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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Bellen und Knurren des Lupas zu hören, und immer noch Schritte. Aruula erhob sich und taumelte zum Kerkergitter.
    Chira sprang in den Lichtschein der Fackel draußen auf dem Gang. »Aruula!«, rief eine Männerstimme. »Endlich!«
    Es war Maddrax, nur er hatte eine solche Stimme! Aruulas Herz machte einen Sprung, und beinahe hätte sie die Benommenheit überwunden, die sie im Griff hielt. Beinahe…
    Dann sah sie die Männer – Rulfan tauchte als erster auf.
    Sofort entriegelte er die Zellentür. Sie wunderte sich nicht, den Schlüssel in seinen Händen zu sehen. Er kam auf sie zu, nahm sie in die Arme, gab sie aber sofort wieder frei, als hinter ihm Maddrax in den Kerker stürzte. Der umarmte und küsste sie stürmisch. »Aruula…«
    Sie wusste kaum, wie ihr geschah. Die wilde Freude der Männer, die heftige Zärtlichkeit ihres Geliebten – und sie ließ es wie halb betäubt über sich ergehen.
    »Was ist mit dir, Aruula?« Maddrax drückte sie von sich weg und betrachtete sie sorgenvoll. »Du siehst erschöpft, ja krank aus!« Er legte den Arm um sie und führte sie aus ihrer Kerkergrotte. Aruula war hellwach und bewegte sich dennoch wie in Trance. »Himmel, was haben sie dir nur angetan…!«
    »Lasst uns später reden!« Rulfan und Chira liefen an ihnen vorbei. »Jetzt müssen wir so schnell wie möglich von hier verschwinden!«
    »Wartet!« Aruula blieb vor Daa’tans Kerkergitter stehen.
    Sie deutete auf den Bewusstlosen. »Er muss mit! Sie haben ihn mit einer Medizin betäubt!«
    Matt Drax zog die Fackel von der Wand und leuchtete durch das Gitter in die Kerkergrotte hinein. »Wer ist das?«
    »Das ist Daa’tan… unser Sohn.«
    Maddrax stand still, als hätte man ihm die flache Seite einer Schwertklinge vor die Stirn geschlagen. »Was sagst du da…?«
    Seine Stimme brach.
    ***
    Gauko’on stand am Rand des Uluruplateaus und spähte nach Norden. Es war längst dunkel geworden. Der Mond war noch nicht aufgegangen, das Tor des Winters erst recht noch nicht.
    Doch viele Sterne funkelten schon am Himmel. Auch der rote Planet erschien am östlichen Horizont.
    Der Erste Diener des Uluru sah die Lichter von Fackeln nach Norden ziehen: seine Anangu, hundert auf Mammutwaranen, fast dreitausend zu Fuß. Außer der Lichterkette sah er kaum etwas und wusste doch genau, wo die lang gezogene Front der Echsenknechte vorrückte, wo seine Gedankenmeister kauerten, und wo der Feind schwebte. Von den Angehörigen jeder Gruppe spürte er die mentale Gegenwart und konnte sie genau lokalisieren.
    Die Anangu waren an den Gedankenmeistern, die sie verteidigen sollten, vorbeigezogen. Knapp drei Kilometer vor ihnen zogen sie jetzt der Front der Echsenkrieger entgegen, von der sie im Moment noch knapp zwei Kilometer trennten. Der Feind selbst schwebte in achthundert Metern Höhe ziemlich genau zwischen der Front seiner Echsenkrieger und der Angriffslinie der Anangu. Solange seine Gedankenmeister ihn vor den gefährlichen mentalen Schwingungen des Feindes abschirmten, stand die Sache des Finders gut; sehr gut sogar.
    Schritte näherten sich von hinten, jemand rief. Gauko’on wandte den Kopf. Die Plätze am Feuer waren leer, die Flammen nur noch klein – beide Schamanen hielten sich in dieser Phase des Kampfes in der Ebene tief unter Gauko’on bei den Gedankenmeistern auf.
    Der Erste Diener des Ahnen spähte in die Dunkelheit auf dem Felsen. Eine Gestalt näherte sich im Laufschritt vom Treppenschacht her. Ulros. Gauko’on erkannte seine Gedankensignatur.
    Er wandte sich wieder der nächtlichen Ebene nördlich des Uluru zu. Die Frontlinie der Echsenkrieger und die Angriffswelle der Anangu rückten beharrlich aufeinander zu.
    Eine Frage von Minuten, bis die ersten Einheiten aufeinander treffen würden.
    »Was willst du, Ulros?«, rief er, ohne sich nach dem Ersten Wächter des Uluru umzuwenden. »Hast du meine stärkste Waffe in Marsch gesetzt?«
    »Ja, HERR. Die Gedankenmeisterin müsste in diesen Minuten auf dem Weg in den Kampf sein!« Sieben oder acht Schritte hinter Gauko’on blieb Ulros stehen. Er hatte es der Stimme des uralten Schamanen angehört, dass er in Trance war und der Finder selbst durch ihn sprach.
    »Sie müsste?! « Gauko’on fuhr herum. Zorn verzerrte seine Miene; er stapfte dem Jüngeren und Stärkeren entgegen wie ein Rachegott. »Soll das heißen, du weißt es nicht genau?!«
    »Doch, doch, HERR…!« Ulros wich zurück und hob abwehrend beide Hände. »Ich weiß es aus den Gedanken ihres Bewachers! Die

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