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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Ahnungslosen haben sie aus ihrer Zelle geholt, sie müssten jeden Augenblick mit ihr das Höhlensystem verlassen!«
    »Gut so!« Gauko’on ballte die Fäuste. »Sorge dafür, dass es alle erfahren, jeder Anangu und jeder Gedankenmeister. Niemand darf die Flüchtenden aufhalten, keinesfalls dürfen sie angegriffen werden! Auch dafür musst du…!«
    Dunkles Raunen erhob sich wie plötzlich einsetzender Sturm. Eine mächtige Stimme füllte Gauko’ons Geist aus. Wie vom Blitz getroffen, stürzte Ulros zu Boden und verschränkte die Arme über seinem Nacken. Er verstand die Sprache nicht, in der die Stimme redete, und er spürte, dass auch Gauko’on verwirrt war.
    Es vergingen mehrere Sekunden, dann schien die Stimme ihre Worte zu wiederholen, diesmal in einem verständlichen Idiom.
    (Hier bin ich), raunte es aus dem Nichts. (Du suchst mich im Namen deines Herrn, des Streiters! Nun denn, hier bin ich.
    Stell dich dem Kampf!),
    Gauko’on fuhr herum und äugte in den Nachthimmel.
    Endlich ging der Mond auf. Der Feind flog nicht einmal mehr fünf Kilometer entfernt dem Uluru entgegen. Er sah ihn nicht, aber er spürte seine starke Präsenz. Wagte es dieser kosmische Vagabund also tatsächlich, Kontakt zu ihm aufzunehmen?
    Konnte er denn den Schutzschild der Gedankenmeister umgehen? Der Gedanke durchfuhr Gauko’on siedend heiß, und tief unter seinen Fußsohlen spürte er den Finder vibrieren.
    (Höre meine Forderung), tönte die Stimme wieder in seinem Geist. (Ziehe deine schwarzen Krieger und Telepathen zurück und schicke sie so weit fort wie möglich. Ich will nicht, dass der bevorstehende Kampf noch mehr intelligentes Leben dieses Planeten auslöscht. Im Gegenzug werde ich meine Geschöpfe zurückziehen!)
    »Hast du sonst noch kluge Vorschläge zu machen, du jämmerlicher Friedensstifter?!« Der Finder schleuderte dem Feind seinen konzentrierten Hohn und Hass entgegen. Durch Gauko’ons Mund schrie er ihn in die Nacht hinaus, und aus den Tiefen seiner Kavernen unter dem Uluru zuckte er dem Feind zugleich als hochenergetische mentale Schwingung entgegen.
    Gauko’on spürte, wie der Wandler wieder an Höhe verlor und ins Trudeln geriet.
    »Was interessieren mich die Opfer, die der Kampf fordert?«
    Gauko’ons Stimme überschlug sich. »Ist mein Herr nicht längst auf dem Weg hierher?!« Gauko’ons knochiger, drahtiger Greisenkörper bog und wand sich wie unter bestialischen Schmerzen. »Wird der Streiter nicht ohnehin diesen ganzen überflüssigen Planeten verwüsten? Was zählen da heute ein paar tausend Wesen, wenn doch alle auf dieser Welt längst dem Tod geweiht sind?«
    Gauko’on sank in die Knie, raufte sich das weiße Lockenhaar und schlug sich zugleich mit der Faust auf die Brust. »Ich kämpfe nicht mit dir!« Tief unter dem Uluru schwoll die gewaltige Kraft des Finders an. »Ich richte dich hin!«
    Unvermittelt glühte der Nachthimmel auf, und einen kurzen Atemzug lang fiel weißes Licht auf die Gruppen der Gedankenmeister, auf die Angriffswelle der Anangu und auf die Front der Echsenkrieger. Der Finder jagte eine hochenergetische mentale Schwingung in den Himmel. Die Reibung erhitzte die Luft, ihre Wellen drangen tief in das Metaplasma des Wandlers ein.
    Im steilen Winkel stürzte er ab und raste dem Uluru entgegen…
    ***
    Das Schwert entglitt dem Mann aus der Vergangenheit. Matt Drax taumelte zum Kerkergitter und umklammerte es mit den Fäusten. Aruula Stimme klang noch in seinen Ohren nach. Er presste die Stirn an das kalte, rostige Gestänge und starrte auf den Bewusstlosen im Halbdunkel des Kerkers.
    »Unser Sohn? Aber… aber wie…« Matt wusste nicht, was er sagen, was er fragen sollte, also verstummte er. In seinem Schädel rotierte ein Karussell aus Gedanken und Gefühlen, doch nichts davon wollte über seine Lippen.
    Aruula trat neben ihn, legte ihm die Hand auf die Schulter und lehnte gegen ihn. »Ja, Maddrax, unser gemeinsamen Sohn. Erinnerst du dich an die schrecklichen Tage in der Kristallfestung am Kratersee? Als mir eines Nachts am Ufer das Kind aus dem Mutterleib geraubt wurde?« [2] Matt nickte stumm. Wie hätte er das vergessen können. Sein Mund war trocken, er schluckte. »Du weißt, wer es dir geraubt hat?«, flüsterte er.
    »Es waren die Daa’muren. Oder besser: eins ihrer Geschöpfe. Jedenfalls haben die Daa’muren Daa’tan großgezogen. Er ist ein besonderes Kind. Weil ich damals, als wir es zeugten, von einem Pflanzenwesen besessen war, ging dessen Macht auf Daa’tan

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