gleichzeitig wurden rings um Apfel Holzsplitter abgefetzt. Der Agent taumelte zurück und schrie vor Schmerz auf.
    Seine Hand war zerschmettert.
    Aber der Korse hatten den schnellen Trawler bereits in die schützende Dunkelheit der See hinausgelenkt. Sie hatten Celle Ligure hinter sich gelassen, waren frei.
    »Jetzt steigt unser Preis, Engländer!« schrie der Mann am Steuer. »Ihr Bastarde und Hurensöhne! Für diese Verrücktheit werdet ihr bezahlen!« Er sah zu Fontini-Cristi hinüber, der sich an Steuerbord geduckt hatte. Ihre Blicke begegneten sich, der Korse spuckte wütend aus.
    Apfel saß schwitzend an einen Stapel Taue gelehnt. In der schwachen Nachtbeleuchtung, die sich in der Gischt spiegelte, sah Vittorio, daß der Engländer die blutige Fleischmasse anstarrte, die seine Hand gewesen war.
    Fontini-Cristi stand auf, ging auf den Agenten zu und riß sich dabei einen Streifen von seinem Hemd ab. »Lassen Sie mich das abbinden, damit die Blutung gestillt... «
    Apfels Kopf zuckte hoch, und er sagte mit leisem Zorn: »Zum Teufel, bleiben Sie mir ja vom Leib. Ihre verdammten Prinzipien kosten zuviel.«
    Die See war schwer, der Wind stark, und ihr Schiff stampfte wie wild. Sie hatten sich achtunddreißig Minuten lang ihren Weg durch die hohen Wellen des offenen Meeres gebahnt. Vorkehrungen waren getroffen worden, die Blockade lag hinter ihnen. Jetzt drehten die Maschinen des Trawlers im Leerlauf.
    Hinter der Dünung konnte Vittorio eine kleine blaue Scheibe sehen, die immer wieder aufblitzte. Eine Sekunde lang blitzte sie, dann war wieder eine Sekunde lang Dunkelheit. Das Signal eines Unterseeboots. Der Korse am Bug hatte eine Laterne und begann mit seinem eigenen Signal. Er hob und senkte die Lampe, benutzte die Bordwand als Abdeckung und imitierte den Rhythmus der blauen Scheibe, die etwa einen Kilometer von ihnen entfernt über dem Wasser kreiste.
    »Können Sie den nicht anfunken?« rief Birne.
    »Alle Frequenzen werden überwacht«, erwiderte der Korse. »Das würde die Streifenboote herbeiholen. Wir können sie ja nicht alle bestechen.«
    Die zwei Schiffe begannen sich vorsichtig in der rauhen See zu nähern, wobei der Trawler die meisten Manöver fuhr, bis das riesige Unterseeboot direkt vor ihrer Steuerbordreling stand. Fontini-Cristi war von seiner Größe und seiner schwarzen Majestät wie hypnotisiert.
    Nun trieben die beiden Schiffe in fünfzehn Meter Abstand nebeneinander, wobei das Unterseeboot wesentlich höher auf den aufgewühlten Wogen dahintrieb. Man konnte vier Männer auf Deck sehen. Sie klammerten sich an einer Reling aus Metall fest, und die zwei in der Mitte versuchten, irgendeine Maschine zu manipulieren.
    Ein schweres Tau schoß durch die Luft und krachte mittschiffs gegen die Bordwand des Trawlers. Zwei Korsen sprangen nach dem Tau und hielten es verzweifelt fest, als besäße die Leine eigenen, feindlichen Willen. Sie

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