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1WTC

1WTC

Titel: 1WTC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich von Borries
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Hosenbeine von hinten. Jemand geht auf eine Tür zu. Das Türblatt – Holz mit Messingbeschlägen – schwenkt nach außen. Vier Treppenstufen, ebenfalls aus Holz, führen nach unten.
    Halbtotale. Eine Kneipe. Abgewetzter Parkettboden, Holztische, Bänke. Die Mehrzahl der Besucher ist männlich und trinkt Bier.
    Geräuschkulisse: Kneipengemurmel, klirrende Gläser.
    Kamera folgt dem Mann.
    Der Mann im blauen Anzug, Mitte fünfzig, kurze, graue Haare, nickt dem Barmann kurz zu. Der Barmann nickt zurück.
    Der Mann geht auf eine Holztür am Ende der Bar zu und öffnet sie.
    Blende.
    Halbtotale. Die Geräuschkulisse wird gedämpft.
    Ein großes Hinterzimmer, die Stühle sind auf die Tische gestellt, die Wände gelb von altem Zigarettenrauch.
    Am Ende des Raums sitzen zwei Männer an einem Ecktisch.
    Der Mann im blauen Anzug geht auf die beiden zu und stellt langsam seine Tasche ab. Die beiden anderen stehen auf und grüßen respektvoll.
    Die Kamera zoomt auf den Mann im blauen Anzug.
    Stimme aus dem Off: »Das ist Ryan Connelly, Abteilungsleiter für nationale Sicherheit im Verteidigungsministerium.«
    Die Kamera schwenkt weiter.
    Stimme aus dem Off: »Das ist John Laporta, Spezialist für Verhörtechnologien beim CIA.«
    Die Kamera schwenkt weiter.
    Stimme aus dem Off: »Und das ist Malcolm Sunner, Chef der Sektion New York im Ministerium für Heimatschutz. Studierter Psychologe.«
    Stimme aus dem Off: »Die drei kennen sich schon lange. Sie waren gemeinsam in Afghanistan, und im zweiten Golfkrieg gehörten sie zum selben Bataillon, Connelly als Lieutenant Colonel, Laporta und Sunner jeweils als Major. Sie treffen sich regelmäßig, tauschen sich aus, vor allem, wenn sie in ihren neuen Jobs kooperieren können. Heute treffen sie sich, um ein neues Vorhaben zu besprechen. Informell natürlich.«
    Nahaufnahme.
    Connelly: »Wir haben ein Problem, das von großer Bedeutung für die nationale Sicherheit ist. Sie wissen alle, wovon ich rede. Die Terrorbedrohung bleibt, gleichzeitig ist Guantanamo nicht länger haltbar und unsere dort erzielten Ergebnisse sind ohnehin nicht befriedigend. Viele Irrwege, viele Fehlinformationen. Wir brauchen neue, bessere Verfahren, und zwar bald. Das sieht auch der Präsident so.«
    Connelly blickt streng in die Runde und schweigt. Connelly: »Wir haben sechs Monate. Ich muss Ihnen nicht sagen, dass keiner Ihrer Vorgesetzten und keiner meiner Vorgesetzten über das, was wir hier besprechen, informiert werden möchte. Um es kurz zu machen: Die Aufgabe dieser Geheimoperation ist die Verbesserung unserer Verhörmethoden. Laporta! (Er wendet sich an den CIA-Mann zu seiner Rechten.) Ihre Abteilung hat da sicherlich schon vorgearbeitet, oder?«
    Laporta: »Ja, Sir, natürlich. Wir schlagen die Verlagerung des Verhörzentrums vor. Syrien, Pakistan, da gibt es verschiedene Varianten. Hauptsache, die lokalen Partner können ihre eigenen Methoden der Wahrheitsermittlung anwenden.«
    Connelly: »Mhm. Was sind die weiteren Vorteile?«
    Laporta: »Die Wege sind kürzer. Keine Zwischenstopps in Polen oder Rumänien. Unauffälliger Rücktransport von etwaigen Unschuldigen. Und die Verbringung von Gefangenen, die bei Verhören sterben, ist einfacher.«
    Connelly wartet lange. Er sieht nicht überzeugt aus. Statt zu antworten, wendet er sich an den Mann zu seiner Linken.
    Connelly: »Sunner, was haben Sie?«
    Sunner: »Nun, Sir, wir haben einen etwas anderen Ansatz entwickelt. Weniger gewaltfixiert, würde ich sagen. Eher psychologisch. Ich bin mir aber nicht hundertprozentig sicher, ob er funktionieren wird.«
    Mit dem rechten Arm setzt er zu einer ausschweifenden Bewegung an.
    Connelly: »Machen Sie es nicht so spannend, Sunner. Ihre Vorschläge waren bislang immer umsetzbar. Also?«
    Sunner: »Ich versuche, es knapp zu halten. Wie gesagt, eine eher psychologische Idee. Sie stammt von einem jungen Architekten aus meinem Team. Ein sehr begabter Mann. Einsatz im Irak und in Afghanistan. War damals in meiner Einheit. Studium in Princeton. Solides Elternhaus. Also, unser Vorschlag sieht vor, dass wir das Paradies simulieren.«
    Connelly (hebt eine Augenbraue): »Arbeiten Sie das aus, was auch immer Sie damit meinen. Und berichten Sie beim nächsten Treffen, was genau wir uns darunter vorzustellen haben.«
    Die Kamera zoomt langsam aus.
    Blende.
    Während Mikael und Syana am Tag nach Mikaels Ankunft ihre ersten Fotoexperimente an der Baustelle des neuen World Trade Centers machen, sitzt Tom ein paar Straßen

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