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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ein wenig über Ihre Firma informieren? Ich stehe Ihnen gern zur Verfügung." Es klang beinahe spöttisch; er kannte die beiden jungen Männer seit Jahren, hatte ihre Entwicklung gesehen und sicher mehr Familieninterna mitbekommen als ihnen lieb war. Dass er Dämon nicht als seinen neuen Chef akzeptierte, war abzusehen gewesen.
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns ein wenig herumzuführen?", fragte Dämon unverbindlich. Glasten zog die Augenbrauen hoch. „Das macht mir selbstverständlich nichts aus, obwohl meine Zeit knapp bemessen ist. Aber immerhin sind Sie, Dämon", und er wandte sich bewusst an ihn, „der neue Inhaber von Heaven Industries. Und da wäre es nur angemessen, wenn Sie sich auch entsprechend auskennen. Schließlich vertreten Sie die Firma nach außen hin."
    Er lächelte schmal, und Dämon erwiderte das Lächeln. Widerliches Arschgesicht, dachte er dabei. Er wusste, dass man seine Gedanken nicht in seinem Gesicht lesen konnte. Das hatte er sein ganzes Leben lang trainiert. Verdammt hart trainiert. Glasten wandte sich um. „Wenn Sie mir dann bitte folgen." Unbefangen nahm Dämon den Arm seines Bruders und klemmte ihn unter. So verhinderte er, dass Glasten Cris berührte.
    Dessen Miene blieb ebenso unergründlich. Die Heaven Brüder mit den versteinerten Gesichtern, dachte Dämon und grinste verhalten.
    Mit dem Fahrstuhl fuhren sie in den Keller. Glasten führte sie in den Labortrakt. Und Dämon entgingen nicht die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen, von Codewörtern über Türen, die nur mit Hilfe von Glastens Handabdruck entriegelt wurden. Irgendetwas hatten sie zu verbergen - sie waren besser vor Eindringlingen geschützt als andere Labors. Genau genommen waren die Forschungsabteilungen von Heaven Industries besser geschützt als die Kronjuwelen. „Was genau ist Ihr neuestes Projekt?", wollte Cris wissen. „Wie alle anderen gentechnischen Labors arbeiten wir verstärkt an der Möglichkeit des Klonens menschlicher Zellen, an der Verlängerung des Lebens, an ..."
    „Das ist der Bereich, in den am meisten Geld fließt in diesem Unternehmen, nicht wahr?", unterbrach Dämon seine Ausführungen.
    „Natürlich. Das ist die Zukunft. Ihr Vater war ein Visionär", erklärte Glasten glatt.
    „Aber das Klonen menschlicher Zellen ist nur in einem gewissen Rahmen erlaubt", wandte Cris ein. „Ich sagte doch Möglichkeit, Crispin. Abgesehen davon bin ich sicher, dass sich in den nächsten Jahren auch an der Gesetzeslage einiges ändern wird."
    Während er sie weiter herumführte, erklärte er noch einiges; das meiste rauschte so an Cris vorbei. Er versuchte, sich zu orientieren, am Klang der Schritte herauszufinden, auf welchem Untergrund sie gerade liefen, die Gerüche zu identifizieren - es roch fast alles nach Desinfektionsmitteln. Ein Geruch, den er zutiefst verabscheute.
    Er versuchte bei all dem, was Glasten von sich gab, zwischen den Zeilen zu lesen. Zwischentöne herauszuhören. Irgendetwas wahrzunehmen, dass ihnen bisher entgangen war. Doch das Einzige, was er wahrnehmen konnte, war - Angst.
    „Die Männer sind hier", sagte der kleine Junge.
    Gwendolin lächelte ihn an. „Was für Männer?"
    Doch der Junge war ganz in Gedanken versunken, und sie wusste, was das bedeutete.
    „Jason?"
    „Sie sind hier murmelte Jason. „Ganz in der Nähe." Er stand auf, sah auf seine Spielzeugeisenbahn hinunter, als hätte er sie noch nie in seinem Leben gesehen. Langsam wandte er sich Richtung Tür, doch etwas schien ihn zurückzuhalten.
    „Träume", sagte er leise. „Der Mann, der träumt, weißt du?" Er sah Gwendolin mit gerunzelter Stirn an. „Er träumt mit Bildern ..."
    Sie wusste nicht, wen er meinte. Doch sie ahnte es bereits. Und diese Vorstellung wAQar zu schrecklich, als dass sie sie im Moment weiter hätte verfolgen können. Sie mochte Jason sehr, doch manchmal machte er selbst ihr Angst. Weil das menschliche Hirn so begrenzt ist, schalt sie sich ärgerlich. Fast sehnsüchtig wanderte sein Blick wieder zur Tür, dann setzte er sich auf den Boden und begann wieder zu spielen. „Hier, ganz in der Nähe ..." Doch er sagte es nur noch zu sich selbst.
    Cris und Dämon blieben noch bis zum Einbruch der Dämmerung in der Firma. Glasten hatte ihnen bereitwillig alles gezeigt und auch auf Crispins bohrende Fragen geantwortet.
    Sie waren in Dämons Büro zurückgekehrt und hatten in den Akten nach irgendwelchen auffälligen Eintragungen gesucht. Schmiergelder von der Regierung oder für dieselbe,

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