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1994 - Der letzte General

Titel: 1994 - Der letzte General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ramihyn uns die entsprechende Antwort geben wird." Er wandte sich den großen Ortungsschirmen zu, auf denen sich die Kosmische Fabrik und ein Teil der Wachflotte deutlich abzeichneten. Plötzlich schossen Energiestrahlen aus WAVE hervor und zuckten zu den terranischen Raumschiffen hinüber. Obwohl sie eine ganz erhebliche Entfernung zu den Kreuzern zu überwinden hatten, entfalteten sie eine verheerende Wirkung.
    Mit einem einzigen Feuerstoß vernichtete die Kosmische Fabrik 24 schwer bewaffnete Terra-Kreuzer, obwohl diese sich mit superstarken Paratronschirmen zu schützen versuchten. 24 kleine Sonnen blähten sich im Sol system auf, als die Raumschiffe vergingen und sich samt ihren Besatzungen in nichts auflösten.
     
    *
     
    Würdigung
     
    Ohne jeden Zweifel bieten die Kämpfe in der Schlacht ein schreckliches Schauspiel. Das sollte Veranlassung genug sein, den Krieg mehr zu würdigen. Es darf aber nicht ein Motiv dafür sein, die Waffen aus Gründen der Menschlichkeit mit der Zeit weniger wirksam und durchschlagskräftig - die Schwerter stumpf - werden zu lassen, dann fraglos taucht irgend wann ein neuer Feind auf, der eine scharfe Klinge führt und uns damit die Arme vom Körper trennt.
    Zorn Jynthasso in seinen „Militärischen Reflexionen aus dem Jahr 1288 NGZ"
     
    Die liberjanische Blütenkatze tauchte völlig überraschend zwischen den Büschen auf und legte sich mitten auf den Weg. Sie senkte den langgestreckten Kopf so tief, dass die grünen Barthaare den Boden berührten. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten drohend, und die Lefzen zogen sich langsam nach oben, um blendend weiße und außerordentlich scharfe Zähne zu entblößen. Katie Joanne blieb erschrocken stehen. Sie hatte gewusst, dass Sara Jynthasso eine solche Katze von Liberjan IV zur Erde gebracht hatte, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie frei herumlaufen durfte.
    Die Katze hatte ein weiß und rot gepunktetes Fell und einen schlangenartigen Hals, der beinahe anderthalb Meter lang war, fast ebenso lang wie ihr Körper. „Keine Angst", ertönte eine von einem Lachen durchdrungene Stimme, und eine blonde Frau trat aus den Büschen hervor. Sie blieb neben der Katze stehen, beugte sich zu ihr hinab und kraulte ihr den Kopf. „Libja fällt Menschen nicht an." Katie Joanne überwand das Unbehagen. Sie begrüßte die Frau mit Handschlag und stellte sich vor. Sara Jynthasso lachte nur. „Natürlich kenne ich dich, Katie Joanne", sagte sie. „Es wäre ja traurig, wenn ich nicht wüsste, wer du bist, zumal du deinen Besuch angekündigt hast."
    Mit einladender Bewegung führte die Tochter des Stellvertretenden LFT-Kommissars ihre Besucherin durch den Garten zu einem weißen Baldachin, unter dem ein Tisch für zwei Personen gedeckt war. „Ich freue mich, dass du mir Gelegenheit gibst, etwas über meinen Vater zu sagen", sagte Sara, nachdem sie am Tisch Platz genommen hatten. „Leider gibt es widersprüchliche Aussagen über ihn und negative Darstellungen, die mir überhaupt nicht gefallen. Daher bin ich froh, dass ich endlich einmal zu Wort komme."
    „Du liebst deinen Vater, den letzten General?"
    „Für mich ist er der beste Vater der Welt", antwortete die Embryochirurgin, die einen weltweit hervorragenden Ruf als Medizinerin hatte. Sie war neunzig Jahre alt und hatte selbst schon zwei Kinder, die beide in der Forschung arbeiteten. „Er war immer für mich und meine Kinder da, und wenn ich in Not wäre, würde er auch heute noch alles tun, was in seiner Macht steht, um mir zu helfen.
    Mir oder den Kindern. Muss ich erwähnen, dass er einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Vermögens verschenkt hat, um Benachteiligten in unserer Gesellschaft eine Aufbauhilfe zu geben?"
    „Das ist mir bereits bekannt. Mich interessiert der Militär Zorn Jynthasso."
    „Er war stets ein vorbildlicher Raumfahrer, dessen ganz große Stärke die Taktik und das vorausschauende Denken waren und sind", betonte die Ärztin. Sie reichte ihrem Gast einige Kekse und Tee, wobei sie nicht ohne Stolz verriet, dass sie bei des selbst hergestellt und sogar die Teeblätter auf verschiedenen Planeten selbst gepflückt und in einem komplizierten Verfahren aufbereitet hatte, Sie beschrieb, dass elf Behandlungsphasen beim Tee notwendig gewesen seien.
    „Was meinst du mit vorausschauend'?" Die Journalistin nutzte die erste sich bietende Chance, um den Vortrag Über Tee und Gebäck zu unterbrechen. Sie musste zu dem Thema zurückkehren, das sie allein interessierte.

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