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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vorher schon schrecklicher Ärger ins Haus!«
    Teague hatte kapituliert, nachdem er die Kette und das Schloß persönlich überprüft hatte.
    Der Bus hielt, er stieg ein und bahnte sich seinen Weg durch den überfüllten Mittelgang zu einem Sitz ganz vorn. Er saß an einem Fenster, sah hinaus, und seine Gedanken schweiften zuerst nach Loch Torridon.
    Sie waren bereit. Ihr Konzept war brauchbar. Sie konnten ihr Personal in Managementpositionen unterbringen. Jetzt galt es nur noch, die Strategie zu verwirklichen. Auf dieser Reise würde er dafür sorgen, daß sie ihrem Ziel einen wesentlichen Schritt näherkamen. Er würde die richtigen Positionen für die richtigen Leute finden - und kurz darauf würden Unheil und Chaos folgen.
    Er war auf den Augenblick der Abreise eingestimmt. Aber für das eine, das ihm jetzt bevorstand, war er nicht vorbereitet: dafür nämlich, daß er Jane sagen mußte, daß der Augenblick gekommen war, sich zu trennen.
    Als er aus Schottland zurückkehrte, war er in ihre Wohnung in Kensington gezogen. Sie hatte sein Angebot abgelehnt, eine wesentlich großzügigere Wohnung zu nehmen. Diese letzten Wochen waren die glücklichsten in seinem Leben gewesen.
    Und jetzt war der Augenblick gekommen, und Furcht würde an die Stelle des Behagens ihres täglichen gemeinsamen Lebens treten. Es machte keinen Unterschied, daß Tausende und Abertausende dasselbe erlebten.
    Seine Haltestelle war die nächste. Das Junizwielicht ließ die Konturen der Bäume und Häuser scharf hervortreten. Kensington wirkte friedlich, der Krieg weit entfernt. Er stieg aus dem Bus und ging die stille Straße hinunter, als plötzlich etwas seine Aufmerksamkeit auf sein Eingangstor lenkte.
    Er hatte in den letzten Monaten gelernt, sich Unruhe nicht anmerken zu lassen, und so tat er so, als winkte er einem Nachbarn hinter einem Fenster auf der anderen Straßenseite zu. Indem er das tat und gleichzeitig die Augen gegen die untergehende Sonne zusammenkniff, konnte er den kleinen Austin deutlicher sehen, der fünfzig Meter schräg vor ihm auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Er war grau. Victor hatte diesen grauen Austin schon einmal gesehen. Das lag jetzt genau fünf Tage zurück. Er erinnerte sich ganz deutlich. Er und Stone waren nach Chelmsford gefahren, um eine Jüdin zu interviewen, die bis unmittelbar vor der Invasion in der Verwaltung von Krakau tätig gewesen war. An einer Tankstelle außerhalb von Brentwood hatten sie angehalten.
    Der graue Austin war hinter ihnen zu der Pumpe neben der ihren gefahren. Viktor hatte ihn nur bemerkt, weil der Tankstellenangestellte, der dem Fahrer das Benzin verkauft hatte, eine beißende Bemerkung gemacht hatte, als die Pumpe weniger als zwei Gallonen anzeigte - und der Tank des Austin voll war.
    »Es gibt Leute, die bekommen nie genug«, hatte der Angestellte gesagt.
    Der Fahrer hatte verlegen vor sich hingeblickt, den Zündschlüssel umgedreht und war auf den Highway hinausgerast.
    Fontine war das aufgefallen, weil der Fahrer ein Priester gewesen war. Der Fahrer des grauen Austin auf der anderen Straßenseite war ebenfalls ein Priester. Man konnte den weißen Kragen ganz deutlich sehen.
    Und der Mann, das wußte er, starrte ihn an.
    Fontine ging ganz beiläufig auf den Eingang zu dem Haus zu. Er hob den Riegel, trat ein, drehte sich um und schloß das Tor. Der Priester in dem grauen Austin saß unbewegt da, die Augen - hinter einer dicken Brille, wie es schien - immer noch auf ihn gerichtet. Victor ging auf die Tür zu, öffnete sie und trat ein. In dem Augenblick, in dem er sich im Flur befand, schloß er die Tür und stellte sich schnell an die schmale Fensterreihe, die neben dem Türrahmen begann. Ein Verdunklungsvorhang war über das Glas gehängt, den schob er zur Seite und sah hinaus. Der Priester hatte sich zum rechten Seitenfenster seines Wagen herübergebeugt und blickte an dem Gebäude empor.
    Der Mann ist grotesk, dachte Fontine. Er war außergewöhnlich bleich und dünn, und die Gläser seiner Brille waren auffällig dick.
    Victor ließ den Vorhang fallen und ging schnell auf die Treppe zu. Er nahm zwei Stufen bei jedem Schritt, bis er in der zweiten Etage war, auf der ihre Wohnung lag. Er konnte drinnen Musik hören. Das Radio war eingeschaltet. Als er die Tür hinter sich schloß, hörte er Jane im Schlafzimmer summen. Jetzt war keine Zeit, ihr einen Gruß zuzurufen. Er wollte ans Fenster. Und er wollte vermeiden, sie zu erschrecken.
    Sein Feldstecher stand im

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