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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Partigiano. Konstruktionsingenieure knapp.
    Zum Beispiel: Linz, Österreich. Berlin behauptet, die Stoffabriken würden dauernd überbezahlt. Betriebsabrechner benötigt.
    Zum Beispiel: Dijon, Frankreich. Juristische Abteilung der Wehrmacht. Anwälte von Besatzungsstreitkräften angefordert...
    (Typisch Franzose, hatte Victor gedacht. Inmitten der Niederlage suchte der gallische Geist Debatten in praktischen Spitzfindigkeiten.)
    Und so zogen sie hinaus. Dutzende von »Anforderungen«, Dutzende von Möglichkeiten, deren Zahl wachsen würde, je weiter die deutschen Anforderungen an die Produktivität stiegen. Es gab Arbeit, Arbeit für die kleine Brigade von Kontinentalen aus Loch Torridon. Es war nur eine Frage der richtigen Zuweisung, und Fontine würde sich persönlich um die Einzelheiten kümmern. Er trug in seiner Aktentasche einen winzigen Streifen wiederverwendbaren Bandes, das man an jedem Körperteil befestigen konnte. Das Klebeband hatte die Dehnungskraft von Stahl, ließ sich aber vermittels einer einfachen Lösung aus Wasser, Zucker und Zitrussaft entfernen.
    Auf jenem Band befanden sich vierundzwanzig Punkte, von denen jeder einen Mikrofilm enthielt. Und jeder Mikrofilm wiederum enthielt eine mikroskopisch verkleinerte Fotografie und eine kurze Zusammenfassung der Talente. Man würde sie im Einklang mit den Führern der Untergrundbewegung einsetzen. Man würde vierundzwanzig Positionen finden -zeitweilig natürlich, denn Personal von solchen Fähigkeiten würde im Laufe der kommenden Monate noch an vielen anderen Orten benötigt werden.
    Das Wichtigste zuerst - und der erste Punkt auf Fontines Liste zu erledigender Dinge war eine Geschäftsreise von unbestimmter Länge. Er würde mit dem Fallschirm in Frankreich abgesetzt werden, in der Provinz Lothringen in der Nähe der französischschweizerischen Grenze. Seine erste Konferenz würde in der Kleinstadt Montbeliard stattfinden, wo er sich einige Tage aufhalten würde. Es war ein strategischer Punkt auf der Landkarte, der dem Untergrund sowohl als dem nördlichen als auch dem mittleren Frankreich ebenso leichten Zugang bot wie Personen aus Süddeutschland.
    Von Montbeliard aus würde er am Rhein entlang nach Norden fahren bis Wiesbaden, wo sich deutsche Widerstandskämpfer aus Bremen, Hamburg, Berlin und weiteren Orten mit ihm treffen würden. Von Wiesbaden aus würde er auf der Untergrundroute nach Osten bis Prag fahren und dann in nordwestlicher Richtung weiter nach Polen und dort nach Warschau. Pläne würden aufgestellt, Codes verfeinert und offizielle Arbeitspapiere für künftige Vervielfältigung in London hergestellt.
    Von Warschau aus würde er nach Lothringen zurückkehren. Dann würde die Entscheidung getroffen werden, ob er nach Süden in sein geliebtes Italien weiterreisen sollte. Captain Geoffrey Stone war prinzipiell dagegen. Der Agent, den Fontine als Apfel gekannt hatte, ließ daran keinen Zweifel. Alles, was nur entfernt mit Italien zu tun hatte, erfüllte Stone mit Abscheu, und dieser Ekel ließ sich auf einen Pier in Celle Ligure zurückführen und eine Hand, die wegen italienischer Naivität und italienischen Verrats zerschmettert worden war. Stone sah keinen Anlaß, ihre Ressourcen an Italien zu verschwenden. Es gab so viele andere Punkte, wo sie dringend benötigt wurden. Die Nation der Inkompetenz war ihr eigener schlimmster Feind.
    Fontine hatte inzwischen die Paddington-Station erreicht und wartete auf den Bus nach Kensington. Er hatte die Busse erst in London entdeckt. Zuvor hatte er nie in seinem Leben öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Zum Teil war diese Entdeckung defensiver Natur. Wenn Dienstwagen benutzt wurden, so pflegte man sie zu teilen, und das erforderte Gespräche zwischen den Passagieren. In einem Bus war das nicht notwendig.
    Es gab natürlich Zeiten, wenn er geheimes Material zum Lesen mit nach Hause trug, daß Alec Teague es dann einfach ablehnte, ihm seinen neuen Tick zu erlauben. Zu gefährlich. Heute war einer dieser Fälle, aber Victor hatte sich gegen seinen Vorgesetzten aufgelehnt. Für den Dienstwagen waren zwei weitere Fahrgäste eingeteilt, und er wollte nachdenken. Dies war seine letzte Nacht in England. Jane mußte informiert werden.
    »Um Himmels willen, Alec! Ich werde ein paar tausend Kilometer in feindlichem Territorium reisen. Wenn ich eine Aktentasche, die mit einer Kette und einem Kombinationsschloß an meinem Handgelenk befestigt ist, in einem Londoner Bus verliere, dann glaube ich, steht uns

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