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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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wieder hergeben würde.
    Dann kletterte er zum Felsplateau über den Käfig hinauf, packte das Seil und zog die Schiebetür vor dem Käfig mit dem Lupa hoch.
    ***
    Ein böses Knurren ertönte plötzlich im Hauptgang des Höhlensystems, begleitet von einem hellen Klimpern. Rulfan und Matt sprangen auf und liefen zum Gitter ihrer Kerkergrotte.
    Es war Chira, die da in die Höhle gelaufen kam, einen Gürtel im Maul. Erst auf den zweiten Blick sahen die Männer, was daran baumelte. »Ich fasse es nicht!«, schrie Matt seine Freude hinaus. »Sie hat die Zellenschlüssel!«
    »Braves Mädchen!« Rulfan kraulte Chiras Nackenfell, während er den Gurt zwischen den Gitterstäben hindurch in den Kerker zog. Chira winselte und jaulte vor Stolz.
    »Der Gürtel ist voller Blut«, stellte Matt fest. »Der Wächter, der ihn getragen hat, muss tot oder schwer verletzt sein. Wir sollten uns beeilen, bevor jemand ihn findet!«
    Sie lösten die Schlüssel vom Gurt und öffneten die Gittertür.
    Rulfan ging vor seiner Lupa in die Hocke. »Und jetzt bringst du uns zu Aruula«, verlangte er. »Aruula, hast du verstanden?« Er hielt dem Tier den Lederfetzen mit Aruulas Nachricht unter die Schnauze. »Bring uns zu ihr!« Chira nahm die Witterung auf und trottete los. Die Männer folgten ihr.
    Die Lupa führte sie tiefer in das Höhlensystem hinein. Ihre Schritte hallten von den zerklüfteten Wänden wider. Alle fünfzig Meter sorgten Fackeln an den Wänden für schummriges Licht. Sie stießen auf keine Gegner. Hatte der Finder sämtliche schwarzen Krieger nach draußen abgezogen?
    Begann der Kampf etwa schon?
    Sie liefen an einem zusammengedrückten Strohsack vorbei.
    Er hatte wohl einer Wache als Lager gedient. Den Wächter allerdings sahen sie nirgends, dafür lehnte sein Schwert an der Wand. Matt Drax nahm es an sich.
    Nur wenige Schritte weiter tauchte im flackernden Fackelschein die Gestalt einer Frau hinter einer Gitterwand auf.
    »Aruula!«, rief Matt. »Endlich…!« Rulfan lief zur Gittertür ihrer Kerkergrotte und öffnete das Schloss vor dem Riegel.
    ***
    Minuten zuvor
    Sie spürte die Macht des fremden Geistes sofort. Wie unsichtbare heiße Klauen drangen Gedankenströme, die sie zwar zu kennen glaubte, aber deren Bedeutung sie zunächst nicht verstand, in ihr Bewusstsein ein. Die mentale Macht war stark und tat weh.
    Sie schwächte ihr Selbstbewusstsein, lähmte ihren Willen, dämpfte ihre Sehnsucht nach Maddrax und ihre Sorge um Daa’tan.
    »Wudan, sei mir gnädig…« Aruula kauerte sich auf ihrem Lager zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. »Wudan, sei mir gnädig…«
    Ein kalter Schauer nach dem anderen rieselte ihr über die Kopfhaut in den Nacken, und für kurze Zeit begann sie zu zittern. Bis eben noch war sie vollkommen klar gewesen; jetzt versuchte jener mächtige Geist, dessen übermenschliche Kraft und Schärfe sie auf dem Weg zum Uluru schon zu spüren bekommen hatte, nach ihrem Verstand und ihrem Willen zu greifen.
    »Nein, nein…!« Sie stöhnte und presste die heiße Stirn gegen die kühle Grottenwand. Nur das nicht! Nur nicht wieder unter dieser Knute leben müssen! »Nein, geh weg… geh weg…!«
    Entsetzen und Ekel würgten sie. Mit aller Macht stemmte sie sich gegen den Einfluss des fremden Geistes. Sie ging auf die Knie, konzentrierte ihre telepathische Kraft, ihr Geist bäumte sich gegen die Übernahme auf. Ganz starr wurde sie, stöhnte und röchelte – und sank schließlich erschlafft zusammen.
    »Ja, HERR, ja…« Ihre Lippen bebten, kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn. »Ja, HERR, was du willst, soll geschehen…«
    Ihre Retter waren nahe, plötzlich wusste sie es. »Ja, HERR, ich werde mit ihnen gehen – dorthin, wo du mich…«, sie brach ab, blinzelte, dann legte sich ein Ausdruck von Verstehen über ihre Züge, »… wohin Wudan mich als seine Kämpferin schickt.«
    Sie setzte sich auf und schüttelte sich. »Ja, Wudan, ich werde ihn vernichten.« Sie sprach mit fester, wenn auch hohler Stimme. »Alles was du willst, es soll geschehen.«
    Eine Zeitlang saß Aruula reglos und starrte hinaus ins Halbdunkel des Ganges vor dem Kerkergitter. Ihre Lippen bewegten sich stumm. Ihre körperlichen Kräfte kehrten zurück, die ihres Willens und Verstandes jedoch nicht.
    Auf einmal hörte sie Schritte. Ihr Wächter ging rückwärts an ihrem Kerkergitter entlang. Als Lupagebell aufklang, drehte der schwarze Krieger sich um und floh in die Tiefe des Höhlensystems.
    Immer deutlicher war nun das

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