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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Zwiegesprächs konnten sie mithören. (…
    ich will nicht, dass der bevorstehende Kampf noch mehr intelligentes Leben dieses Planeten auslöscht.) Der Ahne blieb hart. Nur Hohn und Hass hatte er für das Angebot des Feindes übrig. Victorius war enttäuscht, über Cahais schlitzäugiges, knochiges Gesicht jedoch flog ein triumphierendes Grinsen.
    Und dann, völlig überraschend und von einem Moment zum anderen, schleuderte der Finder dem Feind seine hochkonzentrierten, energetischen Schwingungen entgegen.
    Sofort verstärkten die Telepathen den Abwehrschirm. Steif, vollkommen reglos und mit geschlossenen Augen hielten sie einander fest und machten sich auf den Gegenangriff gefasst.
    Victorius’ Lider und Mundwinkel zuckten. In seiner Brust kämpften zwei Willenskräfte gegeneinander: Die eine Kraft wollte dem HERRN dienen, die andere wollte leben. Er dachte an Titana in diesem Moment.
    Der gigantische Himmelskörper des Feindes saugte orkanartige Böen hinter sich her, als er dem Uluru entgegenstürzte. Ohrenbetäubendes Splittern und Krachen erfüllte die Welt. Victorius erschrak bis ins Mark. Er riss die Augen auf und sah, dass alle Farbe aus Cahais Gesicht gewichen war. Ein grünes Leuchten stieg über dem Uluru auf.
    Dann prasselte Geröll aus dem Nachthimmel.
    Ein Trümmerstück traf Victorius am Hinterkopf. Er brach zusammen. Als der Gegenangriff in den mentalen Schutzschild der Telepathen fuhr, war er schon bewusstlos. Dies rettete ihm das Leben: In fast jeder Abwehrgruppe sanken ein oder zwei Telepathen mit blutenden Nasen, Ohren und Mündern zu Boden. Ihre Psikräfte waren nicht stark genug gewesen, um den Mentalschwingungen des Wandlers standhalten zu können…
    ***
    Alle spürten den mentalen Schlag gegen den Wandler. Der Himmel flammte auf, die Angriffsfront kam ins Stocken.
    Grao’sil’aana war wie gelähmt. Alle waren sie wie gelähmt.
    Und alle starrten in den Nachthimmel: Der Wandler trudelte dem roten Monolithen entgegen. »Er stürzt ab!«, krächzte der Sol. »Schon wieder ist der andere stärker…«
    Als wäre er vollkommen orientierungslos, trudelte der Wandler aus dem Nachthimmel. Grao’sil’aana wollte seinen Augen nicht trauen: Hatten fünfhundert Planetenumkreisungen Bewusstlosigkeit den Höchsten denn derart geschwächt, dass er jetzt zu scheitern drohte? Wie ein waidwundes Tier sackte er ab, und plötzlich spürte Grao’sil’aana, wie dessen Aura ihn berührte.
    Ein Kälteschauer durchfuhr ihn, denn der mächtige Wandler zog mentale Kraft von ihm ab. Grao’sil’aana öffnete sich und ließ es zu. Er merkte, wie auch der Sol zusammenzuckte, und andere ebenso – von jedem seiner Geschöpfe schien der Wandler nun Kraft abzuziehen, um sich selbst zu stärken.
    Schon veränderte sich der Sturzwinkel des grün, blau und rot leuchtenden Oqualuns, seine Sturzbeschleunigung nahm deutlich ab. In etwa zwei Kilometern Entfernung war auch die Angriffswelle der schwarzen Primärrassenvertreter durch das Himmelsspektakel ins Stocken geraten.
    »Er stürzt nicht ab«, behauptete Grao’sil’aana. Sie sahen den Wandler an der Mondscheibe vorbeirasen. Ein Orkan erhob sich. »Er fängt sich wieder, seht nur!« Tatsächlich konnte der Wandler seinen Sturzflug unter Kontrolle bringen: In immer flacher werdendem Winkel stürzte er auf den roten Fels, prallte ab und stieg wieder nach oben. Ein Zittern lief durch den Boden, Trümmer regneten herab. Einige Daa’muren wurden getroffen, Dampf zischte aus ihren Wunden, bevor sie sich wieder schlossen. Niemand wurde neutralisiert oder so schwer verletzt, dass er sich nicht aus eigener Kraft wieder heilen konnte.
    »Weiter«, fauchte Grao’sil’aana. »Wir müssen die Psikraftträger ausschalten!«
    (Weiter!) Est’sol’bowaan sandte den mentalen Befehl aus.
    Die lange Angriffsreihe der Daa’muren setzte sich wieder in Bewegung. Die Kämpfer des Feindes stürmten ihnen entgegen.
    Sie hatten mächtige Bioorganisationen mit gepanzerten Leibern dabei. Bogenschützen und Speerwerfer ritten auf ihnen. Keine achthundert Meter trennten die beiden feindlichen Linien noch.
    (Schneller! Der Höchste braucht uns!) Est’sol’bowaan beschleunigte seinen Schritt, Grao’sil’aana und alle anderen passten sich ihm an. In weiten, kraftvollen Sprüngen stürmten die Daa’muren den schwarzen Kriegern entgegen.
    Plötzlich erfüllte Sirren und Pfeifen die Luft: Ein dichter Schwarm aus Speeren und Pfeilen ging auf die Angriffsreihen der Echsenartigen nieder. Viele

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